Nachdem aber die Bewohner der Stadt Ramma in ihre Stadt zurückgekehrt waren, spendeten sie der Mönchsgemeinde mit ihrem Haupte, dem Buddha, ein großes Almosen. Der Meister verkündigte ihnen die Lehre, befestigte eine große Menge in den drei Zuflüchten u. ä. und verließ dann wieder die Stadt Ramma. Solange er noch weiter am Leben blieb, betätigte er die Buddhapflichten und gelangte dann allmählich zu dem alle Lebensbedingungen restlos aufhebenden Nirvana. — Was da zu sagen ist, ist alles nach der Art, wie im Buddhavamsa ausgeführt, zu erfahren. Dort heißt es nämlich:
[§198]
„Nachdem sie dort bewirtet hatten
mit seiner Schar den Welterlöser,
suchten sie ihre Zuflucht bei
Dipamkara, dem großen Meister.
[§199]
Bei dieser Zufluchtnahme ließ
eintreten der Vollendete
da manchen in die fünf Gebote,
in die zehnfache Tugend andre
[50].
[§200]
Das Mönchtum manchem er gewährte,
auch manchem die vier höchsten Früchte
[51];
das Unvergleichliche auch gab er
manchem, die Unterscheidungen
[52].
[§201]
Die höchsten acht Erreichungen
[53]
gab manchem da der beste Mann
und manchen führt' er ein in die
drei Wissen
[54], sechs Erkenntnisse
[55].
[§202]
In dieser Reihenfolg' ermahnte
die Volksmenge der große Mönch
und so war mit Ausführlichkeit
des Welterlösers Unterweisung.
[§203]
Mit großen Kiefern, mit Stierschultern,
der Mann, Dipamkara genannt,
hinüberführte viele Leute
und machte sie vom Elend frei.
[§204]
Wenn er sah zu Belehrende
auf hunderttausend Yojanas,
ging hin in einem Augenblick
der große Mönch und lehrte sie.
[§205]
Bei seiner ersten Unterweisung
belehrt der Buddha hundert Kotis
[56];
bei seiner zweiten Unterweisung
belehrt' der Retter hunderttausend.
[§206]
Damals, als in der Götter Reiche
der Buddha seine Lehr' verkündet',
war diese dritte Unterweisung
bestimmt für neunzigtausend Kotis.
[§207]
Es waren drei Zusammenkünfte
bei dem Meister Dipamkara:
aus tausendmal tausend Millionen
bestand die erste Versammlung.
[§208]
Als dann auf des Narada-Spitze
in Einsamkeit der Sieger war,
kamen zusammen hundert Kotis
von Leuten frei und ohne Makel.
[§209]
Als auf dem Berg Sudassana
dann Wohnung nahm der große Held,
mit neunmal hundert Millionen
umgab sich da der große Mönch.
[§210]
Ich aber war zu dieser Zeit
ein Jatila hoch von Askese,
der in den Lüften wandeln konnte,
fest in den fünf Erkenntnissen
[57].
[§211]
Von zehn- und zwanzigtausenden
wurde die Wahrheit da erfasst;
von ein und zweien die Erfassung
war zu berechnen unermesslich.
[§212]
Weit ausgedehnt, für viele Leute,
mächtig und blühend damals war
die wohl geklärte Unterweisung
von dem erhabnen Dipamkara.
[§213]
Vierhunderttausend Wunderkräft'ge,
der sechs Erkenntnisse teilhaftig,
umgaben allenthalben da
Dipamkara, den Weltenkund'gen.
[§214]
Die, welche zu derselben Zeit
die Menschenexistenz verließen
und hatten nicht ihr Ziel erreicht,
waren wie tadelnswerte Schüler.
[§215]
Des Buddha Wort, das schön zur Blüte
gebracht von solchen Heiligen,
die frei von Lust und ohne Makel,
glänzte bei Göttern und bei Menschen.
[§216]
Die Stadt hieß da Rammavati,
Sumedha hieß der Edle da;
Sumedha
[57a], so hieß auch die Mutter
von dem Meister Dipamkara.
[§217]
Sumangala und Tissa auch
waren da seine ersten
[58] Schüler,
Sagata hieß der treue Diener
von dem Meister Dipamkara.
[§218]
Nanda und dazu Sunanda
waren die ersten Schülerinnen;
dieses Erhabnen Bodhi-Baum
hatte den Namen Pipphali
[59].
[§219]
An Höhe achtzig Ellen groß
Dipamkara, der große Mönch,
erglänzte wie ein Lampenbaum
und wie ein Sala-Baum in Blüte.
[§220]
Und volle hunderttausend Jahre
verlebte dieser große Weise;
und während des so langen Lebens
errettete er viele Leute.
[§221]
Nachdem die Lehre er beleuchtet
und viele Leute auch errettet,
erglänzend wie im Feuerhaufe
kam zum Nirvana er mit den Schülern.
[§222]
Doch dessen Macht und dessen Ruhm,
zu seinen Füßen die Kleinodien
der Macht sind alle jetzt verschwunden;
ist alles Lebende nicht eitel?“