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J b1.02
{Sutta: J i 001 } {Vaṇṇanā: atta. b1.02|atta. b1.02}
Die Erzählung vom Buddha Dipamkara
b1.02
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche von:
Julius Dutoit

Nachdem aber die Bewohner der Stadt Ramma in ihre Stadt zurückgekehrt waren, spendeten sie der Mönchsgemeinde mit ihrem Haupte, dem Buddha, ein großes Almosen. Der Meister verkündigte ihnen die Lehre, befestigte eine große Menge in den drei Zuflüchten u. ä. und verließ dann wieder die Stadt Ramma. Solange er noch weiter am Leben blieb, betätigte er die Buddhapflichten und gelangte dann allmählich zu dem alle Lebensbedingungen restlos aufhebenden Nirvana. — Was da zu sagen ist, ist alles nach der Art, wie im Buddhavamsa ausgeführt, zu erfahren. Dort heißt es nämlich:

[§198] „Nachdem sie dort bewirtet hatten mit seiner Schar den Welterlöser, suchten sie ihre Zuflucht bei Dipamkara, dem großen Meister. [§199] Bei dieser Zufluchtnahme ließ eintreten der Vollendete da manchen in die fünf Gebote, in die zehnfache Tugend andre [50]. [§200] Das Mönchtum manchem er gewährte, auch manchem die vier höchsten Früchte [51]; das Unvergleichliche auch gab er manchem, die Unterscheidungen [52]. [§201] Die höchsten acht Erreichungen [53] gab manchem da der beste Mann und manchen führt' er ein in die drei Wissen [54], sechs Erkenntnisse [55]. [§202] In dieser Reihenfolg' ermahnte die Volksmenge der große Mönch und so war mit Ausführlichkeit des Welterlösers Unterweisung. [§203] Mit großen Kiefern, mit Stierschultern, der Mann, Dipamkara genannt, hinüberführte viele Leute und machte sie vom Elend frei. [§204] Wenn er sah zu Belehrende auf hunderttausend Yojanas, ging hin in einem Augenblick der große Mönch und lehrte sie. [§205] Bei seiner ersten Unterweisung belehrt der Buddha hundert Kotis [56]; bei seiner zweiten Unterweisung belehrt' der Retter hunderttausend. [§206] Damals, als in der Götter Reiche der Buddha seine Lehr' verkündet', war diese dritte Unterweisung bestimmt für neunzigtausend Kotis. [§207] Es waren drei Zusammenkünfte bei dem Meister Dipamkara: aus tausendmal tausend Millionen bestand die erste Versammlung. [§208] Als dann auf des Narada-Spitze in Einsamkeit der Sieger war, kamen zusammen hundert Kotis von Leuten frei und ohne Makel. [§209] Als auf dem Berg Sudassana dann Wohnung nahm der große Held, mit neunmal hundert Millionen umgab sich da der große Mönch. [§210] Ich aber war zu dieser Zeit ein Jatila hoch von Askese, der in den Lüften wandeln konnte, fest in den fünf Erkenntnissen [57]. [§211] Von zehn- und zwanzigtausenden wurde die Wahrheit da erfasst; von ein und zweien die Erfassung war zu berechnen unermesslich. [§212] Weit ausgedehnt, für viele Leute, mächtig und blühend damals war die wohl geklärte Unterweisung von dem erhabnen Dipamkara. [§213] Vierhunderttausend Wunderkräft'ge, der sechs Erkenntnisse teilhaftig, umgaben allenthalben da Dipamkara, den Weltenkund'gen. [§214] Die, welche zu derselben Zeit die Menschenexistenz verließen und hatten nicht ihr Ziel erreicht, waren wie tadelnswerte Schüler. [§215] Des Buddha Wort, das schön zur Blüte gebracht von solchen Heiligen, die frei von Lust und ohne Makel, glänzte bei Göttern und bei Menschen. [§216] Die Stadt hieß da Rammavati, Sumedha hieß der Edle da; Sumedha [57a], so hieß auch die Mutter von dem Meister Dipamkara. [§217] Sumangala und Tissa auch waren da seine ersten [58] Schüler, Sagata hieß der treue Diener von dem Meister Dipamkara. [§218] Nanda und dazu Sunanda waren die ersten Schülerinnen; dieses Erhabnen Bodhi-Baum hatte den Namen Pipphali [59]. [§219] An Höhe achtzig Ellen groß Dipamkara, der große Mönch, erglänzte wie ein Lampenbaum und wie ein Sala-Baum in Blüte. [§220] Und volle hunderttausend Jahre verlebte dieser große Weise; und während des so langen Lebens errettete er viele Leute. [§221] Nachdem die Lehre er beleuchtet und viele Leute auch errettet, erglänzend wie im Feuerhaufe kam zum Nirvana er mit den Schülern. [§222] Doch dessen Macht und dessen Ruhm, zu seinen Füßen die Kleinodien der Macht sind alle jetzt verschwunden; ist alles Lebende nicht eitel?“

Anmerkungen

50.
Die fünf Gebote sind auch für alle Laien bindend, die zehn nur für die Mönche; vgl. Jataka 1 Anm. 13.
51.
Die Frucht der Bekehrung, der einmaligen Rückkehr, der Nichtrückkehr und der Heiligkeit.
52.
Im Fall „patisambhida“, ein verschiedenartig aufgefasstes Wort.
53.
Nämlich die Erreichung der verschiedenen Grade der Ekstase.
54.
Das Wissen von der Unbeständigkeit, dem Leiden und davon, dass der Körper nicht das Ich ist.
55.
Die sechs Erkenntnisse oder die übernatürlichen Fähigkeiten sind:
    1. Die Macht, Wunder zu wirken,
    2. das göttliche Gehör,
    3. die Kenntnis der Gedanken anderer,
    4. die Erinnerung an frühere Existenzen,
    5. das göttliche Auge,
    6. die Erkenntnis dessen, was die Sünde zerstört.
56.
Ein Koti sind zehn Millionen.
57.
Die fünf ersten der oben angeführten sechs Erkenntnisse.
57a.
„Sumedha“ ist hier in der weiblichen Form mit langem „a“ am Ende.
58.
Nicht von der Zeit, sondern vom Range. Bei jedem der Buddhas sind diese sowie die ersten Schülerinnen angeführt; ferner noch der dem treuen Ananda entsprechende bedienende Mönch.
59.
Der heilige Feigenbaum, Ficus religiosa.
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