Verzeichnis Jataka Geschichten
Nr. 251 - 300
übersetzt aus dem Pali ins Englische von
Julius Dutoit

Jataka 251 - 260   

  • III. Tikanipāto

  • 1. Saṅkappavaggo


  • J 251: Die Erzählung von dem Wunsch  (Saṅkappajātakaṃ) {Sutta: J ii 271|J 251|J 251} {Vaṇṇanā: atta. J 251|atta. J 251} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch sieht ein schönes Weib und wird infolgedessen von sinnlicher Begierde gequält. Buddha muntert ihn auf deshalb nicht zu verzweifeln, denn es sei auch andern schon so ergangen. Geschichte: Ein reicher Mann zieht sich in die Einsamkeit zurück und wird Asket. Als er sich einmal wieder unter Menschen begibt, erregt er das Wohlgefallen des Königs, der ihn in seine Obhut nimmt. Als der König einmal verreist, erblickt der Asket durch Zufall die Königin nackt. Infolge davon wird er liebeskrank. Als ihn aber der König besucht, gesteht er seinen Fehler und kehrt wieder in die Einsamkeit zurück.
  • J 252: Die Erzählung von der Hand voll Sesam (Tilamuṭṭhijātakaṃ) {Sutta: J ii 280|J 252|J 252} {Vaṇṇanā: atta. J 252|atta. J 252} [Dutoit].
    Anlaß: Ein jähzorniger Mönch wird von Buddha belehrt und gebessert. Geschichte: Ein Prinz erlernt bei einem Meister die Künste. Als er einmal eine Handvoll Sesam wegnimmt, läßt ihn der Meister züchtigen. Der Prinz kann dies nicht vergessen. Als er König geworden ist, läßt er den Meister zu sich kommen und will sich an ihm rächen; doch der Lehrer beweist ihm, daß er nur gerecht gehandelt habe und daß vielmehr der jetzige König ihm dankbar sein müsse für die Züchtigung, was jener auch anerkennt.
  • J 253: Die Erzählung von Manikantha  (Maṇikaṇṭhajātakaṃ) {Sutta: J ii 285|J 253|J 253} {Vaṇṇanā: atta. J 253|atta. J 253} [Dutoit].
    Anlaß: Die Mönche in einer gewissen Stadt verlangen von den Bewohnern zuviel und bewirken dadurch, daß diese gar nichts mehr geben. Buddha, davon benachrichtigt, weist darauf hin, wie ungern überhaupt die Menschen sich um etwas bitten lassen. Geschichte: Ein Schlangenkönig liebt einen Asketen und umschlingt ihn immer. Da dies dem Asketen lästig wird, bittet er die Schlange um eine wertvolle Gabe um sie loszuwerden. Dies erreicht er auch; doch nun zehrt er sich vor Sehnsucht nach der Schlange auf.
  • J 254: Die Erzählung von dem Sindhu-Ross mit dem Reisstaub im Leibe  (Kuṇḍakakucchisinadhavajātakaṃ) {Sutta: J ii 289|J 254|J 254} {Vaṇṇanā: atta. J 254|atta. J 254} [Dutoit].
    Anlaß: Als einmal die Mönche zum Almosenempfang an die einzelnen Familien verteilt werden, wird Sāriputta einer armen Witwe zugewiesen. Diese erhält deshalb von reichen Leuten soviel, daß sie von nun an sorglos leben kann. Geschichte: Eine alte Frau erhält ein edles Fohlen, das sie aufzieht so gut sie kann. Ein Händler kauft es ihr trotz ihres Widerstrebens für eine hohe Summe ab. Am Hofe des Königs legt das edle Pferd solche Proben seiner Tüchtigkeit ab, daß es der König zu seinem Leibrosse erhebt. In der Folge gelangte der König zur Alleinherrschaft im ganzen Lande.
  • J 255: Die Erzählung von dem Papagei  (Sukajātakaṃ) {Sutta: J ii 293|J 255|J 255} {Vaṇṇanā: atta. J 255|atta. J 255} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch ist gestorben, weil er zuviel gegessen. Buddha weist auf ein ähnliches Ereignis aus der Vorzeit hin. Geschichte: Ein Papagei holt für seine Eltern Früchte. Er kommt dabei auch nach einer Insel und fliegt trotz der Warnung seines Vaters immer wieder dorthin, bis er einmal auf dem Rückwege ertrinkt.
  • J 256: Die Erzählung von dem alten Brunnen  (Jarūdapānajātakaṃ) {Sutta: J ii 296|J 256|J 256} {Vaṇṇanā: atta. J 256|atta. J 256} [Dutoit].
    Anlaß: Einige Kaufleute machen eine Reise, nachdem sie zuvor noch den Meister geehrt. Unterwegs finden sie einen großen Schatz. Buddha lobt sie nach ihrer Rückkehr wegen ihres Maßhaltens. Geschichte: Einige Kaufleute graben einen Brunnen tiefer und finden dabei Schätze. Damit nicht zufrieden graben sie weiter, bis sie von dem unten wohnenden Schlangenkönig getötet werden.
  • J 257: Die Erzählung von Gamanicanda  (Gāmaṇicaṇḍajātakaṃ) {Sutta: J ii 299|J 257|J 257} {Vaṇṇanā: atta. J 257|atta. J 257} [Dutoit].
    Anlaß: Als einmal die Weisheit Buddhas gepriesen wird, erzählt dieser einen weiteren Beweis davon. Geschichte: Nach dem Tode des Königs wird dessen Sohn auf die Probe gestellt, ob er weise genug ist zur Herrschaft. Er löst diese Probe glänzend und besteigt den Thron. — Ein Diener des Königs hat sich, als der Prinz den Thron bestieg, auf das Land zurückgezogen. Er soll sich wegen verschiedener Vergehen, an denen er aber keine Schuld trägt, vor dem Könige verantworten. Unterwegs erhält er noch eine Anzahl von Anfragen, die er dem Könige zur Beantwortung vorlegen soll. Bei der Gerichtsverhandlung weist der König zunächst nach, daß die Vorwürfe gegen den früheren Diener ungerechtfertigt sind, und beantwortet hierauf die verschiedenen Anfragen mit höchster Weisheit. Der Diener kehrt zum Schluß in sein Dorf zurück und gibt unterwegs den Bescheid des Königs bekannt.
  • J 258: Die Erzählung von Mandhatar  (Mandhātujātakaṃ) {Sutta: J ii 313|J 258|J 258} {Vaṇṇanā: atta. J 258|atta. J 258} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch ist von sinnlicher Begierde befallen worden, Buddha macht ihn darauf aufmerksam, daß man auch im häuslichen Leben seine Lust niemals ganz befriedigen könne. Geschichte: Ein mächtiger König ist mit seiner Macht unzufrieden. Er begibt sich daher in die Götterwelt und darf hier während unendlich langer Zeit die Regierung mit Gott Sakka teilen. Als ihm auch dies noch nicht genügt, wird er auf die Erde zurückversetzt und stirbt hier.
  • J 259: Die Erzählung von Tiritavaccha  (Tirīvavacchajātakaṃ) {Sutta: J ii 317|J 259|J 259} {Vaṇṇanā: atta. J 259|atta. J 259} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird auf die Vorgeschichte zum 157. Jataka Bezug genommen. Geschichte: Ein König flieht auf seinem Elefanten aus der Schlacht. Da er sehr durstig ist, läßt er sich in einen Brunnen hinab, kann aber allein nicht wieder heraus. Ein in der Nähe wohnender Asket befreit ihn aus dieser Lage und wird dafür vom Könige mit Ehren überhäuft. Als die Hofleute damit unzufrieden sind, erzählt der König, was der Asket an ihm getan.
  • J 260: Die Erzählung von dem Boten  (Dutajātakaṃ) {Sutta: J ii 320|J 260|J 260} {Vaṇṇanā: atta. J 260|atta. J 260} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird  von einem gierigen Mönche gesprochen mit Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 395. Geschichte: Während ein König gerade an der Tafel sitzt, drängt sich ein Mann hinzu mit dem Rufe, er sei ein Bote, und nimmt aus Gier etwas von der Tafel. Als er bestraft werden soll, gewinnt er den König durch seine kluge Verteidigung und wird von ihm belohnt.

Jataka 261 - 270   

  • 2. Padumavaggo


  • J 261: Die Erzählung von dem Lotos  (Padumajātakaṃ) {Sutta: J ii 322|J 261|J 261} {Vaṇṇanā: atta. J 261|atta. J 261} [Dutoit].
    Anlaß: Einige Mönche bitten um Lotosblumen, erhalten aber keine; Ananda dagegen bekommt von den Leuten mit Leichtigkeit das Gewünschte. Geschichte: Ein paar junge Leute möchten Lotus bekommen und sagen daher dem Gärtner unwahre Schmeicheleien. Ein dritter sagt ihm die Wahrheit und erhält dafür das Gewünschte.
  • J 262: Die Erzählung von der zarten Hand  (Mudupāṇijātakaṃ) {Sutta: J ii 326|J 262|J 262} {Vaṇṇanā: atta. J 262|atta. J 262} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha weist einen unzufriedenen Mönch auf die Unbehütbarkeit der Weiber hin. Geschichte: Ein Prinz will eine Königstochter entführen. Diese läßt ihm einen rätselhaften Spruch sagen, den er aber versteht. Obwohl der König seine Tochter immer an der Hand hält, gelingt es ihr doch ihren Vater zu täuschen und mit dem Prinzen zu entfliehen. So muß der König in ihre Heirat einwilligen.
  • J 263: Die kleine Erzählung von der Verlockung  (Cullapalobhanajātakaṃ) {Sutta: J ii 330|J 263|J 263} {Vaṇṇanā: atta. J 263|atta. J 263} [Dutoit].
    Anlaß: Ein unzufriedener Mönch wird von Buddha über die Unzufriedenheit der Weiber belehrt. Geschichte: Ein Prinz, der bisher keinen Gefallen an dem weiblichen Geschlecht hatte, wird von einem Mädchen verführt. Da er rasend wird vor Liebe, werden sie vom König verbannt. Sie erbauen sich im Walde eine Hütte. Als einmal der Prinz abwesend ist, gerät ein heiliger Asket in die Netze des Mädchens. Darauf jagt es der Prinz fort; er selbst wird Asket.
  • J 264: Die Erzählung von dem großen Panada (Mahāpanādajātakaṃ) {Sutta: J ii 334|J 264|J 264} {Vaṇṇanā: atta. J 264|atta. J 264} [Dutoit].
    Anlaß: Ein reicher Jüngling kommt durch Zufall dazu, wie Buddha seine Lehre verkündigt, und gelangt dadurch sogleich zur Heiligkeit. Er tritt in den Orden ein. Da einige Mönche unzufrieden mit ihm sind, läßt ihn Buddha ein Wunder ausführen, worauf die andern von seiner Vortrefflichkeit überzeugt werden. Geschichte: Eine Verweisung auf die im Jataka 489 erzählte Geschichte.
  • J 265: Die Erzählung von dem Hufeisenbogen  (Khurappajātakaṃ) {Sutta: J ii 336|J 265|J 265} {Vaṇṇanā: atta. J 265|atta. J 265} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der in seinem Streben nachgelassen, wird von Buddha neu ermuntert. Geschichte: Ein Wächter rettet durch seine Aufopferung und seine Tapferkeit eine Karawane vor einer ganzen Räuberbande.
  • J 266: Die Erzählung von dem Wind-Sindhu-Ross  (Vātaggajātakaṃ) {Sutta: J ii 340|J 266|J 266} {Vaṇṇanā: atta. J 266|atta. J 266} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mädchen verliebt sich in einen Jüngling. Sie erreicht es, daß er sie aufsucht; doch weist sie ihn beim ersten Male zurück. Als sich darauf jener entfernt, stirbt das Mädchen aus Liebeskummer. Buddha weist nun darauf hin, daß die Praxis der Frauen meist derart sei. Geschichte: Eine Eselin verliebt sich in ein edles Roß. Dies ist bereit ihrem Wunsche zu willfahren; doch als es ihr naht, stößt sie es zuerst zurück. Darauf entfernt sich das Roß voll Ekel; die Eselin aber wird krank vor Liebe und sagt ihrem Sohne den Grund ihrer Handlungsweise.
  • J 267: Die Erzählung von dem Krebs  (Kakakaṭakajātakaṃ) {Sutta: J ii 344|J 267|J 267} {Vaṇṇanā: atta. J 267|atta. J 267} [Dutoit].
    Anlaß: Eine Ehepaar wird auf der Reise gefangen und der Mann soll sterben, weil dem Räuberhauptmann die Frau gefällt. Doch erreicht diese durch ihre Bitten die Freilassung ihres Mannes. Buddha lobt sie ob dieser Tat. Geschichte: Ein Elefant will einen Riesenkrebs töten, der den Elefanten viel Schaden zufügt, gerät aber selbst in dessen Gewalt. Sein Weibchen fleht den Krebs an ihren Mann freizugeben. Als dies der Krebs  tut, zertritt ihn der Elefant und zermalmt ihn zu Staub.
  • J 268: Die Erzählung von dem Gartenzerstörer  (Ārāmadusakajākataṃ) {Sutta: J ii 346|J 268|J 268} {Vaṇṇanā: atta. J 268|atta. J 268} [Dutoit].
    Anlaß: In einem Parke sehen die Mönche eine unbewachsene Stelle. Sie erfahren, daß dort ein Gärtnerjunge die Pflanzen herausgerissen habe. Geschichte: Eine Affenschar soll Pflanzen begießen; doch reißen sie dabei die Pflanzen samt den Wurzeln heraus. (Vgl. das 46. Jataka).
  • J 269: Die Erzählung von Sujata  (Sujātajātakaṃ) {Sutta: J ii 350|J 269|J 269} {Vaṇṇanā: atta. J 269|atta. J 269} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha bekehrt eine reiche junge Frau, die alle durch ihr barsches Wesen zurückgestoßen, durch eine einzige Ermahnung. Geschichte: Ein König hat eine Mutter, die eine barsche Sprache hat. Einmal findet er Gelegenheit ihr an zwei Vögeln zu zeigen, wie sehr die Menschen eine angenehme Stimme lieben. Darauf bessert sich seine Mutter.
  • J 270: Die Erzählung von der Eule  (Padumavaggo) {Sutta: J ii 353|J 270|J 270} {Vaṇṇanā: atta. J 270|atta. J 270} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha erzählt den Mönchen auf ihre Frage, wie es komme, daß die Eulen mit den Krähen in Streit leben. Geschichte: Einst wollen die Vögel sich einen König wählen und bestimmen dazu die Eule. Doch die Krähe weist diesen Vorschlag zurück mit dem Hinweis auf das finstere Aussehen der Eule. Seither besteht zwischen beiden Vogelarten Feindschaft.

Jataka 271 - 280   

  • 3. Udapānavaggo


  • J 271: Die Erzählung von dem Brunnenverwüster  (Udapānadusakajātakaṃ) {Sutta: J ii 354|J 271|J 271} {Vaṇṇanā: atta. J 271|atta. J 271} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Schakal, der einen Brunnen verunreinigt hat, wird von jungen Novizen dafür bestraft. Buddha erzählt daraufhin ein ähnliches Ereignis aus der Vorzeit. Geschichte: Ein Schakal, der einen Brunnen verunreinigt hat, wird von einem Weisen darüber zur Rede gestellt und verteidigt sich damit, daß dies so der Schakale Art sei.
  • J 272: Die Erzählung von dem Tiger  (Vyagghajātakaṃ) {Sutta: J ii 358|J 272|J 272} {Vaṇṇanā: atta. J 272|atta. J 272} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird von Kokalika gesprochen mit Bezug auf die Vorgeschichte zum Jataka 481. Geschichte: Zwei Baumgottheiten werden von einem Löwen und einem Tiger beschützt, welche die Leute von dem Walde fernhalten. Einmal vertreibt die eine Gottheit die Tiere, worauf die Leute in den Wald gehen und die Bäume fällen.
  • J 273: Die Erzählung von der Schildkröte  (Kacchapajātakaṃ) {Sutta: J ii 360|J 273|J 273} {Vaṇṇanā: atta. J 273|atta. J 273} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum Jataka 154. Geschichte: Ein Affe, der sonst immer einen Asketen belästigt, wird von einer Schildkröte an einer empfindlichen Stelle gepackt. Der Asket lacht den Affen aus, veranlaßt aber die Schildkröte den Affen wieder loszulassen.
  • J 274: Die Erzählung von dem Gierigen  (Lolajātakaṃ) {Sutta: J ii 363|J 274|J 274} {Vaṇṇanā: atta. J 274|atta. J 274} [Dutoit].
    Anlaß: Ein gieriger Mönch wird von Buddha zurückgewiesen. Geschichte: Eine Krähe begleitet eine Taube, die bei einem Koch wohnt. Als einmal die Krähe Fleisch stehlen will, fängt sie der Koch und tötet sie. Darauf verläßt die Taube ihre frühere Wohnung. (Vgl. das 42. Jataka).
  • J 275: Die Erzählung von dem Glänzenden  (Rucirajātakaṃ) {Sutta: J ii 365|J 275|J 275} {Vaṇṇanā: atta. J 275|atta. J 275} [Dutoit].
    Anlaß: Wie im vorigen Jataka. Geschichte: Dieselbe Erzählung wie im vorigen Jataka, nur mit andern Strophen.
  • J 276: Die Erzählung von der Kuru-Tugend  (Kurudhammajātakaṃ) {Sutta: J ii 370|J 276|J 276} {Vaṇṇanā: atta. J 276|atta. J 276} [Dutoit].
    Anlaß: Ein junger Mönch trifft einen fliegenden Schwan mit einem Kiesel, daß er tot zu Boden fällt. Buddha tadelt diese Tat des Mönches. Geschichte: In einem Lande entsteht eine Hungersnot. Die Brahmanen sagen dem König, dieselbe werde aufhören, wenn der Leibelefant eines andern Königs ihm geschenkt werde. Wider Erwarten erhält er ihn zum Geschenk; aber auch jetzt hört die Hungersnot noch nicht auf. Nun wird dem König der Bescheid, die Not werde ein Ende nehmen, wenn er dieselbe Tugenden befolge wie jener andre König und seine Leute. Er schickt eine Gesandtschaft dorthin, die aber von einem zum andern gewiesen wird, da jeder der Gefragten meint, er habe die Tugend verletzt. Aus ihren Erzählungen leuchtet aber nur noch mehr ihre Tugend hervor. Der erste König entschließt sich diese Tugenden auch zu befolgen und damit hat die Hungersnot ein Ende.
  • J 277: Die Erzählung von dem Gefiederten  (Romakajātakaṃ) {Sutta: J ii 384|J 277|J 277} {Vaṇṇanā: atta. J 277|atta. J 277} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf den Mordversuch Devadattas. Geschichte: Ein Asket möchte Taubenfleisch verzehren und lauert deshalb den Tauben, die bei ihm zu verkehren pflegen, auf. Diese merken aber seine Absicht und entgehen seinem Anschlag.
  • J 278: Die Erzählung von dem Büffel  (Mahisajātakaṃ) {Sutta: J ii 386|J 278|J 278} {Vaṇṇanā: atta. J 278|atta. J 278} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Affe treibt mit einem geduldigen Elefanten Unfug, ohne daß dieser sich wehrt. Eines Tages aber tut er einem andern ebenso. Dieser zertritt ihn in seinem Zorn zu Staub. Geschichte: Ein frecher Affe belästigt einen geduldigen Büffel, ohne daß dieser ihn dafür straft. Eines Tages macht er es einem andern Büffel ebenso; doch dieser tötete ihn im Zorn.
  • J 279: Die Erzählung von dem Kranich  (Satapattajātakaṃ) {Sutta: J ii 390|J 279|J 279} {Vaṇṇanā: atta. J 279|atta. J 279} [Dutoit].
    Anlaß: Einige Mönche stiften Unfrieden unter ihren Genossen und äußern Zweifel an der Lehre. Dafür werden sie von Buddha zurechtgewiesen. Geschichte: Ein junger Mann will auf den Rat seiner Mutter eine Schuld eintreiben und muß dabei durch einen Wald. Seine inzwischen verstorbene Mutter sucht ihn in Gestalt eines Schakalweibchens zurückzuhalten, damit ihn die dort hausenden Räuber nicht gefangen nehmen; er aber verjagt das Tier. Ein Kranich fliegt vor ihm her und teilt den Räubern seine Ankunft mit; der junge Mann aber lobt ihn wegen seiner Stimme. Zum Schlüsse wird er von dem Räuberhauptmann über seinen Irrtum aufgeklärt.
  • J 280: Die Erzählung von dem Büschelzerstörer  (Puṭadusakajātakaṃ) {Sutta: J ii 391|J 280|J 280} {Vaṇṇanā: atta. J 280|atta. J 280} [Dutoit].
    Anlaß: Die Mönche beobachten einmal, wie ein Gärtnerssohn die von seinem Vater gefertigten Blütenbüschel zerstört. Buddha weist auf ein ähnliches Ereignis der Vorzeit hin. Geschichte: Ein Affe bringt Blumenbüschel in Verwirrung und wird darob getadelt; doch entschuldigt  er sich  damit, daß das Zerstören ihm angeboren sei.

Jataka 281 - 290   

  • 4. Abbhantaravaggo


  • J 281: Die Erzählung von dem mittleren Mango-Baum (Abbhantarajātakaṃ) {Sutta: J ii 398|J 281|J 281} {Vaṇṇanā: atta. J 281|atta. J 281} [Dutoit].
    Anlaß: Die ehemalige Frau Buddhas ist Nonne geworden und weilt in der Nähe ihres Gatten und ihres Sohnes, der sie öfters besucht. Eines Tages wird sie krank. Ihr Sohn möchte ihr ein Linderungsmittel verschaffen und wendet sich darum an Sariputta, der das Betreffende auch vom Könige erhält. Da es Sariputta nicht gleich beim König verzehrt, schickt dieser ihm Leute nach, die ihm berichten, was der Weise damit angefangen. Darauf beschließt der König von nun an Rahulas Mutter stets mit diesem Mittel zu versehen. Geschichte: Gott Sakka will eine Asketenschar vertreiben und erscheint daher der Königin im Schlaf, der er sagt, sie solle sich den Saft von einem bestimmten Mango wünschen. Zugleich läßt er die Früchte in dem Parke, wo die Asketen wohnen, vertrocknen. Die Asketen werden vertrieben, den gesuchten Mango aber findet man doch nicht. Endlich gelingt es einem jungen Papagei unter allerlei Fährlichkeiten durch seine Klugheit in den Besitz der gewünschten Mangofrucht zu gelangen; dadurch wird die Königin geheilt.
  • J 282: Die Erzählung von dem Besseren  (Seyyaṃsajātakaṃ) {Sutta: J ii 402|J 282|J 282} {Vaṇṇanā: atta. J 282|atta. J 282} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Minister des Königs kommt unschuldig in das Gefängnis und gelangt hier zur Bekehrung. Als er bald darauf wieder freigelassen wird, teilt er Buddha dies mit. Geschichte: Ein König überfällt, von einem bösen Beamten aufgereizt, einen andern König. Dieser verteidigt sich nicht, sondern läßt sich gefangen nehmen. Den Sieger aber befällt daraufhin ein Fieber. Da er merkt, woher dies komme, setzt er den andern König wieder in seine Herrschaft ein.
  • J 283: Die Erzählung von dem Zimmermannseber  (Vaḍḍhakisukarajātakaṃ) {Sutta: J ii 409|J 283|J 283} {Vaṇṇanā: atta. J 283|atta. J 283} [Dutoit].
    Anlaß: Der König von Kosala führt mit seinem Neffen Ajatasuttu Krieg, jedoch mit ungünstigem Erfolge. Du hören einige seiner Späher, wie ein Mönch seinem Genossen den besten Schlachtplan auseinandersetzt. Der König befolgt den Plan und besiegt seinen Neffen. Geschichte: Ein junger Eber wird von einem Zimmermann großgezogen, dann aber wieder losgelassen. Er unterrichtet seine Genossen, wie sie ihrem Feinde, einem Tiger, begegnen sollen. Als der Tiger kommt und sieht, daß die Eber diesmal nicht davon laufen, geht er wieder weg. Doch ein böser Asket veranlaßt ihn noch einen Versuch zu wagen. Dabei aber fällt der Tiger in eine Grube und wird getötet. Jetzt eilen die Eber auch dem Asketen nach, bringen den Baum, auf den er sich geflüchtet, zum Fallen und töten den Falschen.
  • J 284: Die Erzählung von dem Glück  (Sirijātakaṃ) {Sutta: J ii 413|J 284|J 284} {Vaṇṇanā: atta. J 284|atta. J 284} [Dutoit].
    Anlaß: Als Anathapindika wieder in den Besitz seines Reichtums gelangt ist (vgl. die Vorgeschichte zum 40. Jataka), versucht ein Brahmane ihm sein Glück zu stehlen. Dies geht jedoch von einem Gegenstand zum andern über, so daß jener sein Beginnen aufgibt und sein Vorhaben Anathapindika bekennt. Geschichte: Ein Holzarbeiter hört, daß mit dem Verzehren eines bestimmten Hahnes die Weltherrschaft verbunden sei. Er tötet den Hahn; das Fleisch wird ihm aber durch eine Welle entrissen. Ein hoher Beamter findet es und verzehrt es, durch einen befreundeten Asketen, der den Sachverhalt kennt, dazu aufgefordert. Kurz darauf gelangt er auch wirklich zur Königswürde.
  • J 285: Die Erzählung von dem Edelsteineber  (Maṇisukarajātakaṃ) {Sutta: J ii 418|J 285|J 285} {Vaṇṇanā: atta. J 285|atta. J 285} [Dutoit].
    Anlaß: Die Andersgläubigen bewegen eine hübsche Anhängerin von ihnen, daß sie vorgibt, Buddha habe mit ihr verkehrt. Hierauf lassen sie sie töten. Ihre Leiche wird in der Nähe von Buddhas Aufenthalt gefunden und nun schreien jene in der ganzen Stadt herum, die Jünger Buddhas hätten das Mädchen getötet um die Schande ihres Meisters zu verbergen. Doch die Wahrheit kommt bald ans Licht und die Feinde Buddhas erhalten ihre gerechte Strafe. Geschichte: Eine Schar von Ebern möchte eine Kristallwand undurchsichtig machen, indem sie sich daran reiben. Der Kristall aber wird dadurch immer heller und ein Weiser klärt sie über ihren Irrtum auf.
  • J 286: Die Erzählung von Saluka  (Sālukajātakaṃ) {Sutta: J ii 420|J 286|J 286} {Vaṇṇanā: atta. J 286|atta. J 286} [Dutoit].
    Anlaß: Eine Beziehung auf die Vorgeschichte zum 477. Jataka. Geschichte: Der Inhalt entspricht genau dem des 30. Jataka.
  • J 287: Die Erzählung von dem Tadel der Ehrung  (Lābhagarahajātakaṃ) {Sutta: J ii 422|J 287|J 287} {Vaṇṇanā: atta. J 287|atta. J 287} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch erhält von Sāriputta auf seine Frage, wie man es machen müsse um geehrt zu werden, den Bescheid, man müsse Fehlerhaftes tun. Geschichte: Ein junger Brahmane hört, daß man nur durch tadelnswerte Eigenschaften bei den Menschen zu Ehren komme; daher verzichtet er auf äußere Ehren und wird Asket.
  • J 288: Die Erzählung von der Reihe Fische  (Macchuddānajātakaṃ) {Sutta: J ii 426|J 288|J 288} {Vaṇṇanā: atta. J 288|atta. J 288} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird auf die Vorgeschichte zum 98. bzw. 218. Jataka Bezug genommen. Geschichte: Ein Kaufmann will seinen Bruder betrügen. Da dieser aber einer Flußgottheit einen Gefallen erwiesen hat, verhilft ihm diese wieder auf wunderbare Weise zu seinem Eigentum.
  • J 289: Die Erzählung von den verschiedenen Wünschen  (Nānācchandajātakaṃ) {Sutta: J ii 429|J 289|J 289} {Vaṇṇanā: atta. J 289|atta. J 289} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird auf das Jataka 456 verwiesen. Geschichte: Ein König gerät während er verkleidet in der Stadt umhergeht, in die Hände von Räubern; doch gelingt es ihm wieder loszukommen. Er bemerkt dabei die besondern Kenntnisse eines Brahmanen und bewilligt ihm dafür einen Wunsch. Der Brahmane bringt von jedem Mitglied seines Hauses einen andern Wunsch vor, die alle Erfüllung finden.
  • J 290: Die Erzählung von der Tugenduntersuchung  (Sīlavīmaṃsajātakaṃ) {Sutta: J ii 430|J 290|J 290} {Vaṇṇanā: atta. J 290|atta. J 290} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum 86. Jataka. Geschichte: Dieselbe Erzählung wie im 86. Jataka, nur mit etwas anderm Schluß.

Jataka 291 - 300   

  • 5. Kumbhavaggo


  • J 291: Die Erzählung von dem Glückstopf  (Bhadraḷaṭajātakaṃ) {Sutta: J ii 431|J 291|J 291} {Vaṇṇanā: atta. J 291|atta. J 291} [Dutoit].
    Anlaß: Ein junger Mann aus reicher Familie verschwendet sein ganzes Erbe und stirbt im Elend. Buddha verweist auf ein ähnliches Ereignis der Vorzeit. Geschichte: Der Sohn eines reichen Mannes verschwendet sein ganzes Erbe. Als er darauf einen Topf er hält, der ihm jeden Wunsch erfüllt, zerbricht er diesen einmal im Rausche und muß im Elend sterben.
  • J 292: Die Erzählung von Supatta  (Supattajātakaṃ) {Sutta: J ii 435|J 292|J 292} {Vaṇṇanā: atta. J 292|atta. J 292} [Dutoit].
    Anlaß: Die Vorgeschichte hat einen ähnlichen Inhalt wie die vom Jataka 281; nur handelt es sich hier um eine andere Substanz. Geschichte: Eine Krähe will ihrer Königin eine bestimmte Speise verschaffen, weil es diese danach gelüstet. Sie wird gefangen und vor den König gebracht; doch rührt sie diesen durch ihre Erzählung so, daß ihr große Ehrung zuteil wird.
  • J 293: Die Erzählung von dem Aufgeben des Körpers  (Kāyavicchandajātakaṃ) {Sutta: J ii 437|J 293|J 293} {Vaṇṇanā: atta. J 293|atta. J 293} [Dutoit].
    Anlaß: Ein kranker Mann nimmt sich vor, wenn er wieder gesund wird, Mönch zu werden. Dies geschieht auch. Geschichte: Ein  kranker Brahmane nimmt sich vor, wenn er gesund wird, Asket zu werden. Er tut dies und gelangt dadurch zum höchsten Glück.
  • J 294: Die Erzählung von dem Mangoesser  (Jambukhādakajātakaṃ) {Sutta: J ii 439|J 294|J 294} {Vaṇṇanā: atta. J 294|atta. J 294} [Dutoit].
    Anlaß: Devadatta und Kokalika heben gegenseitig in unwahrer Weise ihre Vorzüge hervor. Buddha tadelt dies. Geschichte: Ein Schakal möchte von einer Krähe eine Mangofrucht erhalten und rühmt deshalb in unwahrer Weise ihre Vorzüge. Sein Wunsch geht dadurch in Erfüllung.
  • J 295: Die Erzählung von dem Letzten  (Antajātakaṃ) {Sutta: J ii 440|J 295|J 295} {Vaṇṇanā: atta. J 295|atta. J 295} [Dutoit].
    Anlaß: Dieselbe Vorgeschichte wie beim vorigen Jataka. Geschichte: Eine Krähe möchte von dem Fleisch, das ein Schakal verzehrt, Anteil erhalten und rühmt deshalb in unwahrer Weise dessen Vorzüge.
  • J 296: Die Erzählung von dem Ozean  (Samuddajātakaṃ) {Sutta: J ii 442|J 296|J 296} {Vaṇṇanā: atta. J 296|atta. J 296} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch bewegt auf seinen Reisen die andern Mönche ein möglichst einfaches Leben zu führen; er selbst aber bereichert sich an dem, was die andern aufgeben. Buddha tadelt scharf dies Vorgehen. Geschichte: Eine Wasserkrähe sucht die andern Tiere vom Trinken aus dem Meere zurückzuhalten, wird aber dafür von  einer Meergottheit getadelt.
  • J 297: Die Erzählung von der Liebesklage  (Kāmavilāpajātakaṃ) {Sutta: J ii 443|J 297|J 297} {Vaṇṇanā: atta. J 297|atta. J 297} [Dutoit].
    Anlaß: Beziehung auf die Vorgeschichte zum 147. Jataka. Geschichte: Eine Verweisung auf das Jataka  147.
  • J 298: Die Erzählung von dem Feigenbaum  (Udumabarajātakaṃ) {Sutta: J ii 445|J 298|J 298} {Vaṇṇanā: atta. J 298|atta. J 298} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch veranlaßt einen andern, dessen Wohnung ihm gefällt, dieselbe zu verlassen. Nach dessen Rückkehr gibt er sie ihm aber nicht wieder zurück. Geschichte: Ein Affe wird von einem andern überlistet, daß er ihm seine Wohnung abtritt. Als er durch List sie wiederzugewinnen sucht, lacht ihn der andre aus.
  • J 299: Die Erzählung von Komayaputta  (Komāputtajātakaṃ) {Sutta: J ii 449|J 299|J 299} {Vaṇṇanā: atta. J 299|atta. J 299} [Dutoit].
    Anlaß: Einige Mönche, die gerne Mutwillen treiben, werden auf Buddhas Geheiß durch Mogallāna in Schrecken versetzt. Geschichte: Einige Asketen pflegen mit einem Affen ihren Mutwillen zu treiben. Als sie einmal wegziehen, belehrt ein Weiser den Affen über das Tadelnswerte seiner Handlungsweise. Wie nun die Asketen wiederkommen, teilt ihnen der Affe mit, er werde sich nicht mehr zu Scherzen mißbrauchen lassen; doch die Asketen sagen ihm, daß er deshalb doch nicht heilig wird.
  • J 300: Die Erzählung von dem Wolfe   (Vakajātakaṃ) {Sutta: J ii 451|J 300|J 300} {Vaṇṇanā: atta. J 300|atta. J 300} [Dutoit].
    Anlaß: Ein frommer Mönch veranlaßt einige Genossen ein strengeres Leben zu führen. Sie kommen zu Buddha; doch zeigt es sich hier, daß ihre Askese nur äußerlich und nicht von Dauer ist. Geschichte: Ein Wolf wird durch eine Überschwemmung vom Lande abgeschnitten und nimmt sich vor zu fasten und so ein gutes Werk zu tun. Gott Sakka stellt ihn auf die Probe und zeigt sich ihm in Gestalt eines Bockes. Als der Wolf daraufhin seinen Vorsatz vergißt und auf das Tier springen will, überführt Ihn der Gott seiner Heuchelei und beschämt ihn.
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