Verzeichnis Jataka Geschichten
Nr. 001 - 050
übersetzt aus dem Pali ins Englische von
Julius Dutoit

Jataka 1 - 10   

Paṭhamo bhāgo

  • I. Ekakanipāto

  • 1. Apaṇṇa kavaggo


  • J 001: Die Erzählung von dem Wahren  (Apaṇṇakajātakaṃ) {Sutta: J i 109|J 001|J 001} {Vaṇṇanā: atta. J 001|atta. J 001} [Dutoit].
    Anlaß: Fünfhundert Männer nehmen zu Buddha ihre Zuflucht, fallen aber während seiner Abwesenheit in die alte Irrlehre zurück. Nach seiner Rückkehr befestigt er sie wieder im Guten und bringt sie zur Bekehrung. Geschichte: Zwei Kaufleute wollen durch die Wüste reisen. Der Törichte zieht voraus, läßt sich von einem Dämon verleiten das mitgeführte Wasser auszugießen und fällt dadurch dem Dämon zum Opfer. Der Kluge, der etwas später denselben Weg macht, geht nicht auf die Vorspiegelungen des Dämons ein, findet die Überreste der Karawane seines törichten Genossen und gelangt sicher an sein Ziel.
  • J 002: Die Erzählung von dem Sandweg  (Vaṇṇupathajātakaṃ) {Sutta: J i 109|J 002|J 002} {Vaṇṇanā: atta. J 002|atta. J 002} [Dutoit].
    Anlaß: Ein junger Mönch, der sich zur Betrachtung in die Einsamkeit zurückgezogen hat, sieht keinen Erfolg in seinem Streben und kehrt unverrichteter Dinge in das Kloster zurück. Buddha hört davon und bringt ihn zur Bekehrung. Geschichte: Eine Karawane zieht durch eine Wüste. In der letzten Nacht schläft der Führer ein und merkt nicht, daß unterdessen die Tiere wieder in die Wüste hineingezogen sind. Alles glaubt sich verloren, da das Wasser zu Ende gegangen ist. Da findet der Führer infolge eines klugen Gedankens Wasser und die Karawane ist gerettet.
  • J 003: Die Erzählung von dem Seri-Kaufmann  (Serivāvāṇijajātakaṃ) {Sutta: J i 113|J 003|J 003} {Vaṇṇanā: atta. J 003|atta. J 003} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch hat in seinem Streben nachgelassen und wird von Buddha zur Bekehrung gebracht. Geschichte: Zwei Kaufleute gehen, ihre Waren anpreisend, durch die Straßen einer Stadt. Der eine entdeckt dabei eine goldene Schüssel, deren Wert die Besitzerin nicht kennt. Um sie möglichst billig zu erhalten sagt er, sie sei nichts wert. Der zweite, der später des Weges kommt, gibt ihren Wert bekannt, erhält sie für eine verhältnismäßig geringe Summe und fährt mit ihr über den Fluß. Nun kommt der erste wieder und erfährt, daß der andre im Besitze der Schüssel ist; wutentbrannt setzt er ihm nach und endet, als er die Unmöglichkeit einsieht ihn einzuholen, durch einen Blutsturz.
  • J 004: Die Erzählung von dem Kaufmann Cullaka  (Cullaseṭṭhijātakaṃ) {Sutta: J i 122|J 004|J 004} {Vaṇṇanā: atta. J 004|atta. J 004} [Dutoit].
    Anlaß: Großkaufmannstochter läßt sich mit einem Sklaven ein und vorläßt das elterliche Haus. Sie gebiert zwei Knaben, die sie später zu den Großeltern bringt, wo sie erzogen werden. Beide werden bei Buddha Mönch. Der Jüngere stellt sich ungeschickt und soll deshalb an einer Einladung nicht teilnehmen; deshalb will er in die Welt zurückkehren. Buddha hält ihn davon ab und bringt ihn zur Heiligkeit. In dieser Eigenschaft wirkt er Wunder und erregt allgemeines Erstaunen über sein rasches Vorwärtskommen. Buddha setzt den Grund hiervon den Mönchen auseinander. Geschichte: Ein Armer findet eine tote Maus. Er verkauft sie und gelangt durch geschickte Ausnützung des dafür erhaltenen Geldes in kurzer Zeit zu Wohlstand.
  • J 005: Die Erzählung vom Reismaß  (Taṇḍulanāḷijātakaṃ) {Sutta: J i 122|J 005|J 005} {Vaṇṇanā: atta. J 005|atta. J 005} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch ist unzufrieden mit der Speise, die er bei der täglichen Verteilung erhält, und lässt sich selbst das Amt des Verteilers übertragen. Doch zeigt er sich dabei so unfähig, daß ein Aufruhr entsteht und er abgesetzt wird. Geschichte: Ein König setzt aus Habsucht einen ungerechten Schätzer ein. Als dieser einmal fünfhundert Pferde nur für ein Maß Reis wert erklärt, wird durch eine List seine Ungerechtigkeit in Gegenwart des Königs so deutlich aufgedeckt, daß dieser genötigt ist ihn zu entlassen und den früheren gerechten Schätzer wieder in sein Amt einzusetzen.
  • J 006: Die Erzählung von der Gottähnlichkeit  (Devadhammajātakaṃ) {Sutta: J i 129|J 006|J 006} {Vaṇṇanā: atta. J 006|atta. J 006} [Dutoit].
    Anlaß: Ein reicher Mann wird Mönch; doch behält er auch nach seinem Eintritt ins Kloster sein bequemes Leben bei. Als ihn Buddha darüber zur Rede stellt, zerreißt er vor Zorn sein Gewand. Buddha hält ihm das Unziemliche dieser Handlungsweise vor und bringt ihn zur Bekehrung. Geschichte: Zwei Prinzen verlassen wegen der Umtriebe ihrer Stiefmutter den Hof und begeben sich in die Einsamkeit; ihr Stiefbruder begleitet sie. Letzterer und der jüngere der beiden Prinzen werden von einem Dämon gefangen. Der älteste Prinz aber bezwingt diesen durch seine Weisheit und Güte, so daß er die beiden Brüder freigibt und sich zu einem tugendhaften Leben bekehrt.
  • J 007: Die Erzählung von der Holzsammlerin  (Kaṭṭhahārijātakaṃ) {Sutta: J i 135|J 007|J 007} {Vaṇṇanā: atta. J 007|atta. J 007} [Dutoit].
    Anlaß: Ein König erfährt, daß seine Gemahlin die Tochter einer Sklavin sei, und nimmt ihr ihren Rang. Buddha hält ihm sein Unrecht vor. Geschichte: Ein König wohnt einer Holzsammlerin bei und gibt ihr für den Fall, daß ein Sohn ihrer Verbindung entsprießen sollte, seinen Siegelring. Als sie diesen später vorzeigt, leugnet aus Scham der König der Vater ihres Sohnes zu sein. Als dieser aber zur Bekräftigung der Wahrheit frei in der Luft stehen bleibt, erkennt ihn sein Vater an.
  • J 008: Die Erzählung von Gamani  (Gāmaṇijātakaṃ) {Sutta: J i 136|J 008|J 008} {Vaṇṇanā: atta. J 008|atta. J 008} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der in seinem Streben nachgelassen, wird durch die Ermahnung Buddhas zur Heiligkeit geführt. Geschichte: Eine andre Version des Schlusses vom Samvara-Jataka (Nr. 462).
  • J 009: Die Erzählung vom König Makhadeva  (Makhādevajātakaṃ) {Sutta: J i 138|J 009|J 009} {Vaṇṇanā: atta. J 009|atta. J 009} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha erzählt den Mönchen, daß er auch schon in einer früheren Existenz die Welt verlassen habe. Geschichte: Der König Makhadeva bemerkt zum ersten Male auf seinem Haupte ein graues Haar. Dadurch wird er veranlaßt seine Regierung niederzulegen und sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um den Rest seines Lebens als Asket zu verbringen.
  • J 010: Die Erzählung von dem glücklichen Leben  (Sukhavihārijātakaṃ) {Sutta: J i 141|J 010|J 010} {Vaṇṇanā: atta. J 010|atta. J 010} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der früher König war, preist sein jetziges Glück. Buddha erzählt, daß es diesem schon früher einmal so ergangen. Geschichte: Ein berühmter Asket wird vom König von Benares veranlaßt in seiner Nähe zu bleiben. Eines Tages besucht ihn ein Schüler. Dieser erregt den Unwillen des Königs, weil er ihn gar nicht beachtet sondern in seiner Verzückung beharrt. Doch wird der König wieder besänftigt durch die Mitteilung, daß dieser auch früher ein König gewesen sei und sich jetzt im Gegensatz zu früher unaussprechlich glücklich fühle.

Jataka 11 - 20   

  • 2. Sīlavaggo


  • J 011: Die Erzählung von der Gazelle "Schön"  (Lakkhaṇamigajātakaṃ) {Sutta: J i 144|J 011|J 011} {Vaṇṇanā: atta. J 011|atta. J 011} [Dutoit].
    Anlaß: Sāriputta und Mogallāna machen Devadatta seine Anhänger abspenstig. Buddha weist auf ein ähnliches Ereignis der Vergangenheit hin. Geschichte: Ein Gazellenkönig übergibt seinen zwei Söhnen je fünfhundert Gazellen zur Leitung. Der eine Sohn verliert durch seine Unachtsamkeit den größten Teil seiner Herde, während der andre durch vorsichtiges Handeln die Seinen ungefährdet zurückbringt.
  • J 012: Die Erzählung von der Nigrodha-Gazelle  (Nigrodhamigajātakaṃ) {Sutta: J i 153|J 012|J 012} {Vaṇṇanā: atta. J 012|atta. J 012} [Dutoit].
    Anlaß: Eine junge Frau findet kein Gefallen an der Welt und erwirkt von ihrem Gatten die Erlaubnis Nonne zu werden. Ohne es zu wissen hat sie während der kurzen Zeit ihrer Ehe empfangen und wird nun schwanger befunden. Die Nonnen berichten dies Devadatta, der jene sofort aus dem Orden ausstoßen will; doch appelliert sie an Buddha und läßt sich zu ihm bringen. Im Auftrage Buddhas untersucht Visakha die junge Nonne und findet, daß die Empfängnis vor ihrem Eintritt ins Kloster stattgefunden habe, worauf jene von Buddha für gerechtfertigt erklärt wird. Ihr Sohn, den sie kurz darauf zur Welt bringt, wird vom Könige erzogen und geht darauf auch ins Kloster, wo er zur Heiligkeit gelangt. Geschichte: Um nicht beständig durch erzwungene Teilnahme an der Jagd belästigt zu werden treiben die Bewohner von Benares eine große Gazellenherde, die von zwei goldfarbigen Gazellen geleitet wird, in den königlichen Park. Damit nun nicht alle Gazellen fortwährend von Todesfurcht gepeinigt werden, beschließen sie jeden Tag durch das Los ein Opfer zu bestimmen. Eines Tages trifft das Los eine schwangere Gazelle; statt ihrer legt der goldfarbige Leiter der einen Hälfte trotz der ihm vom König gewährten Unverletzlichkeit sein Haupt auf den Block. Hierdurch wird der König veranlaßt die Gazellenjagd aufzugeben und diese Schonung auch auf alle anderen Tiere auszudehnen.
  • J 013: Die Erzählung von dem Liebes-Pfeil  (Gaṇḍinajātakaṃ) {Sutta: J i 155|J 013|J 013} {Vaṇṇanā: atta. J 013|atta. J 013} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der immer noch gern seiner früheren Frau gedenkt, wird von Buddha durch heilsame Ermahnung zur Bekehrung gebracht. Geschichte: Ein Bergantilopenbock ist von Liebe zu einem Gazellenweibchen so sehr gefesselt, daß er die Nähe des Jägers nicht wittert und von diesem mit einem Pfeil erlegt wird, während das Weibchen entkommt.
  • J 014: Die Erzählung von der Windgazelle  (Vātamigaṃjātakaṃ) {Sutta: J i 158|J 014|J 014} {Vaṇṇanā: atta. J 014|atta. J 014} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Jüngling erlangt mit großer Mühe von seinen Eltern die Erlaubnis Mönch zu werden. Eine Dirne verspricht seinen Eltern ihn wieder in ihr Haus zurückzubringen und erreicht auch wirklich durch List, daß er den Mönchsstand verläßt und zu seinen Eltern zurückkehrt. Geschichte: Eine scheue Windgazelle wird von einem Parkwächter dadurch, daß er sie mit Honig bestrichenes Gras fressen läßt, allmählich so zahm gemacht, daß sie ihm bis in den Hof des Königspalastes folgt.
  • J 015: Die Erzählung von Kharadiya  (Kharādiyajātakaṃ) {Sutta: J i 160|J 015|J 015} {Vaṇṇanā: atta. J 015|atta. J 015} [Dutoit].
    Anlaß: Ein unfolgsamer Mönch wird von Buddha auf das Gefährliche seiner Handlungsweise aufmerksam gemacht. Geschichte: Eine Gazelle versäumt es durch ihre Nachlässigkeit rechtzeitig die Gazellenlisten zu erlernen und fällt dadurch einem Jäger zum Opfer.
  • J 016: Die Erzählung von der Gazelle in den drei Lagen  (Tipallatthamigajātakaṃ) {Sutta: J i 163|J 016|J 016} {Vaṇṇanā: atta. J 016|atta. J 016} [Dutoit].
    Anlaß: Infolge einer unangenehmen Erfahrung verbietet Buddha, daß die Mönche mit den Nichtgeweihten gemeinsam schlafen. Deshalb findet sein Sohn Rahula keine Wohnung und bringt die Nacht in dem Abort zu, der zu Buddhas Wohnung gehört. Daraufhin mildert Buddha seine erste Verfügung. Geschichte: Eine Gazelle erlernt die Gazellenlisten und ist, als sie sich einmal in einer Schlinge gefangen hat, dadurch imstande sich durch eigene Kraft zu befreien.
  • J 017: Die Erzählung vomWind  (Mālutajātakaṃ) {Sutta: J i 165|J 017|J 017} {Vaṇṇanā: atta. J 017|atta. J 017} [Dutoit].
    Anlaß: Zwei alte Mönche können sich nicht einigen, in welcher Monatshälfte es warm oder kühl sei, und gehen deshalb zu Buddha, der sie auf ein früheres Vorkommnis ähnlicher Art verweist. Geschichte: Ein Löwe und ein Tiger streiten miteinander, in welcher Zeit des Monats es kühl sei. Ein Weiser entscheidet ihren Streit durch den Hinweis darauf, daß die Kühle vom Wehen des Windes abhänge.
  • J 018: Die Erzählung von der Totenspeise  (Matakabhattajātakaṃ) {Sutta: J i 168|J 018|J 018} {Vaṇṇanā: atta. J 018|atta. J 018} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha verwirft den Gebrauch zu Ehren der Toten Tiere zu schlachten. Geschichte: Ein Brahmane will einen Widder als Totenopfer schlachten lassen. Dieser freut sich am Ende seiner Leiden angelangt zu sein, ist aber zugleich auch betrübt, daß den Brahmanen wegen dieser Tat in Zukunft dasselbe Los treffen soll wie ihn selbst. Der Widder soll nun am Leben bleiben; er wird aber durch einen Stein getötet, der ihm den Kopf zerschmettert.
  • J 019: Die Erzählung von der Gelübdespeise  (Āyācitabhattajātakaṃ) {Sutta: J i 169|J 019|J 019} {Vaṇṇanā: atta. J 019|atta. J 019} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha verwirft den Gebrauch zur Lösung von einem Gelübde Tiere zu schlachten. Geschichte: Eine Baumgottheit, der ein großes Tieropfer dargebracht worden, belehrt den Opfernden über die Verwerflichkeit seines Tuns.
  • J 020: Die Erzählung von dem Rohrtrinken  (Naḷapānajātakaṃ) {Sutta: J i 171|J 020|J 020} {Vaṇṇanā: atta. J 020|atta. J 020} [Dutoit].
    Anlaß: Die Mönche holen aus einem gewissen Teiche Rohrstängel um sich Nadelbüchsen zu verfertigen und sehen, daß die Stängel alle gespalten sind. Buddha erklärt ihnen den Grund dieser Erscheinung. Geschichte: Eine Affenschar möchte aus einem Lotosteiche, in dem sich ein Wasserdämon aufhält, Wasser trinken. Um nun nicht in die Gewalt des Dämons zu gelangen, erhalten die Affen durch ihren Anführer die Weisung durch Schilfrohre das Wasser einzusaugen, was durch ein Wunder ermöglicht wird.

Jataka 21 - 30   

  • 3. Kuruṅgavaggo


  • J 021: Die Erzählung von der Kurunga-Gazelle  (Kuruṅgamigajātakaṃ) {Sutta: J i 177|J 021|J 021} {Vaṇṇanā: atta. J 021|atta. J 021} [Dutoit].
    Anlaß: Es werden die Anschläge Devadattas auf das Leben Buddhas angeführt; doch weist Buddha darauf hin, daß auch früher schon diese Anschläge erfolglos waren. Geschichte: Ein Jäger sucht von einem Gerüste aus, das er oben an den Bäumen befestigt, die Gazellen zu erlegen. Eine Gazelle aber bemerkt seine List und entgeht dadurch dem Tode.
  • J 022: Die Erzählung von dem Hunde  (Kukkurajātakaṃ) {Sutta: J i 177|J 022|J 022} {Vaṇṇanā: atta. J 022|atta. J 022} [Dutoit].
    Anlaß: Es wird verwiesen auf die Erzählung im Jataka 465, die von dem Wirken für die Verwandten handelt. Geschichte: In einer Nacht verzehren die Hunde des Königs das Lederzeug seines Wagens. Hierüber erzürnt befiehlt der König die Tötung aller Hunde außer seinen eigenen. Ein weiser Hund dringt aber bis zum Könige vor und beweist ihm, daß seine eigenen Hunde die Schuldigen sind. Hierdurch erlangt er vom Könige Schonung für die Hunde und auch für alle anderen Tiere.
  • J 023: Die Erzählung von dem edlen Rosse Bhoja  (Bhojājāniyajātakaṃ) {Sutta: J i 180|J 023|J 023} {Vaṇṇanā: atta. J 023|atta. J 023} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der in seinem Streben nachgelassen hat, wird zur Heiligkeit geführt. Geschichte: Als einmal sieben Könige gegen Benares heranziehen, bezwingt ein Ritter durch die Kraft des königlichen Leibrosses, das er bestiegen, sechs derselben. Da wird das Leibroß verwundet. Der Ritter will ein anderes wappnen um den Kampf zu Ende zu führen; doch das verwundete Roß bewegt ihn dazu, daß er es wieder mit ihm versucht, da ein anderes dies nicht leisten könne. Nachdem auch der siebente König gefangen ist, löst man dem Rosse die Rüstung und es stirbt, vom Könige tief betrauert.
  • J 024: Die Erzählung von dem edlen Rosse  (Ājaññajātakaṃ) {Sutta: J i 181|J 024|J 024} {Vaṇṇanā: atta. J 024|atta. J 024} [Dutoit].
    Anlaß: Ebenso wie im vorigen Jataka. Geschichte: Eine Variante zum vorausgehenden Jataka.
  • J 025: Die Erzählung von dem Badeplatz  (Titthajātakaṃ) {Sutta: J i 185|J 025|J 025} {Vaṇṇanā: atta. J 025|atta. J 025} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch erzielt bei der Betrachtung keinen Erfolg, da der Betrachtungsstoff nicht für ihn paßt. Buddha aber läßt ihn durch eine kurze Meditation zur übernatürlichen Einsicht und zur Heiligkeit gelangen. Geschichte: Ein edles Roß will an einem Orte, wo vorher ein andres Pferd gebadet, nicht ins Wasser hineingehen. Ein Weiser merkt den Grund und läßt das Roß an einer andern Stelle baden unter dem Vorwande, es liebe die Abwechselung.
  • J 026: Die Erzählung vom Elefanten Mahilamukha  (Mahilāmukhajātakaṃ) {Sutta: J i 188|J 026|J 026} {Vaṇṇanā: atta. J 026|atta. J 026} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch wird von seinen Freunden veranlasst nicht mehr Almosen zu sammeln, sondern an dem Mahle teilzunehmen, das täglich dem Devadatta gespendet wird. Buddha erhält hiervon Kenntnis und rügt dies Verhalten. Geschichte: Ein Elefant, der von Natur aus brav ist, hört wiederholt, wie in seiner Nähe Räuber ihre Grundsätze entwickeln, und wird dadurch selbst veranlaßt zu morden. Ein Weiser findet den Grund heraus und läßt daher einige Brahmanen sich über die Tugenden unterhalten, so daß der Elefant es hört. Dadurch wird dieser zu seiner früheren Bravheit zurückgebracht.
  • J 027: Die Erzählung von dem wiederholten Sehen  (Abhiṇhājātakaṃ) {Sutta: J i 190|J 027|J 027} {Vaṇṇanā: atta. J 027|atta. J 027} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Laienbruder und ein Mönch sind innig mit einander befreundet. Buddha weist darauf hin, daß diese beiden schon in einer früheren Existenz in einem solchen Verhältnis standen. Geschichte: Ein Elefant lebt mit einem Hunde in inniger Freundschaft. Als letzterer von ihm entfernt wird, wird der Elefant ganz niedergeschlagen und nimmt keine Nahrung mehr zu sich, bis der Hund wieder herbeigebracht ist.
  • J 028: Die Erzählung von Nandivisala  (Nandrivisālajātakaṃ) {Sutta: J i 193|J 028|J 028} {Vaṇṇanā: atta. J 028|atta. J 028} [Dutoit].
    Anlaß: Buddha tadelt die Lästerworte und befiehlt seinen Mönchen immer freundlich miteinander zu reden. Geschichte: Ein Ochse veranlaßt aus Dankbarkeit einen Brahmanen, der ihn aufgezogen, eine Wette einzugehen, daß sein Tier am meisten ziehen könne. Da der Brahmane ihn aber bei der Probe barsch anredet, will der Ochse nicht ziehen und sein Herr verliert die Wette. Als der Brahmane darüber betrübt ist, hält ihm der Ochse sein Unrecht vor. Bei einer abermaligen Probe redet der Brahmane sein Tier gütig an und gewinnt dadurch die Wette.
  • J 029: Die Erzählung von dem Schwarzen  (Kaṇhajātakaṃ) {Sutta: J i 196|J 029|J 029} {Vaṇṇanā: atta. J 029|atta. J 029} [Dutoit].
    Anlaß: Mit Beziehung auf die Erzählung im Jataka 483 weist Buddha darauf hin, daß auch schon in einer früheren Existenz niemand ihm an Stärke gleichkam. Geschichte: Ein starker Ochse läßt sich, um seiner Pflegemutter, einer armen Frau, ihr Los zu erleichtern, für eine gewisse Summe zum Herausziehen von fünfhundert Wagen aus dem Schmutze dingen. Als er nur die Hälfte des Lohnes erhält, weigert er sich zu ziehen, bis ihm endlich die ganze Summe gegeben wird. Ganz erschöpft kehrt er wieder heim und wird hier von seiner Pflegemutter wieder zu Kräften gebracht.
  • J 030: Die Erzählung von dem Eber Munika  (Munikajātakaṃ) {Sutta: J i 197|J 030|J 030} {Vaṇṇanā: atta. J 030|atta. J 030} [Dutoit].
    Anlaß: Einen Mönch, der zuviel an ein Mädchen denkt, weist Buddha darauf hin, daß er schon in einer früheren Existenz wegen dieses Mädchens sein Leben verloren habe, und bringt ihn dadurch zur Bekehrung. Geschichte: Ein Rind ist neidisch auf einen Eber, weil dieser so gut gefüttert wird. Doch es wird von seinem Bruder belehrt, daß diese Fütterung nur aus dem Grunde geschieht, damit der Eber bald geschlachtet werden kann. Jetzt ist es mit seinem Lose zufrieden.

Jataka 31 - 40   

  • 4. Kulāvakavaggo


  • J 031: Die Erzählung von den kleinen Vögeln  (Kulāvakajātakaṃ) {Sutta: J i 207|J 031|J 031} {Vaṇṇanā: atta. J 031|atta. J 031} [Dutoit].
    Anlaß: Zwei junge Mönche, die nur einen Seiher besitzen, bekommen Streit; daher trinkt der eine ohne vorher das Wasser durchgeseiht zu haben. Dies wird von Buddha scharf gerügt mit der Bemerkung, daß selbst, wenn es sich um großes handle, man den kleinen Tieren nichts Böses tun dürfe. Geschichte: Ein tugendhafter Mann bringt durch sein Beispiel seine Dorfgenossen dazu sich jedes Unrechts zu enthalten. Dem Dorfvorsteher ist dies nicht recht, weil er keine Strafgelder mehr erhält, und er verklagt sie ungerechterweise beim König. Dieser will sie durch einen Elefanten zertreten lassen, aber der Elefant tut ihnen nichts. Der König meint, dies sei eine Folge von Zauberei, wird aber über ihre Tugend aufgeklärt und läßt sie frei. Darauf bauen sie ein Haus, woran sich auch gegen die ursprüngliche Absicht drei von vier Frauen beteiligen, um an dem guten Werke Anteil zu haben. — Nach seinem Tode wird der tugendhafte Mann als der Gott Indra wiedergeboren. Er überlistet die Dämonen, welche hierauf die Götterstadt zu erstürmen versuchen. Indra flieht über den Ozean. Da wird er durch die Klagelaute der ihrer Wohnung beraubten jungen Garula-Vögel bestimmt umzukehren; denn er will lieber selbst zugrunde gehen als andere schädigen. Als Indra umkehrt, bekommen die Dämonen Angst und fliehen, worauf Indra ihr Wiederkommen unmöglich macht. — Nachdem nun seine drei früheren Frauen, die sich an dem Hausbau beteiligt hatten, im Himmel wiedergeboren sind, stellt Indra der vierten die Verwerflichkeit ihres Tuns vor Augen; und nachdem sie während mehrerer Existenzen an den Geboten festgehalten, wird auch sie in Indras Himmel aufgenommen.
  • J 032: Die Erzählung vom Tanze  (Naccajātakaṃ) {Sutta: J i 209|J 032|J 032} {Vaṇṇanā: atta. J 032|atta. J 032} [Dutoit].
    Anlaß: Eine Variante zu der Vorerzählung des 6. Jataka. Hier zerreißt der Mönch vor Zorn sein ganzes Gewand, sodaß er nackt vor Buddha steht, und kehrt darauf in die Welt zurück. Geschichte: Die Tochter des Goldschwans, des Königs der Vögel, wählt sich den Pfau zum Gatten. Um seine Vorzüge besser ans Licht zu stellen, tanzt dieser vor den Vögeln und entblößt dabei seinen Körper. Durch diesen Mangel an Schamgefühl zurückgestoßen gibt der Vogelkönig seine Tochter einem andern zur Frau.
  • J 033: Die Erzählung von der Eintracht  (Sammodamānajātakaṃ) {Sutta: J i 209|J 033|J 033} {Vaṇṇanā: atta. J 033|atta. J 033} [Dutoit].
    Anlaß: Mit Beziehung  auf  die Erzählung  im Jataka 556 ermahnt Buddha seine Verwandten zur Einigkeit. Geschichte: Nachdem ein Wachteljäger schon viele Wachteln erbeutet hat, beschließen diese auf den Rat einer klugen Wachtel in Zukunft einträchtig eine List zu gebrauchen und entgehen so eine Zeitlang den Nachstellungen des Jägers. Dann aber beginnen sie wieder zu streiten und geraten dadurch von neuem in das Netz des Jägers.
  • J 034: Die Erzählung von dem Fisch  (Macchājātakaṃ) {Sutta: J i 214|J 034|J 034} {Vaṇṇanā: atta. J 034|atta. J 034} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch denkt mit Sehnsucht an seine frühere Frau. Buddha bringt ihn durch seine Ermahnung davon ab und führt ihn zur Bekehrung. Geschichte: Ein Fisch bemerkt in seiner Verliebtheit nicht das Netz und wird gefangen; er macht sich jedoch nur Sorgen über das, was sein Weibchen von ihm denkt, weil er nicht kommt. Ein weiser Mann belehrt den Fisch über die Verwerflichkeit der sinnlichen Liebe und läßt ihn dann frei.
  • J 035: Die Erzählung von der Wachtel  (Vaṭṭakajātakaṃ) {Sutta: J i 214|J 035|J 035} {Vaṇṇanā: atta. J 035|atta. J 035} [Dutoit].
    Anlaß: Das Leben Buddhas und seiner Begleiter scheint einmal durch einen Waldbrand bedroht; doch geht dieser ohne zu schaden an ihrem Aufenthaltsorte vorüber. Geschichte: Eine junge Wachtel, die noch nicht fliegen kann, wird bei einem Waldbrande von ihren Eltern im Stiche gelassen. Durch ein Wunder bewirkt sie, daß ihr Aufenthaltsort vom Feuer verschont bleibt.
  • J 036: Die Erzählung von dem Vogel  (Sakuṇajātakaṃ) {Sutta: J i 216|J 036|J 036} {Vaṇṇanā: atta. J 036|atta. J 036} [Dutoit].
    Anlaß: Einem Mönche, der sich der Meditation wegen in die Einsamkeit zurückgezogen hat, verbrennt seine Hütte und die Leute vom Dorfe erbauen ihm keine neue. Er kehrt deshalb unverrichteter Dinge nach dem Kloster zurück und wird von Buddha wegen seiner Handlungsweise gerügt. Geschichte: Ein Vogel, der mit anderen in einem Baume wohnt, bemerkt, daß dieser infolge der Reibung der Zweige bald anfangen wird zu brennen. Er rettet sich rechtzeitig, während andere, die ihm nicht glauben, dem Flammentode zum Opfer fallen.
  • J 037: Die Erzählung von dem Rebhuhn  (Tittirajātakaṃ) {Sutta: J i 223|J 037|J 037} {Vaṇṇanā: atta. J 037|atta. J 037} [Dutoit].
    Anlaß: Dem Sāriputta wird einmal von jüngeren Mönchen seine Wohnung weggenommen, sodaß er unter freiem Himmel übernachten muß. Buddha ist über ein solches Vorgehen betrübt und trifft die Verfügung, daß von nun an dem Älteren immer der Vorrang gebühre. Geschichte: Ein Elefant, ein Affe und ein Rebhuhn untersuchen, wer der älteste von ihnen ist, indem sie ihr Alter mit dem eines Bananenbaumes vergleichen. Dabei stellt sich heraus, daß das Rebhuhn am ältesten ist und darum den Vorrang verdient.
  • J 038: Die Erzählung vom Kranich  (Bakajātakaṃ) {Sutta: J i 226|J 038|J 038} {Vaṇṇanā: atta. J 038|atta. J 038} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Mönch, der sich gut auf das Verfertigen von Kleidern versteht, betrügt die anderen, indem er sich gute Stoffe von ihnen geben läßt und ihnen schlechte, die nur für den Augenblick schön aus sehen, dafür gibt. Einem Mönch vom Lande gelingt es ihn auf dieselbe Art zu täuschen. Geschichte: Zur Zeit einer Dürre veranlaßt ein Kranich durch eine List die Fische in einem fast ausgetrockneten Teiche, daß sie sich von ihm in einen größern Teich tragen lassen. Hier setzt er sie aber nicht ab, sondern frißt sie. Zum Schluß kommt ein Krebs an die Reihe; dieser wittert Verrat und umklammert mit seinen Scheren den Hals des Kranichs. Als dieser auch den Krebs verzehren will, durchschneidet ihm letzterer mit seinen Scheren den Hals.
  • J 039: Die Erzählung von Nanda  (Nandajātakaṃ) {Sutta: J i 233|J 039|J 039} {Vaṇṇanā: atta. J 039|atta. J 039} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Gefährte des Sāriputta ist in seinem Verhalten gegen seinen Lehrer sehr wechselnd. Buddha weist darauf hin, daß er schon in einer früheren Existenz ein ähnliches Verhalten zeigte. Geschichte: Ein alter Mann vergräbt vor seinem Tode sein Geld und teilt dies nur einem Sklaven mit. Nach dem Tode des Alten will sein Sohn mit dem Sklaven das Geld holen, wird aber jedesmal an einem bestimmten Orte von diesem hart gescholten. Auf den Rat eines weisen Mannes läßt er nun an eben diesem Orte nachgraben und findet den Schatz.
  • J 040: Die Erzählung von der Akazienkohlengrube  (Khadiraṅgārajātakaṃ) {Sutta: J i 233|J 040|J 040} {Vaṇṇanā: atta. J 040|atta. J 040} [Dutoit].
    Anlaß: Der fromme Anathapindika hat fast sein ganzes Vermögen für Buddha und seine Mönche geopfert, die täglich bei ihm ein- und ausgehen. Einer Gottheit, die in seinem Hause wohnt, gefällt dies nicht und sie sucht seinen Gehilfen und seinen Sohn zu veranlassen, daß sie dieser übertriebenen Wohltätigkeit Einhalt tun; doch wird sie zurückgewiesen. — Inzwischen hat Anathapindika durch seine Spenden die Hälfte seines Vermögens verloren; die andere Hälfte ist ihm auf andere Art abhanden gekommen. Jetzt traut sich die Gottheit mit ihm selbst zu sprechen; aber auf ihre Aufforderung Buddha nicht mehr zu huldigen weist er sie aus seinem Hause. In ihrer Not erhält nun die Gottheit von Indra den Auftrag Anathapindika seine auf andere Weise verlorenen Millionen wieder zur Stelle zu schaffen. Dies tut sie und erlangt dadurch seine Verzeihung. Darauf demütigt sich die Gottheit noch vor Buddha selbst und wird von ihm bekehrt. Geschichte: Ein Asket begibt sich nach siebentägigem Fasten zum Großkaufmann von Benares um sich Almosenspeise zu holen. Um dies unmöglich zu machen und ihn so durch Hunger zu töten, erschafft Mara der Böse eine Grube voll glühender Kohlen, so daß die Speise nicht hinübergebracht werden kann. Da nimmt der Großkaufmann selbst die Speiseschüssel und schreitet unverletzt über die Grube hinweg zu dem Asketen.

Jataka 41 - 50   

  • 5. Atthakāmavaggo


  • J 041: Die Erzählung von Losaka  (Losakajātakaṃ) {Sutta: J i 244|J 041|J 041} {Vaṇṇanā: atta. J 041|atta. J 041} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Knabe bringt seine Familie ins Unglück und wird von ihr verstoßen. Während er in äußerster Not lebt, findet ihn Sariputta und nimmt ihn mit in das Kloster; aber auch hier gelingt es jenem nie sich satt zu essen. Am Tage, da er zum Nirvana eingehen soll, will Sariputta ihn wenigstens einmal satt machen; aber durch einen Zufall mißlingt es zuerst auch diesmal. Doch gibt ihm Sariputta zum Schlüsse noch so viel, daß er gesättigt sterben kann. Buddha erklärt, warum jener zum Hungerleiden bestimmt gewesen sei. Geschichte: Ein sonst tugendhafter Mönch läßt sich durch Neid und Habsucht verleiten die für einen andern Asketen bestimmte Almosenspeise nicht abzuliefern, sondern wegzuwerfen. Dafür muß er nach seinem Tode lange büßen und wird besonders durch beständigen Hunger gequält. Zuletzt wird er in einer armen Familie wiedergeboren. Von dieser verstoßen wird er in Benares von einem Lehrer als Schüler angenommen. Von hier entflieht er, nimmt ein Weib und lebt in einem Dorfe; weil er aber den Bewohnern nur Böses rät, muß er flüchten und verliert dabei seine Familie. Er verdingt sich hierauf als Arbeiter auf ein Schiff; doch dieses bleibt plötzlich unbeweglich stehen und er wird daher von den Schiffsleuten auf einem Floße ausgesetzt. Er kommt auf seiner Irrfahrt viermal zu Palästen von Göttertöchtern; doch ist auch dort seines Bleibens nicht lange. Auf einer Insel wird er von einer Dämonin, welche die Gestalt einer Ziege hat, fortgeschleudert und gelangt so nach Benares. Hier sieht er wieder eine Ziege; er hofft von ihr in einen der Inselpaläste zurückgeschleudert zu werden und faßt sie am Fuße; doch sogleich wird er als Ziegendieb festgenommen. Aus dieser Verlegenheit wird er dann durch seinen Lehrer befreit.
  • J 042: Die Erzählung von der Taube  (Kapotakajātakaṃ) {Sutta: J i 246|J 042|J 042} {Vaṇṇanā: atta. J 042|atta. J 042} [Dutoit].
    Anlaß: Ein eßgieriger Mönch wird von Buddha belehrt, daß er schon in einer früheren Existenz infolge dieser Untugend ins Unglück gestürzt sei, und gelangt dadurch zur Bekehrung. Geschichte: Eine Taube wohnt bei einem Koch. Eine Krähe schließt sich ihr an und verspricht ihr sich nicht an den Vorräten des Koches zu vergreifen. Als nun einmal der Koch viel Fleisch im Hause hat, bleibt die Krähe zurück und versucht in einem unbewachten Augenblick Fleisch zu stehlen. Der Koch aber bemerkt es und tötet sie, worauf auch die Taube sein Haus verläßt.
  • J 043: Die Erzählung von Veluka  (Veḷukajātaka) {Sutta: J i 247|J 043|J 043} {Vaṇṇanā: atta. J 043|atta. J 043} [Dutoit].
    Anlaß: Ein unfolgsamer Mönch wird von Buddha darauf aufmerksam gemacht, daß er schon früher durch diesen Fehler ins Unglück gestürzt sei. Geschichte: Ein Einsiedler zieht trotz der Warnung seines Meisters eine junge Schlange auf. Als er ihr durch Zufall einmal ein paar Tage nichts zu fressen gibt, beißt sie ihn, so daß er sterben muß.
  • J 044: Die Erzählung von der Mücke  (Makasajātakaṃ) {Sutta: J i 249|J 044|J 044} {Vaṇṇanā: atta. J 044|atta. J 044} [Dutoit].
    Anlaß: Eine Anzahl Dorfbewohner wollen mit Bogen und Pfeilen die Mücken erlegen, treffen sich aber gegenseitig. Darauf erzählt Buddha eine ähnliche Begebenheit aus der Vergangenheit. Geschichte: Der Sohn eines Zimmermanns will auf dem Kopfe seines Vaters mit der Axt eine Mücke erschlagen, tötet aber dabei seinen Vater.
  • J 045: Die Erzählung von Rohini  (Rohiṇijātakaṃ) {Sutta: J i 251|J 045|J 045} {Vaṇṇanā: atta. J 045|atta. J 045} [Dutoit].
    Anlaß: Eine alte Frau, die von Mücken geplagt wird, ersucht ihre Tochter dieselben zu vertreiben. Diese nimmt die Keule, mit der sie gerade Reis zerstampft, und tötet damit ihre Mutter, indem sie statt der Fliegen deren Kopf trifft. Geschichte: Eine Sklavin will ihrer Mutter die Fliegen vom Kopfe verscheuchen, trifft sie aber selbst mit der Keule, so daß die Mutter sterben muß.
  • J 046: Die Erzählung von dem Gartenzerstörer  (Ārāmadusakajātakaṃ) {Sutta: J i 251|J 046|J 046} {Vaṇṇanā: atta. J 046|atta. J 046} [Dutoit].
    Anlaß: Als einst die Mönche einen Garten besichtigen, sehen sie eine Stelle, wo keine Pflanzen wachsen, und hören, daß hier seinerzeit ein Knabe die Bäumchen mit der Wurzel herausgerissen habe, um sie zu begießen. Buddha weist auf einen ähnlichen Vorgang hin. Geschichte: Ein Parkwächter beauftragt eine Anzahl Affen in seiner Abwesenheit die jungen Bäumchen zu begießen. Diese entledigen sich ihrer Aufgabe, indem sie die Bäumchen herausreißen und auf ihre Wurzeln das Wasser schütten.
  • J 047: Die Erzählung vom Branntwein  (Vāruṇidusakajātakaṃ) {Sutta: J i 252|J 047|J 047} {Vaṇṇanā: atta. J 047|atta. J 047} [Dutoit].
    Anlaß: Der Lehrling eines Branntweinhändlers tut, um den Branntwein zu verbessern, Salz hinein und macht ihn dadurch untrinkbar. Geschichte: Der Lehrling eines Branntweinhändlers mischt in Abwesenheit seines Herrn Salz in den Branntwein um ihn dadurch schärfer zu machen und verdirbt damit den ganzen Branntwein.
  • J 048: Die Erzählung von dem Vedabbha-Zauberspruch  (Vedabbhajātatakaṃ) {Sutta: J i 256|J 048|J 048} {Vaṇṇanā: atta. J 048|atta. J 048} [Dutoit].
    Anlaß: Ein unfolgsamer Mönch wird von Buddha darauf aufmerksam gemacht, welch üble Folgen früher einmal dieser Ungehorsam für ihn gehabt habe. Geschichte: Ein Brahmane, der einen Zauberspruch kennt, mittels dessen man bei einer bestimmten Konstellation Geld vom Himmel regnen lassen kann, wird von Räubern gefangen. Sein Schüler ermahnt ihn den Zauberspruch nicht anzuwenden und geht fort um Lösegeld zu holen. Der Brahmane aber läßt Geld herabregnen und macht sich dadurch frei. Die Räuber werden hierauf von einer andern Räuberschar gefangen und verweisen diese auf den Brahmanen, der Geld regnen lassen kann. Er wird aufgefordert seine Kunst auszuüben, kann es aber nicht, weil die Konstellation vorbei ist. Darauf wird er getötet und auch die Räuber töten einander, bis nur noch zwei übrig sind. Während der eine den Schatz bewacht, holt der andere Speise und vergiftet den für seinen Gefährten bestimmten Teil. Als er zurückkehrt, ersticht ihn der Zurückgebliebene, muß aber selbst an dem genossenen Gifte sterben.
  • J 049: Die Erzählung von der Konstellation  (Nakkhattajātakaṃ) {Sutta: J i 258|J 049|J 049} {Vaṇṇanā: atta. J 049|atta. J 049} [Dutoit].
    Anlaß: Ein Asket sagt aus Ärger seinen Verwandten, der von ihnen bestimmte Hochzeitstag sei unheilbringend, und veranlaßt sie so zur Verschiebung der Hochzeit. Dadurch geht jener Familie die Braut verloren. Geschichte: Ein Asket veranlaßt durch den Vorwand, die Konstellation sei nicht günstig, seine Verwandten den festgesetzten Termin zur Verheiratung ihres Sohnes nicht einzuhalten. Inzwischen wird aber das diesem bestimmte Mädchen einem andern vermählt.
  • J 050: Die Erzählung von den Toren  (Dummedhajātakaṃ) {Sutta: J i 260|J 050|J 050} {Vaṇṇanā: atta. J 050|atta. J 050} [Dutoit].
    Anlaß: Eine Verweisung auf die Vorgeschichte zum Jataka 469. Geschichte: Ein Prinz nimmt sich vor, wenn er zur Regierung gelangt ist, das Töten von Tieren zu verbieten. Nachdem er den Thron bestiegen, beruft er sich auf ein von ihm abgelegtes Gelübde dieses Inhalts und bringt durch Androhung harter Strafen seine Untertanen dazu von nun an die Tiere zu schonen.
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