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Ud 1.3
PTS: Ud 3
Bodhi Sutta: Erwachen (3)
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Übersetzung: Ireland
Alternative Formate: [PDF icon]

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einem Anlaß in Uruvelā, am Ufer des Nerañjarā an den Wurzeln des Bodhi-Baumes, dem Baum des Erwachens, neulich erwacht, verweilte. Und zu diesem Anlaß saß er an den Wurzeln des Bodhi-Baumes für sieben Tage in einer Sitzung, feinfühlig gegenüber dem Glück der Befreiung. Dann, nach dem Vergehen von sieben Tagen, nach dem Aufkommen dieser Konzentration, in der dritten Nachtwache, gab er dem Bedingten Mitaufkommen in Vorwärts- und Rückwertsreihenfolge genaue Obacht, diese:

Wenn dies ist, ist das.
Von dem Aufkommen von diesem, kommt das Aufkommen von jenem.
Wenn dies nicht ist, ist das nicht.
Von der Beendigung von diesem, kommt die Beendingung von jenem.

Mit anderen Worten:

Von Unwissenheit, als eine erforderliche Ursache, kommt Gestaltung.
Von Gestaltung, als eine erforderliche Ursache, kommt Bewußtsein.
Von Bewußtsein, als eine erforderliche Ursache, kommt Name-und-Form.
Von Name-und-Form, als eine erforderliche Ursache kommt der Sechssinnesträger.
Von Sechssinnesträger, als eine erforderliche Ursache, kommt Kontakt.
Von Kontakt, als eine erforderliche Ursache, kommt Gefühl.
Von Gefühl, als eine erforderliche Ursache, kommt Begierde.
Von Begierde, als eine erforderliche Ursache, kommt Festhalten/Unterhalt.
Von Festhalten/Unterhalt, als einer erforderliche Ursache, kommt Werden (Entstehen).
Von Werden (Entstehen), als eine erforderliche Ursache, kommt Geburt.
Von Geburt, als eine erforderliche Ursache, kommen dann Altern-und-Tod, Kummer, Wehklage, Schmerz, Verzweiflung und Bedrängnis ins Spiel. So ist die Ursache dieser gesamten Masse an Leiden und Streß.
Nun, von dem rückstandslosen Weichen und Beenden, eben dieser Unwissenheit, kommt die Beendigung von Gestaltung. Von der Beendigung der Gestaltung, kommt die Beendigung von Bewußtsein. Von der Beendigung von Bewußtsein, kommt die Beendigung von Name-und-Form. Von der Beendigung von Name-und-Form, kommt die Beendigung vom Sechssinnesträger. Von der Beendigung vom Sechssinnesträger, kommt die Beendigung von Kontakt. Von der Beendingung von Kontakt, kommt die Beendigung von Gefühl. Von Beendigung von Gefühl, kommt die Beendigung von Begierde. Von der Beendigung von Begierde, kommt die Beendigung von Festhalten/Unterhalt. Von der Beendigung von Festhalten/Unterhalt, kommt die Beendigung von Werden(Entstehen). Von der Beendigung von Werden(Entstehen), kommt die Beendigung von Geburt. Von der Beendigung von Geburt, dann Altern-und-Tod, Kummer, Wehklage, Schmerz, Verzweiflung und Bedrängnis, alles endet. So ist die Beendigung von der gesamten Masse von Leiden und Streß.

Dann, mit dem erkennen der Wichtigkeit dessen, rief der Befreite zu diesem Anlaß aus:

So Phänomene klar werden, dem Brahmanen — begeister, in Jhāna — steht er, Māras Arme verjagend, wie die Sonne, den Himmel erstrahlt.[1]

Anmerkung

1.
Dieser Vers ist ein Beispiel einer „Lampe“, einer poetischen Figur, in der ein Wort, wie etwa ein Adjektive oder Verb, in zwei oder mehr verschiedenen Klauseln oder Sätzen ein Funktion hat. Der Name der Figur kommt aus dem Bildnis der verschiedenen Klausel oder Sätze „ausstrahlend“ von diesem einen Wort. In diesem Fall ist das Lampen-Wort „steht“. Für ein anderes Beispiel einer Lampe, siehe Ud 5.3.
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