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MN 11
PTS: M i 63
Cula-sihanada Sutta: Die Kürzere Lehrrede über den Löwenruf
übersetzt aus dem Pali von
Ñanamoli Thera & Bhikkhu Bodhi
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden [share a translation]

1. Dieses habe ich gehört. Zu einer Begebenheit lebte der Erhabene in Savatthi, in Jetas Hain, Anathapindikas Park. Dort richtete er sich, in dieser Weise, an die Bhikkhus: "Bhikkhus." — "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sprach dieses:

2. "Bhikkhus, nur hier ist da ein Einsiedler, nur hier ist ein zweiter Einsiedler, nur hier ein dritter Einsiedler, nur hier ein vierter Einsiedler. Die Lehrhaltungen anderer sind leer [64] von Einsiedlern: dieses ist wie Ihr rechtens Euren Löwenruf rufen sollt.[1]

3. "Es ist möglich, daß Wanderer anderer Sekten fragen mögen: 'Doch mit der Kraft welcher (Behauptung), oder mit der Unterstützung von welcher (Autorität) sagen die Ehrwürdigen dieses?' Wanderer andere Sekten, die so fragen, mag in dieser Weise geantwortet werden: 'Freunde, vier Dinge wurden uns von Erhabenen, der weiß und sieht, verwirklicht und völlig erleuchtet, dargelegt; mit dem Sehen dieses in uns selbst sagen wir dieses: "Nur hier ist da ein Einsiedler, nur hier ist ein zweiter Einsiedler, nur hier ein dritter Einsiedler, nur hier ein vierter Einsiedler. Die Lehrhaltungen anderer sind leer von Einsiedlern." Welche sind die vier? Wir haben Überzeugung in den Lehrer, wir haben Überzeugung in das Dhamma, wir haben die Tugendregeln erfüllt, und unsere Gefährten im Dhamma sind lieb und annehmbar, gleich ob diese Laien oder Fortgezogene sind. Dieses sind die vier Dinge, die uns vom Erhabenen, der weiß und sieht, verwirklicht und völlig erleuchtet, dargelegt wurden, mit diesem in uns selbst sehend, wir dieses sagen.'

4. "Es ist möglich, Bhikkhus, daß Wanderer anderer Sekten dieses sagen mögen: 'Freunde, auch wir haben Überzeugung in den Lehrer, welche in unseren Lehrer ist; auch wir haben Überzeugung in das Dhamma, welche in unser Dhamma ist; auch wir haben die Tugendregeln erfüllt, welche unsere Tugendregeln sind, unsere Gefährten im Dhamma sind lieb und annehmbar zu uns, gleich ob diese Laien oder Fortgezogene sind. Was ist die Unterscheidung hier, Freunde, was ist die Abweichung, was ist der Unterschied zwischen Euch und uns?'

5. "Wanderern anderer Sekten, die so fragen, mag in dieser Weise geantwortet werden: 'Wie dann, Freunde, ist das Ziel eines oder viele?' Rechtens antworten, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist eines, nicht viele.'[2] — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, ergriffen von Lust, oder frei von Lust?' Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, frei von Lust, nicht für einen, ergriffen von Lust.' — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, ergriffen von Haß, oder frei von Haß? Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, frei von Haß, nicht für einen, ergriffen von Haß.' — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, ergriffen von Verwirrung, oder frei von Verwirrung? Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, frei von Verwirrung, nicht für einen, ergriffen von Verwirrung.'— 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, ergriffen von Verlangen, oder frei von Verlangen? [65] Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, frei von Verlangen, nicht für einen, ergriffen von Verlangen.' — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, ergriffen von Anhaften, oder frei von Anhaften? Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, frei von Anhaften, nicht für einen, ergriffen von Anhaften.' — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, ergriffen von Vision, oder frei von Vision? Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen mit Vision, nicht für einen ohne Vision.' — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, der begünstigt und widerstreitet, oder für einen, der nicht begünstigt und widerstreitet? Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, der nicht begünstigt und widerstreitet, nicht für einen, der begünstigt und widerstreitet.'[3] — 'Doch, Freunde, ist das Ziel für einen, der erfreut an starker Mehrung ist und sie genießt, oder für einen, der nicht erfreut an starker Mehrung ist und sie nicht genießt? Rechtens antwortend, würden die Wanderer anderer Sekten so antworten: 'Freunde, das Ziel ist für einen, der nicht erfreut an starker Mehrung ist und sie nicht genießt, und nicht für einen, der erfreut an starker Mehrung ist und sie genießt.'[4]

6. "Bhikkhus, das sind diese zwei Ansichten: die Ansicht des Seins, und die Ansicht des Nichtseins. Alle Einsiedler oder Brahmanen, die sich auf die Ansicht des Seins beziehen, die Ansicht des Seins übernehmen, die Ansicht des Seins akzeptieren, widerstreiten der Ansicht des Nichtseins. Alle Einsiedler oder Brahmanen, die sich auf die Ansicht des Nichtseins beziehen, die Ansicht des Nichtseins übernehmen, die Ansicht des Nichtseins akzeptieren, widerstreiten der Ansicht des Seins.[5]

7. "Alle Einsiedler und Brahmanen, die nicht verstehen wie diese sind, der Ursprung, das Verschwinden, die Genugtuung, die Gefahr und das Entkommen[6], im Falle dieser zwei Ansichten, sind ergriffen von Lust, ergriffen von Haß, ergriffen von Verwirrung, ergriffen von Verlangen, ergriffen von Anhaften, ohne Vision, den Begünstigen und Widerstreiten ergeben, und sie erfreuen sich und genießen große Mehrung. Sie sind nicht befreit von Geburt, Altern und Tod, von Kummer, Wehklage, Schmerz, Trauer und Verzweiflung, sie sind nicht von Leiden befreit, sage ich.

8. "Alle Einsiedler und Brahmanen, die verstehen wie diese sind, der Ursprung, das Verschwinden, die Genugtuung, die Gefahr und das Entkommen, im Falle dieser zwei Ansichten, sind ohne Lust, ohne Haß, ohne Verwirrung, ohne Verlangen, ohne Anhaften, mit Vision, den begünstigen und widerstreiten nicht ergeben, und sie erfreuen sich nicht oder genießen große Mehrung. Sie sind befreit von Geburt, Altern und Tod, von Kummer, Wehklage, Schmerz, Trauer und Verzweiflung, sie sind von Leiden befreit, sage ich. [66]

9. "Bhikkhus, da sind diese vier Arten von Anhaften. Welche vier? Anhaften an Sinnesvergnügen, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Einhaltungen, und Anhaften an eine Lehrhaltung über Selbst

10. "Auch wenn gewisse Einsiedler und Brahmanen behaupten das vollständige Verständnis allen Anhaftens zu erklären, beschreiben sie nicht gänzlich das vollständige Verständnis von Anhaften.[7] Sie beschreiben das vollständige Verständnis über Anhaften an Sinnesvergnügen, ohne das vollständige Verständnis des Anhaftens an Ansichten, Anhaften an Regeln und Einhaltungen und Anhaften an eine Lehrhaltung von Selbst, zu erklären. Warum ist das? Diese guten Einsiedler und Brahmanen verstehen diese drei Fälle des Anhaften nicht, so wie sie tatsächlich sind. Deshalb, auch wenn sie behaupten das vollständige Verständnis, über alle Arten Anhaften, zu erklären, beschreiben sie nur das vollständige Verständnis des Anhaftens an Sinnesvergnügen, ohne das vollständige Verständnis des Anhaftens an Ansichten, Anhaften an Regeln und Einhaltungen, und Anhaften an einer Lehrhaltung von Selbst zu beschreiben.

11. "Auch wenn gewisse Einsiedler und Brahmanen behaupten, das vollständige Verständnis von allen Arten des Anhaftens zu erklären, beschreiben sie nicht gänzlich das vollständige Verständnis von Anhaften. Sie beschreiben das vollständige Verständnis über Anhaften an Sinnesvergnügen und Anhaften an Ansichten, ohne das vollständige Verständnis über Anhaften an Regeln und Einhaltungen und Anhaften an eine Lehrhaltung von einem Selbst, zu beschreiben. Warum ist das? Sie verstehen diese zwei Fälle des Anhaften nicht, so wie sie tatsächlich sind. Deshalb, auch wenn sie behaupten das vollständige Verständnis über alle Arten Anhaften zu erklären, beschreiben sie nur das vollständige Verständnis des Anhaftens an Sinnesvergnügen und Anhaften an Ansichten, ohne das vollständige Verständnis über Anhaften an Regeln und Einhaltungen und Anhaften an eine Lehrhaltung von einem Selbst, zu beschreiben.

12. "Auch wenn da gewisse Einsiedler und Brahmanen behaupten, das vollständige Verständnis von allen Arten des Anhaftens zu erklären, beschreiben sie nicht gänzlich das vollständige Verständnis von Anhaften. Sie beschreiben das vollständige Verständnis des Anhaften an Sinnesvergnügen, Anhaften an Ansichten und Anhaften an Regeln und Einhaltungen, ohne das vollständige Verständnis, über das Anhaften an eine Lehrhaltung von einem Selbst, zu beschreiben. Warum ist das? Sie verstehen diesen einen Fall des Anhaften nicht, so wie sie tatsächlich ist. Deshalb, auch wenn sie behaupten das vollständige Verständnis über alle Arten Anhaften zu erklären, beschreiben sie nur das vollständige Verständnis des Anhaftens an Sinnesvergnügen, Anhaften an Ansichten und Anhaften an Regeln und Einhaltungen, ohne das vollständige Verständnis, über das Anhaften an eine Lehrhaltung von einem Selbst, zu beschreiben.[8]

13. "Bhikkhus, in solch Dhamma und Disziplin wie dieser, ist es leicht verständlich, daß Überzeugung in den Lehrer nicht richtig ausgerichtet ist, das Überzeugung in das Dhamma nicht richtig ausgerichtet ist, die Erfüllung der Tugendregeln nicht richtig ausgerichtet ist, und das die Zuneigung, unter den Gefährten im Dhamma, nicht richtig ausgerichtet ist. Warum ist das? Weil dieses es ist, wenn Dhamma und Disziplin [67] schlecht verkündet und schlecht dargelegt ist, unbefreiend, unnützlich für Friede, dargelegt von jemandem, der nicht völlig erleuchtet ist.

14. "Bhikkhus, wenn ein Tathagata, vollkommen und völlig erleuchtet, behauptet das vollständige Verständnis von allen Arten von Anhaften zu erklären, beschreibt er gänzlich das vollständige Verständnis von allen Arten des Anhaften: er beschreibt das vollständige Verständnis von Anhaften an Sinnesvergnügen, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Einhaltungen, und Anhaften an eine Lehrhaltung über Selbst.[9]

15. "Bhikkhus, in solch Dhamma und Disziplin wie dieser, ist es leicht verständlich, daß Überzeugung in den Lehrer richtig ausgerichtet ist, das Überzeugung in des Dhamma richtig ausgerichtet ist, die Erfüllung der Tugendregeln richtig ausgerichtet ist, und das die Zuneigung, unter den Gefährten im Dhamma, richtig ausgerichtet ist. Warum ist das? Weil dieses es ist, wenn Dhamma und Disziplin gut verkündet und gut dargelegt ist, befreiend, nützlich für Friede, dargelegt von jemandem, der völlig erleuchtet ist.

16. "Nun, diese vier Arten von Anhaften haben was als deren Quelle, was als deren Ursache, aus was sind sie geboren und wodurch erzeugt? Diese vier Arten von Anhaften haben Verlangen als deren Quelle, Verlangen als deren Ursache, sind geboren und erzeugt aus Verlangen.[10] Verlangen hat was als seine Quelle, was als seine Ursache, aus was ist es geboren und wodurch erzeugt? Verlangen hat Gefühl als seine Quelle, hat Gefühl als seine Ursache, ist aus Gefühl geboren und erzeugt. Gefühl hat was als seine Quelle, was als seine Ursache, aus was ist es geboren und wodurch erzeugt? Gefühle hat Kontakt als seine Quelle, hat Kontakt als seine Ursache, ist aus Kontakt geboren und erzeugt. Kontakt hat was als seine Quelle, was als seine Ursache, aus was ist es geboren und wodurch erzeugt? Kontakt hat die sechsfache Grundlage als seine Quelle, hat die sechsfache Grundlage als seine Ursache, ist aus der sechsfachen Grundlage geboren und erzeugt. Die sechsfache Grundlage hat was als ihre Quelle, was als ihre Ursache, aus was ist sie geboren und wodurch erzeugt? Die sechsfache Grundlage hat Geistigkeit-Körperlichkeit als ihre Quelle, hat Geistigkeit-Körperlichkeit als ihre Ursache, ist aus Geistigkeit-Körperlichkeit geboren und erzeugt. Geistigkeit-Körperlichkeit hat was als ihre Quelle, was als ihre Ursache, aus was ist sie geboren und wodurch erzeugt? Geistigkeit-Körperlichkeit hat Bewußtsein als ihre Quelle, hat Bewußtsein als ihre Ursache, ist aus Bewußtsein geboren und erzeugt. Bewußtsein hat was als seine Quelle, was als seine Ursache, aus was ist es geboren und wodurch erzeugt? Bewußtsein hat Gestaltungen als seine Quelle, hat Gestaltungen als seine Ursache, ist aus Gestaltungen geboren und erzeugt. Gestaltungen haben was als ihre Quelle, was als ihre Ursache, aus was sind sie geboren und wodurch erzeugt? Gestaltungen haben Unwissenheit als ihre Quelle, haben Unwissenheit als ihre Quelle, sind aus Unwissenheit geboren und erzeugt.

17. "Bhikkhus, wenn Unwissenheit abgelegt ist und wahres Wissen in einem Bhikkhu aufkommt, dann haftet er, mit den Abklingen von Unwissenheit, und dem Aufkommen von wahrem Wissen, nicht länger an Sinnesvergnügen an, haftet nicht länger an Ansichten an, haftet nicht länger an Regeln und Einhaltungen an, haftet nicht länger an einer Lehrhaltung über Selbst an.[11] Wenn er nicht länger anhaftet, ist er nicht aufgerührt. Wenn er nicht länger aufgerührt ist, erlangt er für sich selbst Nibbana. Er versteht: 'Geburt ist zerstört, das Heilige Leben wurde gelebt, was zu tun war, wurde getan, da ist kein weiteres Werden in irgend einen Zustand des Seins.'"[12] [68]

Das ist was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren befriedet und erfreut an des Erhabenens Worte.

Anmerkungen

Die Nummern in den eckigen Klammern, im oberen Text, sind die Seitennummer der Pali Text Society Ausgabe des Pali-Textes.

1.
Der Kommentar erklärt "des Löwens Ruf" (sihanada) als einen erhabenen Ruf bedeutend (setthanada), ein furchtloser Ruf (abhitanada) und ein Ruf, der nicht widerlegt werden kann (appatinada). Er ergänzt: Der Ruf über die Existenz dieser vier Arten von Einsiedler, ausschließlich hier, ist der erhabene Ruf. Die Abwesenheit jeder Angst vor anderen, wenn jemand daran geht, solch eine Behauptung zu machen, ist ein furchtloser Ruf. So wie keiner der rivalisierenden Lehrer aufstehen kann und sagen: "Diese EInsiedler existieren auch in unserer Glaubensausteilung", ist es ein Ruf, der nicht widerlegt werden kann.
2.
Komm.: Auch wenn die Anhänger anderer Sekten, alle Arahatschaft, verstanden in einem generellen Sinn von spiritueller Perfektion, das Ziel zu sein erklären, deuten sie auf andere Erlangungen als das Ziel, im Einklang mit deren Ansichten. So erklären die Brahmanen die Brahmawelt als das Ziel, die großen Asketen die Götter von Strömendem Glanz, die Wanderer die Götter von Strahlendem Ruhm und die Ajivakas den Nichtwahrnehmenden Zustand, welcher das Gegenteil zum "unendlichen Geist" (anantamanasa) ist.
3.
"Begünstigen und widerstreiten" (anurodha-pativirodha): reagieren mit Zuneigung durch Lust und Ablehnen durch Haß.
4.
Starker Mehrung/Versachlichung (papañca), bedeutet entsprechend dem Kommentar geistige Aktivität, geführt von Verlangen, Dünkel und Ansichten, doch wird hier nur auf Verlangen und Ansichten abgesehen.
5.
Die Übernahme von Ansichten, Opposition gegenüber anderen einbringend, verknüpft sich mit der früheren Aussage, daß das Ziel nicht für einen ist, der begünstigt und widerstreitet.
6.
Der Kommentar bemerkt acht Bedingungen, welche als die Ursache (samudaya) von diesen Ansichten dienen: die fünf Aggregate, Unwissenheit, Kontakt, Vorstellung, Gedanke, unweise Aufmerksamkeit, schlechte Freunde und die Stimme eines anderen. Deren Verschwinden (atthangama) ist der Pfad des Stromerlangens, welcher alle falschen Ansichten auslöscht. Deren Genugtuung (assada) mag als Befriedigung von psychologischem Verlangen angesehen werden, an der sich die Ansicht nährt, speziell die Nährung des Verlangens nach Sein, aus der Ewigkeitsansicht und das Verlangen nach Nichtsein, aus der Vernichtungsansicht. Deren Gefahr (adinava) ist das Fortbestehen der Bindung welche diese, mit dem Behinderung der Annahme von rechter Ansicht, welche zur Befreiung führt, erzeugen. Und das Entkommen von diesen (nissarana) ist Nibbana.
7.
Der Kommentar führt hier vollständiges Verständnis (pariñña) als Überwinden an (samatikkama), mit Bezug zu der kommentarlichen Idee von pahanapariñña, "vollständig verstehen wie abgelegt."
8.
Dieser Abschnitt zeigt klar an, daß der kritische herauszeichnende Faktor von Buddhas Dhamma sein "vollständiges Verstehen der Anhaftung an einer Lehrhaltung von Selbst" ist. Dieses bedeutet in der Tat, daß der Buddha alleine fähig ist zu zeigen, wie alle Ansichten von Selbst, durch das Entwickeln der Eindringung, in die Wahrheit von keinem-Selbst (anatta), abgelegt werden können.
9.
Komm.: Der Buddha lehrt, wie Anhaften an Sinnesvergnügen mit dem Pfad zur Arahatschaft abgelegt ist, während die anderen drei Arten, mit dem Pfad zum Stromeintritt zerstört sind. Der Pfad des Stromerlangens zerstört die anderen drei Anhaftungen deshalb, weil all diese, Formen von falscher Ansicht sind, und alle falschen Ansichten, mit dieser Stufe, überwunden sind. Auch wenn die Äußerung, daß Sinnesvergnügen mit dem Pfad zur Arahatschaft abgelegt ist, seltsam klingen man, Angesichts dessen, daß Sinnesbegierde bereits von einem Nichtwiederkehrer zerstört ist, erklärt das Tika (Subkommentar) zum Sutta, daß der gegenständliche Zusammenhang des Wortes kama, oder Sinnesvergnügen, als eine Zusammensetzung aller Formen von Gier gesehen werden sollte, und die subtileren Formen der Gier sind nur mit dem Erlangen von Arahatschaft zerstört.
10.
Dieser Abschnitt ist deshalb erklärt, um zu zeigen wie Anhaften abzulegen ist. Anhaften wird über die Kette des Bedingten Aufkommens zurückverfolgt, bis zu seiner Wurzelursache Unwissenheit, und dann wird die Zerstörung von Unwissenheit, als eine Werkzeug, um Anhaften zu zerstören, gezeigt.
11.
Die Pali-Phrase n'eva kamupadanam upadiyati, sollte literarisch als "er haftet nicht an das Anhaften an Sinnesvergnügen an" übersetzt werden, welches den Sinn vielleicht mehr verdunkelt als ausleuchtet. Das Word upadana, im Pali, ist das Objekt seiner eigenen Verbform, während "anhaften" es im Deutschen ("clinging" im Englischen) nicht ist. Die einfachste Methode ist es, direkt im Einklang mit dessen Bedeutung, zu übersetzen, als die Phrase in der Übersetzung zu rekonstruieren.
12.
Dieses ist die Standarderklärung von Arahatschaft im Kanon.
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