„So wie der Fluss, der Weg, die Halle“
[§A]Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, auch mit Beziehung auf einen derartigen Laienbruder [1]. Dieser aber beobachtete sie; und da er ihr lasterhaftes Wesen bemerkte, ging er beschwerten Herzens, da sein Sinn aufgeregt war, sieben oder acht Tage nicht zur Aufwartung.
Als er nun eines Tages zum Kloster hinging und sich niedersetzte, nachdem er den Vollendeten begrüßt hatte, sprach dieser: „Warum bist du sieben oder acht Tage nicht gekommen?“ Er antwortete: „Herr, meine Gattin ist lasterhaft; da ich ihretwegen aufgeregt war, bin ich nicht gekommen.“ Darauf sprach der Meister: „O Laienbruder, ‘dass unter den Weibern kein guter Wandel herrscht, darüber darfst du dich nicht erzürnen, sondern musst den Gleichmut bewahren’, so sagten schon in früherer Zeit Weise zu dir; weil dir dies aber durch eine frühere Existenz verhüllt ist, verstehst du die Sache nicht.“ Und darauf erzählte er, von jenem gebeten, folgende Begebenheit aus der Vergangenheit:
Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva in derselben Weise, wie oben angegeben, ein weit und breit berühmter Lehrer. Da aber sein Schüler die Schuld seiner Gattin wahrnahm, wurde sein Sinn aufgeregt und er kam einige Tage hindurch nicht. Eines Tages wurde er von dem Lehrer nach der Ursache hiervon gefragt und teilte sie ihm mit. Darauf sprach der Lehrer: „Mein Lieber, die Weiber sind allen gemeinsam; wenn sie lasterhaft sind, so erzürnen sich die Weisen nicht darüber.“ Und hierauf sprach er, um ihn zu ermahnen, folgende Strophe:
So gab der Bodhisattva seinem Schüler eine Ermahnung.
Als dieser die Ermahnung vernommen hatte, wurde er gleichmütig. Seine Gattin aber dachte: „Der Lehrer kennt mich“, und tat von da keine Sünde mehr.
Auch die Gattin das Laienbruders dachte: „Der Meister kennt mich“, und tat von da an keine Sünde mehr.
Nachdem aber der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verkündigte er die Wahrheiten. Am Ende der Verkündigung der Wahrheiten gelangte der Laienbruder zur Frucht der Bekehrung.
[§C]Darauf stellte der Meister die gegenseitigen Beziehungen klar und verband das Jātaka mit folgenden Worten: „Das damalige Ehepaar war dasselbe wie jetzt, der Brahmanenlehrer aber war ich.“
Ende der Erzählung von dem Freudeberaubten