- J 406: Die Erzählung von Gandhara (Gandhārajākataṃ) {Sutta: J iii 368|J 406|J 406} {Vaṇṇanā: atta. J 406|atta. J 406} [Dutoit].
Anlaß: Ein Mönch erringt durch ein Wunder die Zuneigung der Bevölkerung und wird reich beschenkt. Diese Gaben aber spendet er alle den anderen Mönchen, so daß diese Überfluß daran erhalten. Buddha verbietet daraufhin das Ansammeln von Vorräten für längere Zeit. Geschichte: Ein König wird durch die Betrachtung einer Mondfinsternis bewogen sein Reich aufzugeben und die Welt zu verlassen. Als ein andrer König, der mit ihm befreundet ist ohne ihn jedoch persönlich zu kennen, davon erfährt, wird auch er Asket. Zufällig kommen die beiden zusammen und leben miteinander ohne zu wissen, wer der andere ist. Bei einer neuen Mondfinsternis aber erkennen sie einander und bleiben nun erst recht beisammen. Als sie nun einmal bei den Menschen sich Brot und Salz erbetteln, hebt der eine etwas davon auf für den Fall der Not. Der Ältere tadelt ihn darob; der andere widersetzt sich zuerst diesem Tadel, sieht aber dann nach längerem Wortwechsel doch ein, daß der Ältere recht hat.
- J 407: Die Erzählung von dem großen Affen (Mahākapijātakaṃ) {Sutta: J iii 373|J 407|J 407} {Vaṇṇanā: atta. J 407|atta. J 407} [Dutoit].
Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 465 (Erweisung von Wohltaten gegen Verwandte). Geschichte: Eine Frucht eines wunderbaren Mangobaumes, bei dem eine große Affenherde lebt, wird vom Flusse in die Residenz eines Königs getrieben. Wegen ihrer Vorzüglichkeit sucht er den Ort auf, woher sie kommt, und gelangt so an jenen Baum. Die Affen werden bei Nacht umstellt und sollen mit Pfeilen erschossen werden. Da rettet sie ihr Fürst, indem er eine Schlingpflanze an seinem Leibe vom andern Ufer herüberzieht und so eine Brücke für die Affen errichtet, deren letztes Glied er selbst ist. Am Ende ist er, den noch dazu ein Feind mit Absicht verletzt, zu Tode geschwächt. Der König, der dies alles mit angesehen, läßt ihn zu sich holen und pflegt ihn voll Bewunderung. Nachdem ihm der Affenfürst noch die Pflichten eines Herrschers auseinandergesetzt, stirbt er.
- J 408: Die Erzählung von dem Töpfer (Kumbhakārajātakaṃ) {Sutta: J iii 383|J 408|J 408} {Vaṇṇanā: atta. J 408|atta. J 408} [Dutoit].
Anlaß: Der Meister merkt einmal, wie zur Nachtzeit in fünfhundert Mönchen ein begehrlicher Gedanke aufsteigt. Um diesen im Keime zu unterdrücken läßt er durch den treuen Ananda die Mönche um sich versammeln und bekehrt sie durch seine Ermahnung. Geschichte: Ein König sieht einmal einen Baum, der im Glänze seiner Blüten und Früchte dasteht und kurze Zeit darauf all seiner Schönheit beraubt wird. Dabei kommt ihm der Gedanke an die Vergänglichkeit des Irdischen und er verläßt die Welt, wobei er in wunderbarer Weise mit den Ausrüstungsgegenständen der Asketen beschenkt wird. Ein zweiter König kommt bei der Betrachtung von zwei Armreifen zu der Ansicht, nur das Alleinsein sei zu erstreben, und zieht sich in die Einsamkeit zurück. Ein dritter König tut dasselbe veranlaßt durch die Beobachtung eines Streites zwischen Vögeln, die einander immer die Beute abnehmen; ein vierter endlich sieht, wie bei den Tieren die sinnliche Begierde das Verderben herbeiführt, und wird gleichfalls Asket. Die vier wohnen zusammen in einer Höhle. Als sle einmal in den Bereich der Menschen ziehen, wird ein Töpfer durch die Erzählung der vier Männer, auf welche Weise sie zu ihrem jetzigen Stande gelangt sind, tief bewegt und er möchte dasselbe tun wie sie. Daran hindert ihn aber seine Frau, die ihn heimlich verläßt um Asketin zu werden, so daß er für seine Kinder sorgen muß. Als diese herangewachsen sind, kann er endlich seinem alten Wunsche nachgeben. Später trifft er noch einmal mit seiner Frau zusammen, der er ihr Unrecht vorhält.
- J 409: Die Erzählung von Dalhadhamma (Daḷhadhammajākataṃ) {Sutta: J iii 388|J 409|J 409} {Vaṇṇanā: atta. J 409|atta. J 409} [Dutoit].
Anlaß: Ein Elefantenweibchen, das früher dem Könige manche Dienste geleistet hatte und deshalb sorgfältig gepflegt wurde, wird jetzt, da es alt geworden, von ihm vernachlässigt. Es klagt dem Meister seine Not. Dieser erinnert den König an das Gute, das er von dem Elefantenweibchen erfahren, und bewirkt dadurch, daß er es wieder ehrt wie früher. Geschichte: Ein Kamel (oder auch Elefantenweibchen), das dem Könige früher große Dienste erwies, muß, als es alt geworden, Mangel leiden und die niedrigsten Dienste verrichten. Es klagt seine Not einem Weisen, der den König an den Nutzen erinnert, den ihm früher das Tier erwiesen, und ihn dadurch veranlaßt es wieder wie früher in Ehren zu halten.
- J 410: Die Erzählung von Somadatta (Somadattajātakaṃ) {Sutta: J iii 391|J 410|J 410} {Vaṇṇanā: atta. J 410|atta. J 410} [Dutoit].
Anlaß: Ein alter Mönch trauert übermäßig über den Tod eines Novizen, den er geliebt. Als der Meister davon erfährt, tadelt er dies. Geschichte: In ähnlicher Weise wie im Jataka 372 wird geschildert, wie ein Asket über den Tod eines jungen Elefanten, den er wie einen Sohn aufgezogen, in übergroße Trauer versetzt wird, bis Gott Sakka ihm die Vergänglichkeit alles Irdischen vorhält und damit seinem Schmerz ein Ende macht.
- J 411: Die Erzählung von Susima (Susimajātakaṃ) {Sutta: J iii 396|J 411|J 411} {Vaṇṇanā: atta. J 411|atta. J 411} [Dutoit].
Anlaß: Beziehung auf Buddhas Weltentsagung, von der der Meister ein Beispiel aus früherer Zeit erzählt. Geschichte: Ein junger König erhebt seinen Freund, nachdem er den Thron bestiegen, zu der Stelle seines Hauspriesters. In diesen verliebt sich die Mutter des Königs und erhält ihn auch zum Gatten, wobei ihm der König seine eigene Würde überträgt. Doch ist der neue König nicht zufrieden. Um ihn mit ihrem höheren Alter zu befreunden, zeigt ihm seine Frau ein weißes Haar, das sie angeblich auf seinem Haupte gefunden; doch erreicht sie damit nur, daß er die Vergänglichkeit alles Irdischen erkennt und sich entschließt die Welt zu verlassen. Obwohl ihm seine Frau jetzt ihren Betrug erzählt, führt er diesen Entschluß aus, nachdem er dem früheren König das Reich zurückgegeben.
- J 412: Die Erzählung von der Seidenbaumspitze (Koṭisimbalijātakaṃ) {Sutta: J iii 399|J 412|J 412} {Vaṇṇanā: atta. J 412|atta. J 412} [Dutoit].
Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 459 (Aufsteigen eines Lustgedankens in den Mönchen). Geschichte: Eine Gottheit, die in einem Seidenbaume wohnt, bekommt keine Angst, als ein Supanna eine ungeheure Schlange auf dem Baume zerreißt; doch gerät sie in Furcht, als ein kleiner Vogel seinen Kot auf den Baum fallen läßt. Dem erstaunten Supanna erklärt sie die Richtigkeit ihres Verhaltens.
- J 413: Die Erzählung von Dhumakarin (Dhumakārijātakaṃ) {Sutta: J iii 402|J 413|J 413} {Vaṇṇanā: atta. J 413|atta. J 413} [Dutoit].
Anlaß: Da einmal der König von Kosala seine neuen Soldaten den alten vorzieht, kämpfen diese nicht wie sonst und die Schlacht geht verloren. Auf seine Anfrage erklärt ihm Buddha den Zusammenhang. Geschichte: Ein König erweist nur seinen neuen Soldaten Ehrung unter Zurücksetzung der alten und wird infolgedessen in der Schlacht besiegt. Er fragt einen Weisen nach dem Grunde hiervon und dieser erzählt ihm eine Geschichte von einem Ziegenhirten, der sich mehr um die Gazellen bekümmerte wie um seine Ziegen und dadurch die einen wie die andern verlor.
- J 414: Die Erzählung von dem Wachen (Jāgarajātakaṃ) {Sutta: J iii 405|J 414|J 414} {Vaṇṇanā: atta. J 414|atta. J 414} [Dutoit].
Anlaß: Ein tugendhafter Laienbruder, der eine Karawane begleitet, geht einmal während der ganzen Nacht meditierend umher und hindert daher ohne es zu wissen eine Räuberbande ihren Überfall auszuführen. Am nächsten Tage wird sein Verdienst offenkundig und er wird von allen belobt. Geschichte: Ein Asket, der die ganze Nacht umherwandelt, wird von einer Gottheit gefragt, warum er wach bleibe. Darauf erklärt er ihr mit klugen Worten, wo ein Weiser wachen und wo er schlafen darf.
- J 415: Die Erzählung von der Schleimspende (Kummāsapiṇḍajātakaṃ) {Sutta: J iii 413|J 415|J 415} {Vaṇṇanā: atta. J 415|atta. J 415} [Dutoit].
Anlaß: Eine schöne Kränzebinderin bietet einmal Buddha, als er die Stadt betritt, die Speise an, die sie zu ihrer Arbeit mitgenommen. Der Meister nimmt die Gabe an und verkündet, aber ohne daß sie es hört, sie werde heute noch die Gemahlin des Königs werden. Und wirklich wird der König, als sie in seinem Parke sieht, von ihrem Liebreiz so gefesselt, daß er sie zu seiner ersten Gemahlin erhebt. Geschichte: Ein armer Mann schenkt einmal die Mahlzeit, die er für sich mitgenommen, vier Bettelmönchen. Zum Lohn für dies gute Werk wird er in seiner nächsten Existenz König, erinnert sich aber noch an seinen früheren Stand. Als er einmal seine jetzige Pracht betrachtet, spricht er in Worten, die seiner Umgebung rätselhaft sind, von diesem Wechsel. Seine Gattin dringt in ihn, er solle ihr den Sinn seiner Rede mitteilen und er tut dies auch inmitten einer großen Versammlung. Darauf ermahnt ihn die Königin mit seinen guten Werken fortzufahren. Ihr Gatte aber denkt bei der Betrachtung ihrer Schönheit, auch sie müsse einst durch ein gutes Werk in einer früheren Existenz sich ihren jetzigen Glanz verdient haben, und sie gesteht dies auch zu und schildert ihre damalige Tat. Von da an wetteifern beide im Almosengeben.
- J 416: Die Erzählung von Parantapa (Parantapajātakaṃ) {Sutta: J iii 420|J 416|J 416} {Vaṇṇanā: atta. J 416|atta. J 416} [Dutoit].
Anlaß: Beziehung auf den Mordversuch des Devadatta, der aber selbst dadurch ins Unglück stürzte. Geschichte: Ein Königssohn, der alle Tierstimmen versteht, bringt in zwei Fällen durch vorherige Warnung einen Schakal um seine Beute. Dafür droht ihm dieser Unheil. Als kurz darauf ein Nachbarkönig die Stadt angreift, soll der Königssohn auf Befehl seines Vaters, der ihn beseitigen möchte, mit diesem kämpfen; statt dessen aber zieht jener mit dem ganzen Heere fort ohne Kampf. Der alte König, der allein zurückgeblieben, flüchtet darauf mit seiner Gattin, dem Hauspriester und einem Sklaven, der später auf Veranlassung der Königin den König tötet. Der Hauspriester sieht dies zufällig, stellt sich aber blind um nicht auch getötet zu werden. Kurz darauf bringt die Königin einen Sohn zur Welt, der fälschlicherweise den Sklaven für seinen Vater hält. Als er herangewachsen ist, gibt der Hauspriester die verstellte Blindheit auf und offenbart dem Prinzen seine wahre Abstammung, worauf dieser den Sklaven tötet und mit den beiden anderen nach Benares zurückkehrt, wo inzwischen sein älterer Bruder den Thron bestiegen hat.