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SN 3.13
PTS: S i 81
CDB i 176
Donapaka Sutta: König Pasenadi beginnt zu Fasten
übersetzt aus dem Pali von
Andrew Olendzki
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden [share a translation]
Alternative Übersetzung: Walshe

Einst als der Buddha in Savatthi lebte, aß König Pasenadi von Kosala einen ganzen Eimer an Speise, und wartete dann den Buddha auf, voll gestopft und keuchend, und setzte sich an eine Seite. Der Buddha, erkennend, daß der König Pasenadi voll gestopft und keuchend war, nahm die Gelegenheit war, diesen Vers zu äußern:

Wenn eine Person durchwegs achtsam ist, Und weiß, wann genug Nahrung eingenommen ist, Werden all deren Gebrechen schlanker — Sie altern allmählicher, beschützen deren Leben.

Nun zu dieser Zeit stand der Brahmanenjunge Sudassana in der Nähe, und König Pasenadi von Kosala richtete sich an ihn: "Kommt nun, mein lieber Sudassana, und durchwegs den Vers in der Gegenwart des Buddhas gemeistert habend, rezitiert ihn, wenn immer mir Speise gebracht wird. Und ich werde es einrichten, daß ihr stets eine Gabe von einhundert kahāpanas jeden Tag erhaltet." "So soll es sein, Eure Majestät", erwiderte der Brahmanenjunge Sudassana dem König.

Der König Pasenadi von Kosala reduzierte [das Essen] auf nicht mehr als einem Becher voller Reis hinunter. Zu späterer Zeit, als sein Körper schon recht schlank geworden war, strich König Pasenadi seine Glieder mit seinen Händen und nahm es zum Anlaß diese Äußerung zu äußern:

Wahrlich hat der Buddha mir gezeigt Mitgefühl auf zwei verschiedene Weisen: Für mein Wohlsein hier und jetzt, und auch für die Zukunft.

Anmerkung des Übersetzers

Wer hätte gedacht, daß Gewichtsverlust so einfach ist! In einem kurzen Austausch unterbreitet der Buddha, daß Überessen die Wurzel von Dickleibigkeit ist, welches den Alterungsprozess verschnellert und das Leben bedroht, und das dieses nur dann aufkommt, wenn Achtsamkeit schwach oder abwesend ist. Wenn wir langsam und mit einem großen Augenmerk auf Aufmerksamkeit essen, kann es (wenn wir wirklich ehrlich zu uns sind) leichter offensichtlicher werden, wenn die angemessene Menge an Speise konsumiert wurde. Interessanter Weise scheint er zu sagen, daß Weisheit mit dem Versorgen wird, was notwendig ist, von weiterem Überessen abzustehen, entgegen der üblichen modernen Ansicht, daß dieses Willenskraft oder Selbstbeherrschung erfordert.

Stets am Spielen mit Wörtern, sagt der Buddha, daß all unsere Gebrechen (lit. all unsere unangenehmen Gefühle), und nicht nur die unseres Körpers "schlanker werden" würden. Vielleicht ist es dieses, worauf sich Pasenadi bezieht, wenn er sagt, daß des Buddhas Lehren ihm nicht nur geholfen haben sein Körper schlanker zu machen (unmittelbare Gewinn), doch die generelle Steigerung von Achtsamkeit und Nachlassen von Gier, mit allen Aspekten des spirituellen Lebens, helfen wird (und damit für seine Wiedergeburt in der Zukunft).

Der Kommentar zu diesem Text informiert uns, daß der König Sudassana nicht dazu anregte, den Vers das ganze Mahl hindurch zu rezitieren, sondern nur einmal, wenn er zu essen begann. Der Gedanke ist nicht eine Ablehnung gegenüber Nahrung zu kultivieren, den Nahrung selbst hat nichts schlechtes an sich. So wie mit vielem Anderen in des Buddhas Lehren, ist es eine Angelegenheit des Verstehens von Ursache und Wirkung, und des Benutzens von Nahrung auf geschickte Weise, als eine Werkzeug für das Erwachen, anstellen sich zu erlauben, in einer unterschwelligen Neigung zur Anhaftung, Ablehnung und Verwirrung, gefangen zu sein, welche durch unser Verhältnis zu Nahrung angeregt sein mag.

Bemerken Sie die Sprache der letzten Zeile von Buddhas Vers. Das Wort für Leben (āyu), ist das selbe wie in der Indischen Medizintradition von Ayurveda (=Wissen über Leben), und wird als etwas erachtet, daß verschleudert oder umsichtig bewacht werden kann. Wenn mit Umsicht aufgewartet, verlangsamt das Hüten des Lebens auch den Alterungsprozess. Das Bildnis ist keines des Bezwingens von Krankheit oder Tod (dieses kommt nur mit dem vollen Erwachen), sonder die wertvollen Ressourcen der eigenen Vitalität mit Weisheit zu behandeln.

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