- J 071: Die Erzählung von dem Varana-Baume (Varaṇajātakaṃ) {Sutta: J i 319|J 071|J 071} {Vaṇṇanā: atta. J 071|atta. J 071} [Dutoit].
Anlaß: Mehrere junge Leute aus guter Familie werden Mönche. Nach einiger Zeit ziehen sie sich in die Einsamkeit zurück um der Meditation zu obliegen und gelangen dadurch zur Heiligkeit. Einer von ihnen war aus Trägheit zurückgeblieben. Als er aber vom Fortschritt seiner Freunde hört, möchte er das Gleiche erreichen und strengt sich törichterweise so an, daß er sich an seiner Gesundheit schädigt. Geschichte: Ein junger Brahmane wird mit anderen in den Wald geschickt um Holz zu sammeln. Statt dessen schläft er und rafft beim Weggehen rasch noch feuchtes Holz zusammen. Am nächsten Tage brennt dies nicht; dadurch entsteht eine solche Verzögerung, daß die jungen Brahmanen an diesem Tage auf ihr Vorhaben verzichten müssen.
- J 072: Die Erzählung von dem tugendhaften Elefanten (Sīlavanāgarājajātakaṃ) {Sutta: J i 322|J 072|J 072} {Vaṇṇanā: atta. J 072|atta. J 072} [Dutoit].
Anlaß: Da die Mönche von der Ungenügsamkeit Devadattas sprechen, erzählt Buddha, wie sich auch schon in einer früheren Existenz an jenem dieser Fehler gezeigt habe. Geschichte: Ein tugendhafter Elefant bringt einen verirrten Wanderer wieder auf den rechten Weg. Zum Dank dafür kommt dieser mehrmals wieder und bittet den Elefanten ihm einen Zahn zu schenken, weil er sehr arm sei. Der Elefant erfüllt seine Bitte. Als der Mann ihm aber sogar die Zahnwurzeln heraussägen will und ihn dabei mißhandelt, öffnet sich die Erde und verschlingt den Übeltäter.
- J 073: Die Erzählung von dem wahr Sprechen (Saccaṃkirajātakaṃ) {Sutta: J i 326|J 073|J 073} {Vaṇṇanā: atta. J 073|atta. J 073} [Dutoit].
Anlaß: Buddha setzt auseinander, daß Devadatta auch früher schon Mordpläne gegen ihn schmiedete. Geschichte: Ein böser Prinz wird von seinem Gefolge in das Wasser geworfen. In seiner Not findet er einen auf dem Wasser treibenden Baumstamm, auf den er sich setzt. Eine Ratte, eine Schlange und ein Papagei benützen denselben Baumstamm als Zufluchtsort. Ein Einsiedler zieht den Baum aus dem Wasser und rettet die darauf Befindlichen , erregt aber den Haß des Prinzen, weil sich dieser nicht genug geehrt glaubt. Nach einigen Tagen ziehen die Gäste des Einsiedlers wieder fort, nachdem jeder ihm seine Bereitwilligkeit zur Vergeltung kundgetan. — Einige Zeit danach stellt er ihre Dankbarkeit auf die Probe. Die der Tiere bewährt sich; der Prinz aber, der inzwischen König geworden, läßt ihn festnehmen und schlagen, um ihn dann hinrichten zu lassen. Dabei erhält der Einsiedler Gelegenheit den Sachverhalt klarzulegen, worauf der König vom wütenden Volke getötet und jener zu seinem Nachfolger gewählt wird.
- J 074: Die Erzählung von der Baumtugend (Rukkhadhammajātakaṃ) {Sutta: J i 329|J 074|J 074} {Vaṇṇanā: atta. J 074|atta. J 074} [Dutoit].
Anlaß: Buddha belehrt seine Verwandten, die untereinander streiten, über den Wert der Eintracht. Geschichte: Auf den Rat des Bodhisattva nehmen einige Baumgottheiten ihre Wohnung in Wäldern, die aus dicht zusammenstehenden Bäumen bestehen, andere aber in einzeln stehenden Bäumen. Durch einen Sturm werden letztere eines Tages zerstört, während die Wohnstätten der klugen Gottheiten unversehrt bleiben.
- J 075: Die Erzählung von dem Fische (Macchajātakaṃ) {Sutta: J i 332|J 075|J 075} {Vaṇṇanā: atta. J 075|atta. J 075} [Dutoit].
Anlaß: Während einer großen Trockenheit äußert Buddha, um den leidenden Tieren zu helfen, den Wunsch zu baden. Darauf beauftragt Indra den Regengott Regen herabströmen zu lassen und die Dürre hat ein Ende. Geschichte: Während einer großen Dürre vertrocknen die Seen und Teiche, so daß die Fische in Todesgefahr kommen. Ein Fisch faßt Mut und fordert den Regengott auf Regen herabzusenden, indem er sich auf sein tugendhaftes Leben beruft. Es geschieht nach seinem Wunsche; durch den Regen werden die Teiche und Seen wieder gefüllt und die Fische aus ihrer Not befreit.
- J 076: Die Erzählung von der Furchtlosigkeit (Asaṅkiyajātakaṃ) {Sutta: J i 334|J 076|J 076} {Vaṇṇanā: atta. J 076|atta. J 076} [Dutoit].
Anlaß: Ein Laienbruder, der mit einer Karawane reist, verbringt eine Nacht damit, daß er auf- und abgeht und meditiert. Dadurch hindert er eine Räuberbande an der Ausplünderung der Karawane. Als am nächsten Tage die Gefahr bemerkt wird, in der man geschwebt, erntet jener allgemeines Lob. Geschichte: Ein Asket trifft einmal mit einer Karawane zusammen und verbringt in ihrer Nähe die Nacht, indem er beständig auf und ab geht. Dadurch hält er eine Räuberschar, welche die Karawane überfallen wollte, ab ihr Vorhaben auszuführen. Am nächsten Tage wird er dann von allen wegen seiner Furchtlosigkeit gepriesen.
- J 077: Die Erzählung von den großen Träumen (Mahāsupinajātakaṃ) {Sutta: J i 336|J 077|J 077} {Vaṇṇanā: atta. J 077|atta. J 077} [Dutoit].
Anlaß: Ein König hat in einer Nacht sechzehn Träume. Er fragt die Brahmanen nach deren Bedeutung und diese sagen ihm, daß sie großes Unheil verkünden; doch könne er dies durch reichliche Tieropfer abwenden. Sofort werden die Anstalten dazu getroffen. Die Königin empfindet Mitleid mit den vielen Tieren, die getötet werden sollen, und veranlagt ihren Gemahl zu Buddha zu gehen und diesen nach der Deutung zu fragen. Buddha weist nun im einzelnen nach, daß alle die sechzehn Träume sich auf die Zukunft beziehen und der König somit nichts für sich zu befürchten hat. Geschichte: Ein König hat sechzehn Traumgesichte und fragt die Brahmanen, was sie bedeuten. Diese veranlassen ihn zur Abwendung des Unheils Tieropfer darzubringen. Ein Brahmanenschüler möchte diese Tiertötung verhüten und bewegt den König sich von einem weisen Asketen die Deutung der Träume sagen zu lassen, wodurch die Tieropfer überflüssig werden.
- J 078: Die Erzählung von Illisa (Illīsajātakaṃ) {Sutta: J i 353|J 078|J 078} {Vaṇṇanā: atta. J 078|atta. J 078} [Dutoit].
Anlaß: Ein reicher Geizhals bekommt Lust Pfannkuchen zu essen. Damit aber niemand davon etwas merke und daran teilnehme, geht er in den obersten Stock seines Hauses und läßt seine Frau mit den Vorbereitungen beginnen. Dies bemerkt der weit davon entfernte Buddha und sendet Mogallana aus um den Geizhals zu bekehren. Als Mogallana erscheint, versucht der Geizhals alles um ihn zu vertreiben ; da er sieht, daß nichts hilft, will er ihm einen kleinen Kuchen geben, bringt ihn aber von der Platte nicht los. Endlich verzichtet er auf alle Kuchen und gibt sie dem Thera. Dieser versetzt sich und das Ehepaar in einem Augenblick zu Buddha, der den Geizhals vollends bekehrt. Geschichte: Ein sehr geiziger Großkaufmann namens Illisa bekommt einmal Lust Branntwein zu trinken; damit er aber niemand etwas davon abgeben muß, nimmt er ihn mit vor die Stadt und trinkt ihn in einem Gebüsche, um von niemand gesehen zu werden. — Dies bemerkt sein Vater, der wegen seiner guten Werke als Gott wiedergeboren wurde. Um seinen Sohn zu kurieren nimmt er dessen Gestalt an und verschenkt einen großen Teil von dessen Vermögen. Ein Landmann, der auf diese Weise einen Wagen voll Kleinodien erhalten, fährt nun an dem Gebüsche vorbei, in dem der Geizhals sitzt, und preist dessen Güte. Dieser wird stutzig, erkennt seinen Wagen und sucht ihn dem Landmann abzunehmen; doch erntet er dafür nur Prügel. In der Stadt hält man ihn für einen Betrüger und so nimmt er seine Zuflucht zum Könige. Dieser läßt den Doppelgänger rufen; aber selbst der Barbier des Geizigen kann keinen Unterschied finden. Jetzt gibt sich Illisas Vater als Gott zu erkennen und hält seinem Sohne seinen Geiz vor, worauf Illisa erklärt sich bessern zu wollen.
- J 079: Die Erzählung von dem lauten Schall (Kharassarajātakaṃ) {Sutta: J i 355|J 079|J 079} {Vaṇṇanā: atta. J 079|atta. J 079} [Dutoit].
Anlaß: Ein Dorf Vorsteher verabredet sich mit Räubern und zieht morgens fort, so daß jene das Dorf ausplündern können. Als die Sache bekannt wird, erhält er vom Könige die gebührende Strafe. Geschichte: Ein Dorfvorsteher verabredet sich mit Räubern und zieht fort, während diese sein Dorf plündern. Dafür erhält er die Hälfte der Beute. Ein weiser Mann aber entdeckt den Betrug und der Vorsteher wird bestraft.
- J 080: Die Erzählung von Bhimasena (Bhīmasenajātakaṃ) {Sutta: J i 359|J 080|J 080} {Vaṇṇanā: atta. J 080|atta. J 080} [Dutoit].
Anlaß: Ein Mönch prahlt mit seiner Abstammung und dem angenehmen Leben, das er vordem geführt. Es wird aber bekannt, daß dies nur Aufschneiderei ist, und der Mönch wird beschämt. Geschichte: Ein tüchtiger Bogenschütze vermag wegen seiner kleinen Gestalt keine entsprechende Stellung zu finden. Deshalb tut er sich mit Bhimasena, einem stattlichen Manne, zusammen, der seine Rolle übernehmen soll, während er dessen Diener spielt. Sie werden vom König von Benares in Dienst genommen. Kurz darauf gelingt es Bhimasena, indem er den Rat des Bogenschützen befolgt, einen gefährlichen Tiger und einen Büffel zu erlegen. Dadurch wird er übermütig. Darauf wird er gegen einen König ausgesandt, der Benares angreifen will. Als der Kampf beginnen soll, befällt ihn solche Angst, daß er seine Exkremente von sich gibt. Der Bogenschütze aber führt den Kampf ruhmvoll zu Ende und gelangt dadurch zu hohen Ehren, während Bhimasena entlassen wird.