Verzeichnis Jataka Geschichten
Nr. 351 - 395
übersetzt aus dem Pali ins Englische von
Julius Dutoit

Jataka 351 - 360   

  • V. Pañcakanipāto

  • 1. Maṇikuṇḍalavaggo


  • J 351: Die Erzählung von dem Juwelenohrring  (Maṇikuṇḍalajātakaṃ) {Sutta: J iii 154|J 351|J 351} {Vaṇṇanā: atta. J 351|atta. J 351} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 252 und 303. Geschichte: Dieselbe Geschichte wie im Jataka 252 und 303, nur mit anderen Strophen.
  • J 352: Die Erzählung von Sujata  (Sujātajātakaṃ) {Sutta: J iii 157|J 352|J 352} {Vaṇṇanā: atta. J 352|atta. J 352} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Jüngling, der sich der Trauer über den Verlust seines Vaters zu sehr hingibt, wird durch den Meister von seinem Schmerze befreit. Geschichte: Ein alter Mann gibt sich zu sehr dem Schmerze hin. Um ihn davon zu heilen zeigt sein Sohn Trauer über ein totes Rind; und als sein Vater ihn darum für verrückt hält, beweist ihm der Sohn, daß beim einen so wenig wie beim andern Grund zur Klage sei.
  • J 353: Die Erzählung von dem Zweiggeflecht  (Dhonasākha jātakaṃ) {Sutta: J iii 161|J 353|J 353} {Vaṇṇanā: atta. J 353|atta. J 353} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Prinz läßt seinem Baumeister, der ihm einen herrlichen Palast erbaut, die Augen ausstechen, damit er nicht für einen ändern etwas ebenso Schönes schaffen könne. Buddha rügt diese Rohheit mit Verweisung auf einen ähnlichen Fall, der allerdings in Wirklichkeit ganz anders liegt. Geschichte: Ein König läßt sich trotz der Ermahnung seines Lehrers von seinem Hauspriester zum Kriege gegen die anderen Fürsten bewegen. Als er eine Stadt nicht einnehmen kann, läßt er alle gefangenen Könige töten um durch dies Opfer eine Gottheit sich gnädig zu stimmen. Zur Strafe für diese Grausamkeit aber wird er seiner beiden Augen beraubt und muß elend sterben.
  • J 354: Die Erzählung von der Schlange  (Uragajātakaṃ) {Sutta: J iii 167|J 354|J 354} {Vaṇṇanā: atta. J 354|atta. J 354} [Dutoit].
    Anlaß: Ein übermäßig betrübter Mann wird von dem Meister durch Hinweis auf die Vergänglichkeit alles Irdischen geheilt. Geschichte: Die Familie eines weisen Mannes lebt in völliger Eintracht. Da wird  der Sohn von einer Schlange gebissen und stirbt. Doch alle seine Verwandten und auch die Magd bezeigen darüber keinen großen Schmerz. Um sie auf die Probe zu stellen sagt ihnen Gott Indra, sie hätten den Toten wohl nicht geliebt. Doch die Leute erklären ihm einzeln, daß Trauer keinen rechten Zweck habe, weil der Tote doch nichts davon merken könne.
  • J 355: Die Erzählung von Ghata  (Ghatajātakaṃ) {Sutta: J iii 169|J 355|J 355} {Vaṇṇanā: atta. J 355|atta. J 355} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 252; nur gelangt hier der mit Unrecht verdächtigte Minister während seiner Haft zur Bekehrung. Geschichte: Auch diese Erzählung stimmt wie das Jataka 351 im wesentlichen mit dem Jataka 303 überein; nur ist hier der Inhalt der Strophen der, daß der Gefangene erklärt, warum er keinen Grund zur Trauer habe.
  • J 356: Die Erzählung von Karandiya  (Kāraṇḍiyajātakaṃ) {Sutta: J iii 173|J 356|J 356} {Vaṇṇanā: atta. J 356|atta. J 356} [Dutoit].
    Anlaß: Sāriputta gibt oft unwürdigen Leuten Vorschriften, die sie doch nicht halten. Der Meister weist die Nutzlosigkeit dieses Gebarens an einem Beispiel nach. Geschichte: Ein Brahmane pflegt den Leuten auch gegen ihren Willen Ermahnungen zu geben, die sie dann doch nicht befolgen. Um ihn davon abzubringen beginnt einer seiner Schüler ein ganz unnützes Tun und erklärt dem Lehrer auf seine Frage, daß dies gerade so viel Zweck habe wie das seine.
  • J 357: Die Erzählung von der Wachtel  (Laṭukikajātakaṃ) {Sutta: J iii 177|J 357|J 357} {Vaṇṇanā: atta. J 357|atta. J 357} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die schon oft betätigte Mitleidlosigkeit des Devadatta. Geschichte: Eine Wachtel bittet einen bösen Elefanten, er möge doch ihre Jungen schonen. Er aber zertritt sie mit seinem Fuße. Darauf rächt sich die Wachtel an ihm, indem sie sich mit anderen kleinen Tieren verbündet und so den Tod des Riesen herbeiführt.
  • J 358: Die kleine Erzählung von Dhammapala  (Culladhammapālajātakaṃ) {Sutta: J iii 181|J 358|J 358} {Vaṇṇanā: atta. J 358|atta. J 358} [Dutoit].
    Anlaß: Nachdem zuerst die verschiedenen Mordversuche Devadattas gegen Buddha auch aus den früheren Existenzen angeführt sind, erzählt der Meister ein weiteres Beispiel davon. Geschichte: Ein König ist erzürnt, weil seine Gemahlin so sehr mit ihrem kleinen Sohn beschäftigt ist, daß sie ihn nicht sogleich beachtet. Er läßt deshalb, obwohl die Königin die ganze Schuld auf sich nimmt, den jungen Prinzen auf das grausamste verstümmeln und töten. Seiner Gattin bricht dabei das Herz; der unmenschliche König aber wird sogleich von der Hölle verschlungen.
  • J 359: Die Erzählung von der Goldantilope  (Suvaṇṇamigajātakaṃ) {Sutta: J iii 186|J 359|J 359} {Vaṇṇanā: atta. J 359|atta. J 359} [Dutoit].
    Anlaß: Ein gläubiges Mädchen wird an einen ungläubigen Jüngling verheiratet, wobei dessen Verwandte zusichern müssen, daß es seinem Glauben ungehindert nachgehen darf. Durch Klugheit bringt sodann die junge Frau ihren Gatten dazu auch bei Buddha die wahre Lehre zu hören und veranlaßt ihn zum Schlusse, daß er sie in den Nonnenorden eintreten läßt und selbst Mönch wird. Der Meister aber lobt sehr ihr Tun. Geschichte: Ein Antilopenmännchen fängt sich in einer Schlinge, die ihm der Jäger gelegt. Da es sich nicht befreien kann, bittet sein Weibchen den Jäger, er möge doch es töten und nicht das Männchen. Gerührt über diese Treue läßt der Jäger das gefangene Tier los, das ihm dafür einen Schatz zeigt.
  • J 360: Die Erzählung von Sussondi  (Susandhijātakaṃ) {Sutta: J iii 190|J 360|J 360} {Vaṇṇanā: atta. J 360|atta. J 360} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch wird durch den Anblick eines Weibes unzufrieden mit dem Ordensleben; doch bringt ihn der Meister wieder auf den rechten Weg. Geschichte: Ein Supannakönig verliebt sich in eine irdische Königin und entführt sie (vgl. Jataka 327). Ein Musiker ihres Gatten findet durch Zufall den Ort, an dem sie sich aufhält; er vergeht sich mit ihr und kehrt dann zu seinem König zurück. Darauf zeigt er dem Supannakönig, daß er den Aufenthaltsort seiner Geliebten kenne, worauf sie dieser ihrem Gatten zurückgibt.

Jataka 361 - 370   

  • 2. Vaṇṇārohavaggo


  • J 361: Die Erzählung von der Schönheit und dem hohen Wuchse  (Vaṇṇārohajākataṃ) {Sutta: J iii 192|J 361|J 361} {Vaṇṇanā: atta. J 361|atta. J 361} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mann versucht Sāriputta und Mogallāna durch Verleumdung zu entzweien. Da aber die beiden ihm nicht glauben, sondern sich offen darüber aussprechen, mißlingt sein Plan. Geschichte: Ein Schakal möchte einen Löwen und einen Tiger, die miteinander befreundet sind, entzweien um ihr Fleisch verzehren zu können. Doch die beiden fragen einander, ob der Schakal mit seinen Verleumdungen recht habe, und bleiben dadurch in Eintracht zusammen.
  • J 362: Die Erzählung von der Tugenduntersuchung  (Sīlavimaṃsa jātakaṃ) {Sutta: J iii 195|J 362|J 362} {Vaṇṇanā: atta. J 362|atta. J 362} [Dutoit].
    Anlaß: Ein vom König bevorzugter Brahmane nimmt um herauszubringen, ob er wegen seiner Weisheit oder seiner Tugend geehrt wird, dem Könige einige Geldstücke weg. Als er deshalb gefangen genommen wird, sieht er ein, daß die Tugend den Vorrang vor der Weisheit verdient; er verläßt den König und wird im Orden Buddhas Mönch. Geschichte: Die Erzählung gleicht fast völlig der des Jataka 86, 295 und 330; nur die Strophen sind anders.
  • J 363: Die Erzählung von der Scham  (Hirijātakaṃ) {Sutta: J iii 196|J 363|J 363} {Vaṇṇanā: atta. J 363|atta. J 363} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 90. Geschichte: Ähnlich wie im Jataka 90 wird ausgeführt, daß nur der auf Gegendienste rechnen darf, der selbst auch andern Dienste erweist.
  • J 364: Die Erzählung von dem Leuchtkäfer  (Khajjopaṇakapañho) {Sutta: J iii 197|J 364|J 364} {Vaṇṇanā: atta. J 364|atta. J 364} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Zitat aus dem Jataka 546. Geschichte: Eine Verweisung auf das Jataka 546.
  • J 365: Die Erzählung von dem Schlangenbeschwörer  (Ahituṇḍikajātakaṃ) {Sutta: J iii 198|J 365|J 365} {Vaṇṇanā: atta. J 365|atta. J 365} [Dutoit].
    Anlaß: Ähnlich wie im Jataka 249 wird erzählt, wie ein alter Mönch einen Novizen, der ihm dient, immer plagt, dann aber doch versucht ihn in den Orden zurückzubringen. Der Meister tadelt dies Benehmen des Alten. Geschichte: Ein Schlangenbeschwörer behandelt einen gezähmten Affen sehr schlecht, worauf dieser davon läuft und trotz seiner Bitten nicht zu ihm zurückkehrt.
  • J 366: Die Erzählung von Gumbiya  (Gumbiyajākataṃ) {Sutta: J iii 201|J 366|J 366} {Vaṇṇanā: atta. J 366|atta. J 366} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der durch den Anblick eines Weibes unzufrieden mit dem Ordensleben geworden ist, wird von Buddha auf den rechten Weg zurückgebracht. Geschichte: Ein Dämon legt vergiftete Honigkörner auf die Straße um die Leichen der dadurch Getöteten verzehren zu können. Ein weiser Karawanenführer aber warnt seine Leute vor dem Genusse und kommt so unversehrt davon.
  • J 367: Die Erzählung von dem Igel  (Sāḷiyajātakaṃ) {Sutta: J iii 203|J 367|J 367} {Vaṇṇanā: atta. J 367|atta. J 367} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf Devadattas Versuche gegen Buddha. Geschichte: Ein armer Arzt, der etwas verdienen möchte, veranlaßt einen Knaben nach einer Giftschlange zu greifen. Doch schleudert dieser die Schlange rasch von sich und der Arzt wird selbst von ihr gebissen.
  • J 368: Die Erzählung von den Bambusstäben  (Tacasārajātakaṃ) {Sutta: J iii 205|J 368|J 368} {Vaṇṇanā: atta. J 368|atta. J 368} [Dutoit].
    Anlaß: Anführung eines Beispiels für Buddhas große Klugheit auch in früheren Existenzen. Geschichte: Eine Fortsetzung zum vorigen Jataka. Nachdem nämlich die Schlange den Arzt getötet, wird jener Knabe als sein Mörder zum König gebracht, den er aber durch seine klugen Worte veranlaßt ihn als nicht schuldig wieder freizulassen.
  • J 369: Die Erzählung von Mittavinda  (Mittavindakajātakaṃ) {Sutta: J iii 207|J 369|J 369} {Vaṇṇanā: atta. J 369|atta. J 369} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf das Jataka 439, bzw. 41, 82 und 104. Geschichte: Eine weitere Episode der im Jataka 41 geschilderten Geschichte von Mittavinda. Hier geht dieser aus Neugierde in eine der Höllen hinein, wo er dann schrecklich gepeinigt wird.
  • J 370: Die Erzählung von dem Palasa-Baum  (Palāsajātakaṃ) {Sutta: J iii 210|J 370|J 370} {Vaṇṇanā: atta. J 370|atta. J 370} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 459. Geschichte: Ein Schwan mahnt eine Baumgottheit, den Ableger eines andern Baumes zu vernichten, weil dieser sonst ihren eigenen Baum vernichten werde. Die Gottheit hört nicht auf die Warnung und muß später ihre Unachtsamkeit mit dem Verluste ihres Wohnsitzes büßen.

Jataka 371 - 375   

  • 3. Aḍḍhavaggo


  • J 371: Die Erzählung von Dighiti, dem König von Kosala  (Dīghitikosalajātakaṃ) {Sutta: J iii 212|J 371|J 371} {Vaṇṇanā: atta. J 371|atta. J 371} [Dutoit].
    Anlaß: Der Meister ermahnt einige Mönche, die miteinander in Streit geraten sind, zur Einigkeit unter Berufung auf ein Ereignis der Vergangenheit. Geschichte: Für den ersten Teil wird auf das Jataka 428 verwiesen. Als nun der Prinz den König, der ihm sein Erbe geraubt, in seine Hand bekommen hat und ihn töten will, erinnert er sich an die Ermahnung seiner Eltern und verschont ihn, worauf ihn dieser wieder in sein Reich einsetzt.
  • J 372: Die Erzählung von der jungen Gazelle  (Vigapotajātakaṃ) {Sutta: J iii 215|J 372|J 372} {Vaṇṇanā: atta. J 372|atta. J 372} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch betrübt sich allzusehr über den Tod eines Novizen, den er geliebt. Buddha erklärt, daß dieser sich auch früher schon so verhalten. Geschichte: Ein Asket hat eine junge Gazelle bei sich, die er liebt wie einen Sohn. Als sie stirbt, wird er von übermäßiger Trauer erfüllt. Doch Gott Indra zeigt ihm, wie unrecht er tut einem Geschöpf so nachzuweinen.
  • J 373: Die Erzählung von der Maus  (Musikajātakaṃ) {Sutta: J iii 218|J 373|J 373} {Vaṇṇanā: atta. J 373|atta. J 373} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 338. Geschichte: In ähnlicher Weise wie im Jataka 338 wird erzählt, wie ein König durch das Hersagen bestimmter Verse, die er bei seinem Lehrer erlernt hatte, in seinem Sohne, der ihm nach dem Leben trachtet, die Meinung erweckt, er wisse um seine Anschläge, und ihn so zum Bekenntnis seiner Schuld veranlaßt.
  • J 374: Die Erzählung von dem kleinen Bogenschützen  (Tulladhanuggabhajātakaṃ) {Sutta: J iii 224|J 374|J 374} {Vaṇṇanā: atta. J 374|atta. J 374} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der durch den Anblick einer Frau die Lust am Ordensleben verliert, wird durch Buddha auf den rechten Weg zurückgebracht. Geschichte: Ein junger Brahmane, der sich gut auf die Kunst des Bogenschießens versteht, erlegt zuerst einen Elefanten und kommt dann in einen Kampf mit fünfzig Räubern, die er alle tötet mit Ausnahme des Räuberhauptmanns, da er für diesen keinen Pfeil mehr hat. Als seine Frau jedoch sein Schwert holt, damit er auch den Hauptmann töten  kann, gibt sie diesem das Schwert in die Hand, der nun  seinerseits den Bogenschützen tötet, worauf  er mit dessen Frau weiter zieht. Doch findet er bald Gelegenheit sie zu verlassen, weil er ihr nicht traut. Gott Sakka benutzt hierauf die Gelegenheit ihr  am Beispiel von Tieren zu zeigen, wie böse und töricht es sei das Sichere um des Ungewissen willen aufzugeben.
  • J 375: Die Erzählung von der Taube  (Kapotajātakaṃ) {Sutta: J iii 227|J 375|J 375} {Vaṇṇanā: atta. J 375|atta. J 375} [Dutoit].
    Anlaß: Ein gieriger Mönch wird von dem Meister unter Hinweis auf ein früheres Ereignis gewarnt. Geschichte: Mit einer Taube, die bei  einem Koch wohnt, freundet sich eine Krähe an um dadurch bessere Gelegenheit zum Stehlen zu erhalten. Doch wird sie bei ihrem Versuche ertappt und muß sterben.

Jataka 376 - 385   

  • VI. Chakkanipāto

  • 1. Avāriyavaggo


  • J 376: Die Erzählung von Avariya  (Avāriyajātakaṃ) {Sutta: J iii 232|J 376|J 376} {Vaṇṇanā: atta. J 376|atta. J 376} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch wird von einem Schiffer nur unwillig übergesetzt; dieser läßt ihn an einer falschen Stelle landen und macht sein Gewand naß. Als dies der Mönch dem Meister erzählt, erklärt dieser, daß auch früher schon der Fährmann sich ebenso unhöflich benommen habe. Geschichte: Ein Asket weilt zwölf Jahre bei einem König, der ihn hoch ehrt. Als er dann wieder in die Einsamkeit zurückkehrt, gibt er einem Schiffer als Lohn für das Übersetzen die gute Lehre sich immer vorher den Lohn für die Überfahrt zahlen zu lassen. Damit nicht zufrieden schlägt ihn der Schiffer. Seine Gattin will ihn zurückhalten, wird aber auch von ihm geschlagen; dabei entfällt der Schwangeren ihre Leibesfrucht, worauf der Schiffer die gebührende Strafe erhält.
  • J 377: Die Erzählung von Setaketu  (Setaketujātakaṃ) {Sutta: J iii 237|J 377|J 377} {Vaṇṇanā: atta. J 377|atta. J 377} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 487. Geschichte: Ein Brahmanenjüngling, der mit einem Manne der niedersten Kaste zusammentrifft, behandelt diesen verächtlich. Dafür demütigt ihn dieser, weil er ihm eine Frage nicht beantworten kann. Als der Jüngling sich darüber beklagt, sagt ihm sein Lehrer, es sei ihm nur recht geschehen. Später wird der Jüngling das Haupt einer Asketen schar und bestimmt diese dazu sich durch möglichst strenges Leben die Gunst des Königs zu er werben. Anfangs gelingt dies auch; doch wird der König bald von seinem Hauspriester über den Unwert der Askese aufgeklärt und dieser veranlaßt die Asketen in den Laienstand zurückzukehren.
  • J 378: Die Erzählung von Darimukha  (Dirīmukhajātakaṃ) {Sutta: J iii 244|J 378|J 378} {Vaṇṇanā: atta. J 378|atta. J 378} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Weltentsagung Buddhas. Geschichte: Ein Prinz, der sich auf der Heimreise befindet, gelangt auf wunderbare Weise zu einem Thron. Sein Freund verläßt ihn und wird Asket. Nach fünfzig Jahren kommt er wieder zu seinem Freunde, der ihn schon lange hatte suchen lassen. Durch die Ermahnungen des Asketen läßt sich endlich der König bewegen, für den Rest seines Lebens gleichfalls die Welt zu verlassen und als Einsiedler zu leben.
  • J 379: Die Erzählung vom Neru-Berge  (Nerujātakaṃ) {Sutta: J iii 248|J 379|J 379} {Vaṇṇanā: atta. J 379|atta. J 379} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der sich für einige Zeit auf das Land zurückgezogen hat, wird anfangs von den Bewohnern liebevoll gepflegt. Dann aber lassen sie sich von Andersgläubigen betören und vernachlässigen ihn. Als er dies später dem Meister klagt, sagt ihm dieser, dies sei auch früher schon so gewesen. Geschichte: Zwei Schwäne sehen einen Berg, durch dessen Glanz alle Tiere ein gleichmäßig schönes  Aussehen haben. Dies halten die Schwäne nicht für gerecht und fliegen davon.
  • J 380: Die Erzählung von Asamka  (Āsakkajātakaṃ) {Sutta: J iii 254|J 380|J 380} {Vaṇṇanā: atta. J 380|atta. J 380} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 423 (Verlockung durch die frühere Frau). Geschichte: Ein Asket findet in einer Lotusblume ein schönes kleinen Mädchen und zieht es auf. Durch Gott Indra wird es mit allem Prunke ausgestattet. Als der König des Landes davon hört, kommt er herbei und will sie als seine Frau mit sich nehmen; doch erlaubt dies ihr Pflegevater nur unter der Bedingung, daß er zuvor den Namen des Mädchens errate. Damit vergehen mehrere Jahre. Wiederholt will der König, überzeugt von der Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen, von dannen ziehen; aber immer wieder hält ihn die Schöne durch geistreiche Gespräche zurück, bis er endlich durch Zufall auf ihren Namen kommt und sein Ziel erreicht hat.
  • J 381: Die Erzählung von Migalopa  (Migālopajātakaṃ) {Sutta: J iii 256|J 381|J 381} {Vaṇṇanā: atta. J 381|atta. J 381} [Dutoit].
    Anlaß: Der Meister warnt einen ungehorsamen Mönch durch Erzählung eines Beispiels vor den Folgen des Ungehorsams. Geschichte: Ein alter Geier warnt seinen Sohn, er solle nicht zu hoch fliegen, weil er sonst verloren sei, und gibt ihm auch eine Grenze für die erlaubte Höhe an. Der Sohn aber richtet sich nicht danach und kommt elend um.
  • J 382: Die Erzählung von Siri und Kalakanni  (Sirikālakaṇaṇijātakaṃ) {Sutta: J iii 262|J 382|J 382} {Vaṇṇanā: atta. J 382|atta. J 382} [Dutoit].
    Anlaß: Der große Wohltäter Anathapindika wird wegen seiner eigenen Güte und der seiner Umgebung gepriesen. Geschichte: Zwei Göttertöchter geraten wegen einer Kleinigkeit in Streit miteinander, welcher von ihnen der Vorrang gebühre. Ihre Väter wollen die Sache nicht entscheiden und schicken sie zu Gott Indra, der es aber auch ablehnt ein Urteil zu fällen. Auf Indras Rat gehen sie darauf zu einem weisen Kaufmann. Dieser fragt sie, welche Eigenschaften ihr künftiger Gatte besitzen soll, und bestimmt aus den Antworten der beiden, wer die bessere ist und darum den Vorrang verdient.
  • J 383: Die Erzählung von dem Hahn  (Kukkuṭajākataṃ) {Sutta: J iii 267|J 383|J 383} {Vaṇṇanā: atta. J 383|atta. J 383} [Dutoit].
    Anlaß: Ein unzufriedener Mönch wird vom Meister durch die Schilderung der Falschheit der Weiber auf den rechten Weg zurückgebracht. Geschichte: Eine Katze möchte einen schlauen Hahn, der ihren Nachstellungen immer noch entgangen, in ihre Gewalt bekommen und sagt ihm, sie wolle seine Frau werden; doch der Hahn zeigt ihr, dass er ihre Absicht durchschaut.
  • J 384: Die Erzählung von der Tugendflagge  (Dhammadhajajātakaṃ) {Sutta: J iii 269|J 384|J 384} {Vaṇṇanā: atta. J 384|atta. J 384} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf einen heuchlerischen Mönch. Geschichte: Eine Krähe stellt sich heilig um dadurch Gelegenheit zu erhalten die Eier und die Jungen der anderen Vögel zu verzehren. Eine Zeit lang gelingt ihr dies; dann aber wird sie entlarvt und muß ihr Vergehen mit dem Tode büßen.
  • J 385: Die Erzählung von der Nandiya-Gazelle  (Nandiyamiga jātakaṃ) {Sutta: J iii 274|J 385|J 385} {Vaṇṇanā: atta. J 385|atta. J 385} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der seine Mutter ernährt, wird vom Meister darüber belobt. Geschichte: Die Bewohner einer Stadt richten, um ungestört an ihrer Arbeit bleiben zu können, für den König einen Wildpark her. Dabei bewirkt eine Gazelle durch List, daß ihre Eltern verschont bleiben und sie allein mit den anderen in den abgegrenzten Raum kommt. Die Eltern lassen sie später auffordern zu entfliehen; aber sie will das Los der anderen teilen. Als nun die Reihe an sie kommt vom Könige erlegt zu werden, bewegt sie diesen nicht nur sie zu verschonen, sondern auch allen anderen Tieren das Leben zu schenken. Dann kehrt sie zu ihren Eltern zurück.

Jataka 386 - 395   

  • 2. Kharaputtavaggo


  • J 386: Die Erzählung von dem Eselssohn  (Kharaputtajātakaṃ) {Sutta: J iii 280|J 386|J 386} {Vaṇṇanā: atta. J 386|atta. J 386} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der durch seine frühere Frau verlockt wird, wird vom Meister unter Berufung auf ein früheres Ereignis gewarnt. Geschichte: Ein Nagakönig wird von einem irdischen König gerettet und stellt deshalb ein Nagamädchen zu dessen Schutze auf. Als dies der König einmal bestraft, beklagt es sich und jener soll dafür den Tod erleiden; da hören die mit der Ausführung des Urteils Betrauten den wahren Grund, warum der König so verfuhr, und stehen von der Bestrafung ab. Zur Entschädigung erhält der König einen Zauberspruch, durch den er alle Tierstimmen verstehen kann; wenn er aber sein Geheimnis an jemand verrät, ist er des Todes. Seine Gattin merkt, daß er ein Geheimnis hat, und bringt ihn endlich dazu, dalß er ihr verspricht es ihr in seinem Parke mitzuteilen. Unterwegs aber zeigt ihm Sakka in Tiergestalt, welche Torheit zu begehen er im Begriffe steht, und sagt ihm ein Mittel, wie er sein Versprechen halten kann ohne sein Geheimnis zu verraten. So ist der König gerettet und bestraft seine Gattin für ihre Lieblosigkeit.
  • J 387: Die Erzählung von der Nadel  (Sucijātakaṃ) {Sutta: J iii 284|J 387|J 387} {Vaṇṇanā: atta. J 387|atta. J 387} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 546 (Allwissenheit Buddhas). Geschichte: Um die schöne Tochter des Ältesten der Schmiedezunft für sich zu gewinnen verfertigt ein junger Schmied mehrere Nadeln, von denen jede nur die Hülse für die nächste ist, und erringt durch dies Meisterstück die Geliebte.
  • J 388: Die Erzählung von Tundila  (Tuṇḍilajātakaṃ) {Sutta: J iii 290|J 388|J 388} {Vaṇṇanā: atta. J 388|atta. J 388} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha erfährt, daß ein Mönch von starker Todes furcht erfüllt ist. Durch die Erzählung einer ähnlichen Geschichte aus der Vergangenheit bewirkt er die Bekehrung des Mönches. Geschichte: Eine alte Frau zieht zwei junge Schweine auf, als wären sie ihre eigenen Kinder. Endlich wird sie doch einmal durch Branntwein dazu gebracht, daß sie bereit ist eines zum Schlachten herzugeben. Als das jüngere Schwein in Todesangst wegen der getroffenen Vorbereitungen zittert, mahnt es sein älterer Bruder zur Ruhe und erklärt ihm zugleich, daß für den Weisen der Tod das allein Erstrebenswerte sei. Währenddessen kommen der König und viele andere Leute hinzu, die von der Weisheit des älteren Schweines sehr begeistert sind; ja es wird vom König an Sohnes statt angenommen und verkündigt auch späterhin die Wahrheit.
  • J 389: Die Erzählung von dem goldenen Krebs  (Suvaṇṇakakkaṭaka jātakaṃ) {Sutta: J iii 298|J 389|J 389} {Vaṇṇanā: atta. J 389|atta. J 389} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird Bezug genommen auf die (erst in der spätem Tradition vorhandene) Erzählung, wie Buddhas treuer Diener Ananda für seinen Meister das Leben aufopfern wollte. Wie Buddha erklärt, tat dies Ananda auch schon in früheren Existenzen. Geschichte: Ein Landmann spielt während seiner Arbeit mit einem Krebs und wird dadurch mit ihm vertraut. Darauf veranlaßt eine Krähe, die die Augen des Landmannes verzehren möchte, eine Giftschlange diesen durch ihren Biß zu töten. Als aber die Krähe kommt um ihm die Augen auszuhacken, faßt sie der Krebs, den jener auf der Brust getragen, mit seinen Scheren und ebenso auch die Schlange. Diese verspricht ihm, wenn er sie loslasse, das Gift aus dem Manne wieder herauszuholen, worauf der Krebs sie etwas leichter faßt. Als jedoch das Gift herausgesogen ist, tötet der Krebs doch die beiden bösen Tiere; der Mann aber wird wieder gesund.
  • J 390: Die Erzählung von Mayhaka  (Mayhakajātakaṃ) {Sutta: J iii 302|J 390|J 390} {Vaṇṇanā: atta. J 390|atta. J 390} [Dutoit].
    Anlaß: Ein fremder Kaufmann, der durch seinen über großen Geiz sich großen Reichtum erworben hatte, stirbt zu Savatthi und sein ganzes Vermögen gelangt, da kein anderer Erbe da ist, in den Besitz des Königs. Diesem erzählt sodann auf seine Frage der Meister, wie es gekommen sei, daß der Reiche solche Schätze erhalten und doch keinen Sohn bekommen habe, der sie hätte erben können. Geschichte: Es sind hier zwei Erzählungen vereinigt, die auf den Inhalt der Vorerzählung Bezug nehmen. Zuerst wird geschildert, wie ein Reicher unzufrieden damit war, daß ein Asket in seinem Hause so vorzügliche Speise erhalten; dann kommt die zweite, eigentliche Erzählung aus der Vergangenheit. Ein reicher Mann übergibt seinen Sohn und die Verwaltung seines Vermögens seinem jüngern Bruder und wird Asket. Um aber allein das Geld zu besitzen tötet der Jüngere seinen Neffen und hört auch mit dem Almosen-Spenden auf. Als dies der ältere Bruder bemerkt, kommt er herbei und beschämt den andern, wobei er die Vögel als Vergleich anführt.
  • J 391: Die Erzählung von der Fahnenverletzung  (Dhajaviheṭhajātakaṃ) {Sutta: J iii 307|J 391|J 391} {Vaṇṇanā: atta. J 391|atta. J 391} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 469. Geschichte: Ein Zauberer vergeht sich jede Nacht mit der Gattin des Königs. Dieser erfährt davon und läßt ihn durch eine List ausspüren; doch er entzieht sich durch seine Zauberkraft seinen Verfolgern. Aus Zorn darüber vertreibt der König alle Asketen aus seinem Reiche. Deshalb nimmt dort die Frömmigkeit rasch ab. Um nun dem Himmel wieder Bewohner zuzuführen bezeigt Gott Sakka einem ehrwürdigen Asketen vor dem König seine Ehrfurcht und erklärt diesem, warum die Weisen solche Verehrung verdienen, zum Schlusse erfährt noch der König, daß der von ihm Gehaßte gar kein Asket war, und ruft die Vertriebenen wieder in sein Reich zurück.
  • J 392: Die Erzählung von der Lotosblume (Bhisapupphajātakaṃ) {Sutta: J iii 309|J 392|J 392} {Vaṇṇanā: atta. J 392|atta. J 392} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch wird von einer Gottheit zurück gehalten an einer Lotosblume zu riechen; darauf erklärt ihm der Meister den Grund davon. Geschichte: Ein Asket, der an einer Lotusblume riecht, wird von einer Göttin zurechtgewiesen, weil er dadurch einen Diebstahl begehe; einen Mann aber, der darauf die Lotusblume gleich selbst stiehlt, tadelt sie nicht. Auf die erstaunte Frage des Asketen erklärt sie ihm den Grund ihrer Handlungsweise.
  • J 393: Die Erzählung von den Speiseresten  (Vighāsajātakaṃ) {Sutta: J iii 312|J 393|J 393} {Vaṇṇanā: atta. J 393|atta. J 393} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird Bezug genommen auf einige leicht fertige Mönche, die durch Mogallana in Buddhas Auftrag erschreckt wurden. Geschichte: Einige Asketen, die sich zu sehr der Eßlust hingeben, werden von Gott Sakka in Gestalt eines Papageien auf die wahre Nahrung aufmerksam gemacht, wie sie sich für sie ziemt. Nach langem Widerreden erst überzeugt er sie.
  • J 394: Die Erzählung von der Wachtel  (Vaṭṭakajātakaṃ) {Sutta: J iii 313|J 394|J 394} {Vaṇṇanā: atta. J 394|atta. J 394} [Dutoit].
    Anlaß: Ein gieriger Mönch wird durch Buddha von seinem Fehler geheilt. Geschichte: Eine Krähe, die unzufrieden ist mit ihrer Nahrung, fragt eine Wachtel, was sie denn verzehre, daß sie so gut aussehe. Darauf belehrt sie die Wachtel, daß es nicht auf die Gattung des Essens ankomme, sondern auf die Ruhe dabei.
  • J 395: Die Erzählung von der Krähe  (Kākajātakaṃ) {Sutta: J iii 315|J 395|J 395} {Vaṇṇanā: atta. J 395|atta. J 395} [Dutoit].
    Anlaß: Ebenso wie im vorigen Jataka. Geschichte: Die Erzählung stimmt größtenteils mit der des Jataka 42 und 274 überein. Als hier die Taube nach Hause kommt und die Krähe so übel zugerichtet findet, treibt sie noch ihren Spott mit ihr, da die Krähe die Wahrheit nicht gestehen will.
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