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SN 12.67
PTS: S ii 112
CDB i 607
Nalakalapiyo Sutta: Bündel an Reben
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Zu einer Begebenheit verweilten der Ehrw. Sariputta und der Ehrw. Maha Kotthita nahe Varanasi, im Wildpark zu Isipatana. Dann, am Abend, sich aus seiner Zurückgezogenheit erhebend, ging der Ehrw. Maha Kotthita zum Ehrw. Sariputta, und tauschte, mit Ankunft, zuvorkommende Grüße mit ihm aus. Nach einem Austausch von freundlichen Grüßen und Höflichkeiten, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte er zum Ehrw. Sariputta: "Nun sagt mir, Sariputta, mein Freund: Sind Altern und Tod selbstgemacht, oder anderergemacht, oder beides, selbstgemacht, anderergemacht, oder kommen, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan auf?"

"Es ist nicht der Fall, Kotthita, mein Freund, daß Altern und Tod selbstgemacht sind, sie anderergemacht sind, sie beides, selbstgemacht, anderergemacht sind, oder, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan aufkommen. Jedoch, von Geburt, als erforderliche Bedingung, kommt Altern und Tod."

"Nun sagt mir, Freund Sariputta: Ist Geburt... Ist Werden... Ist Festhalten/Unterhaltung... Ist Verlangen... Ist Gefühl... Ist Berührung... Sind die sechs Sinnesträger selbstgemacht, oder anderergemacht, oder beides, selbstgemacht, anderergemacht, oder kommen, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan auf?"

"Es ist nicht der Fall, Kotthita, mein Freund, daß die sechs Sinnesträger selbstgemacht sind, sie anderergemacht sind, sie beides, selbstgemacht, anderergemacht sind, oder, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan aufkommen. Jedoch, von Name-und-Form, als erforderliche Bedingung, kommen die sechs Sinnesträger."

"Nun sagt mir, Freund Sariputta: Ist Name-und-Form selbstgemacht, oder anderergemacht, oder beides, selbstgemacht, anderergemacht, oder kommt, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan auf?"

"Es ist nicht der Fall, Kotthita, mein Freund, daß Name-und-Form selbstgemacht ist, es anderergemacht ist, beides, selbstgemacht, anderergemacht ist, oder, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan aufkommt. Jedoch, von Bewußtsein, als erforderliche Bedingung, kommt Name-und-Form."

"Nun sagt mir, Freund Sariputta: Ist Bewußtsein selbstgemacht, oder anderergemacht, oder beides, selbstgemacht, anderergemacht, oder kommt, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan auf?"

"Es ist nicht der Fall, Kotthita, mein Freund, daß Bewußtsein selbstgemacht ist, es anderergemacht ist, beides, selbstgemacht, anderergemacht ist, oder, ohne Selbstmachen oder anderermachen, spontan aufkommt. Jedoch, von Name-und-Form, als erforderliche Bedingung, kommt Bewußtsein."

"Gerade nun, Freund Sariputa, verstand ich Eure Aussage als: 'Es ist nicht der Fall, Kotthita, mein Freund, daß Name-und-Form selbstgemacht ist, es anderergemacht ist, beides, selbstgemacht, anderergemacht ist, oder, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan aufkommt. Jedoch, von Bewußtsein, als erforderliche Bedingung, kommt Name-und-Form.' Doch dann, verstand ich Eure Aussage als: 'Es ist nicht der Fall, Kotthita, mein Freund, daß Bewußtsein selbstgemacht ist, es anderergemacht ist, beides, selbstgemacht, anderergemacht ist, oder, ohne Selbstmachen oder Anderermachen, spontan aufkommt. Jedoch, von Name-und-Form, als erforderliche Bedingung, kommt Bewußtsein.' Nun, wie ist die Bedeutung von diesen zwei Aussagen zu verstehen?"

"Sehr gut, sodann, Kotthita mein Freund, werde ich Euch ein Gleichnis geben, denn da sind Fälle, daß eine intelligente Person, durch das Benützen eines Gleichnisses, die Bedeutung dessen, was gesagt wurde, verstehen kann. Es ist als ob zwei Bündel an Reben aneinander lehnend, gegenseitig stützend, stehen würden. In selber Weise kommt von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, Bewußtsein, von Bewußtsein, als eine erforderliche Bedingung, kommt Name-und-Form. Von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, kommen die sechs Sinnesträger. Von den sechs Sinnesträger, als eine erforderliche Bedingung, kommt Berührung. Von Berührung, als eine erforderliche Bedingung, kommt Gefühl. Von Gefühl, als eine erforderliche Bedingung, kommt Verlangen. Von Verlangen, als eine erforderliche Bedingung, kommt Festhalten/Unterhaltung. Von Festhalten/Unterhaltung, als eine erforderliche Bedingung, kommt Werden. Von Werden, als eine erforderliche Bedingung, kommt Geburt. Von Geburt, als eine erforderliche Bedingung, kommt dann Alter und Tod, Kummer, Wehklage, Schmerz, Bedrängnis und Verzweiflung ins Spiel. So ist der Ursprung der gesamten Masse an Leiden und Streß.

"Wenn einer eines der zwei Bündel an Reben wegziehen würde, würde das andere fallen; wenn einer das andere wegziehen würde, würde das erste fallen. In selber Weise kommt von der Beendigung von Name-und-Form, die Beendigung von Bewußtsein, von der Beendigung von Bewußtsein, kommt die Beendigung von Name-und-Form. Von der Beendigung von Name-und-Form, kommt die Beendigung der sechs Sinnesträger. Von der Beendigung von den sechs Sinnesträgern, kommt die Beendigung von Berührung. Von der Beendigung von Berührung, kommt die Beendigung von Gefühl. Von der Beendigung von Gefühl, kommt die Beendigung von Verlangen. Von der Beendigung von Verlangen, kommt die Beendigung von Festhalten/Unterhaltung. Von der Beendigung von Festhalten/Unterhaltung, kommt die Beendigung von Werden. Von der Beendigung von Werden, kommt die Beendigung von Geburt. Von der Beendigung von Geburt, endet dann Altern und Tod, Kummer, Wehklage, Schmerz, Bedrängnis und Verzweiflung, alles. So ist die Beendigung von der gesamten Masse an Leiden und Streß."

"Es ist faszinierend, Freund Sariputta. Es ist erstaunlich, Freund Sariputta, wie gut dieses vom Ehrw. Sariputta gesagt wurde. Und ich erfreue mich in des Ehrw. Sariputtas guter Aussagen, im Bezug auf diese sechsunddreißig Themen.[1] Wenn ein Bhikkhu das Dhamma zum Zweck der Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Altern und Tod, lehrt, verdient er ein Bhikkhu, der ein Sprecher des Dhammas ist, genannt zu werden. Wenn er zum Zweck von Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Altern und Tod, ausübt, verdient er ein Bhikkhu, der das Dhamma, im Einklang mit dem Dhamma, ausübt, genannt zu werden.[2] Wenn er, durch Ernüchterung, Nichtbegehren, Beendigung und Fehlen von Festhalten/Unterhaltung, im Bezug auf Altern und Tod, befreit ist, dann verdient er es ein Bhikkhu, der Ungebundenheit im Hier-und-Jetzt erlangt hat, genannt zu werden.

"Wenn ein Bhikkhu das Dhamma zum Zweck der Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Geburt, lehrt, verdient er ein Bhikkhu, der ein Sprecher des Dhammas ist, genannt zu werden. Wenn er zum Zweck von Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Geburt, ausübt, verdient er ein Bhikkhu, der das Dhamma, im Einklang mit dem Dhamma, ausübt, genannt zu werden. Wenn er, durch Ernüchterung, Nichtbegehren, Beendigung und Fehlen von Festhalten/Unterhaltung, im Bezug auf Geburt, befreit ist, dann verdient er es ein Bhikkhu, der Ungebundenheit im Hier-und-Jetzt erlangt hat, genannt zu werden.

[Gleich für Werden, Festhalten/Unterhalt, Verlangen, Gefühl, Berührung, die sechs Sinnesträger, Name-und-Form und Bewußtsein.]

"Wenn ein Bhikkhu das Dhamma zum Zweck der Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Gestaltungen, lehrt, verdient er ein Bhikkhu, der ein Sprecher des Dhammas ist, genannt zu werden. Wenn er zum Zweck von Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Gestaltungen, ausübt, verdient er ein Bhikkhu, der das Dhamma, im Einklang mit dem Dhamma, ausübt, genannt zu werden. Wenn er, durch Ernüchterung, Nichtbegehren, Beendigung und Fehlen von Festhalten/Unterhaltung, im Bezug auf Gestaltungen, befreit ist, dann verdient er es ein Bhikkhu, der Ungebundenheit im Hier-und-Jetzt erlangt hat, genannt zu werden.

"Wenn ein Bhikkhu das Dhamma zum Zweck der Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Unwissenheit, lehrt, verdient er ein Bhikkhu, der ein Sprecher des Dhammas ist, genannt zu werden. Wenn er zum Zweck von Ernüchterung, Nichtbegehren und Beendigung, im Bezug auf Unwissenheit, ausübt, verdient er ein Bhikkhu, der das Dhamma, im Einklang mit dem Dhamma, ausübt, genannt zu werden. Wenn er, durch Ernüchterung, Nichtbegehren, Beendigung und Fehlen von Festhalten/Unterhaltung, im Bezug auf Unwissenheit, befreit ist, dann verdient er es ein Bhikkhu, der Ungebundenheit im Hier-und-Jetzt erlangt hat, genannt zu werden."

Anmerkung

1.
Die 36 Themen sind die drei Qualitäten, Lehren, Ausüben, Erlangen, welche Maha Kotthita, im Bezug auf jede Größe, in der zwölffachen Formel des Bedingten Mitaufkommens, erwähnt.
2.
DN 16 führt an, daß das Ausüben des Dhammas, im Einklang mit dem Dhamma, wahrliches Erweisen der Verehrung, gegenüber dem Buddha, ist.
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