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AN 8.30
PTS: A iv 228
Anuruddha Sutta: An Anuruddha
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Einst verweilte der Bhagavā [1] unter den Bhaggas, im Hirschpark des Bhesakala Hains, nahe dem Kokodiljagdrevier. Zu dieser Zeit lebte der ehrwürdige Anuruddha unter den Cetis im östlichen Bambuspark. Dann, als er alleine in Rückgezogenheit war, kam diese Reihe von Gedanken in Anuruddhas Bewußtsein auf: „Dieses Dhamma ist für jemanden, der bescheiden ist, nicht für jemanden, der selbstverherrlichend ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der begnügsam ist, nicht für jemanden, der unbegnügsam ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der zurückgezogen ist, nicht für jemanden, der verstrickt ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Beharrlichkeit aufgekommen ist, nicht für jemanden, der nachlässig ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Achtsamkeit fundiert ist, nicht für jemanden, dessen Achtsamkeit durcheinander ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Geist zentriert ist, nicht für jemanden, dessen Geist unzentriert ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der mit Einsicht ausgestattet ist, nicht für jemanden, dessen Einsicht gebrechlich ist.

Dann, mit seinem Bewußtsein die Reihe der Gedanken in Anuruddhas Bewußtsein wahrnehmend, verschwand der Bhagavā, gerade so wie ein kräftiger Mann seinen gebeugten Arm ausstreckt oder seinen gestreckten Arm beugt, unter den Bhaggas im Hirschpark des Bhesakala Hains, nahe dem Kokodilljagdrevier und erschien wieder unter den Cetis im Östlichen Bambuspark direkt vor dem ehrwürdigen Anuruddha. Dort setzte er sich auf einen vorgerichteten Sitz. Was den ehrwürdigen Anuruddha betrifft, so setzte er sich an die Seite, nachdem er sich vor dem Bhagavā verneigt hatte. Als er dort saß, sagte der Bhagavā zu ihm: „Gut, Anuruddha, sehr gut. Es ist gut, daß du diese Gedanken einer großartigen Person denkst: ‚Dieses Dhamma ist für jemanden, der bescheiden ist, nicht für jemanden, der selbstverherrlichend ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der benügsam ist, nicht für jemanden, der unbenügsam ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der zurückgezogen ist, nicht für jemanden, der verstrickt ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Beharrlichkeit aufgekommen ist, nicht für jemanden, der nachlässig ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Achtsamkeit fundiert ist, nicht für jemanden, dessen Achtsamkeit durcheinander ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Geist zentriert ist, nicht für jemanden, dessen Geist unzentriert ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der mit Einsicht ausgestattet ist, nicht für jemanden, dessen Einsicht gebrechlich ist.’ Nun dann, Anuruddha, bedenke die acht Gedanken einer großartigen Person: ‚Dieses Dhamma ist für jemanden der Nicht-Versachlichung genießt, der sich an Nicht-Versachlichung erfreut, nicht für jemanden, der Versachlichung [2] genießt und sich daran erfreut.’

“Anuruddha, wenn du diese acht Gedanken einer großartigen Person bedenkst, dann, wann immer du es wünscht, völlig aus Sinnlichkeit zurückgezogen, aus ungeschickten Eigenschaften zurückgezogen, wirst du in die erste Sammlung eintreten und verweilen: Entzücken und Wohl aus Rückzug geboren, begleitet von gerichtetem Gedanken und Abschätzung.Wenn du diese acht Gedanken einer großartigen Person bedenkst, dann, wann immer du es wünscht, mit der Stillung von gerichtetem Gedanken und Abschätzung, wirst du in die zweite Sammlung eintreten und verweilen: Entzücken und Wohl aus Gelassenheit geboren, vereintes Bewußtsein, frei von gerichteten Gedanken und Abschätzung – innerlicher Gewissheit... mit dem Schwinden von Entzücken, wirst du in Gleichmut verweilen, achtsam und geistesgegenwärtig, körperlich empfindlich für Wohl. Du wirst in die dritte Sammlung eintreten und verweilen, von der die Noblen erklären: ‚Gleichmütig und achtsam, hat er wohlen Verbleib.’ Wenn du diese acht Gedanken einer großartigen Person bedenkst, dann, wann immer du es wünscht, mit dem Aufgeben von Wohl und Weh, wie mit dem vorhergehenden Verschwinden von Freude und Leid, wirst du in die vierte Sammlung eintreten und verweilen: Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit, Weder-Wohl-noch-Weh.

“Nun, wenn du diese acht Gedanken einer großartigen Person bedenkst und zu einer Person wirst, die willentlich, ohne Schwierigkeit, diese vier Sammlungen erreicht, erhabene Geisteszustände, die für ein wohles Verbleiben im Hier und Jetzt sorgen, dann wird dir deine Robe aus Lumpen, wie die bekleidete Brust eines Haushälters oder Sohn eines Haushälters erscheinen, voller Kleider vieler Farben. So wie du begnügt lebst, es dein Entzücken bedient, für ein behagliches Verweilen in Unberührtheit, und für die Ankunft in Ungebundenheit.

“Wenn du diese acht Gedanken einer großartigen Person bedenkst und zu einer Person wirst, die willentlich, ohne Schwierigkeit, diese vier Sammlungen erreicht, erhabene Geisteszustände, die für ein wohles Verbleiben im Hier und Jetzt sorgen, dann wird dir das Mahl aus Brockenspeise, wie der Reis und Weizen eines Haushälters oder Sohn eines Haushälters erscheinen, gereinigt von schlechtem Korn, und serviert mit einer Vielzahl von Soßen und Gewürzen... dein Lager am Fuße eines Baumes, wird dir wie die gedeckte Herrschaftsvilla eines Haushälters oder Sohn eines Haushälters erscheinen, gepflastert innen und außen, frei von Zugluft, verriegelt und seine Fensterläden geschlossen... dein Bett aus einer Matte von Stroh wird dir wie die Liege eines Haushälters oder Sohn eines Haushälters erscheinen, bedeckt mit langhaarigen Decken, Decken aus weißer Wolle, bestickten Decken, Antelopenrücken und Hirschfellvorlegern, überspannt mit Thronhimmel und roten Pölstern für Kopf und Füße...

“Wenn du diese acht Gedanken einer großartigen Person bedenkst und zu einer Person wirst, die willentlich, ohne Schwierigkeit, diese vier Sammlungen erreicht, erhabene Geisteszustände, die für ein wohles Verbleiben im Hier und Jetzt sorgen, dann wird dir die Medizin aus streng riechendem Urin wie die verschiedensten Stärkungsmittel eines Haushälters oder Sohn eines Haushälters, erscheinen; Ghee, frische Butter, Öl, Honig und Zuckermelasse. So wie du begnügt lebst, es deinem Entzücken bedient, für ein behagliches Verweilen in Unberührtheit, und für die Ankunft in Ungebundenheit.

„Nun, Anuruddha, dann wirst du geradewegs hier unter den Cetis für die kommende Regenrückzugszeit verweilen."

“So wie Ihr sagt, Herr”, antwortete der ehrwürdige Anuruddha.

Dann, nachdem er dem ehrwürdigen Anuruddha diese Ermahnung erteilt hatte, verschwand der Bhagavā, gerade so wie ein kräftiger Mann seinen gebeugten Arm ausstreckt oder seinen gestreckten Arm beugt, unter den Cetis im Östlichen Bambuspark, und erschien wieder unter den Bhaggas im Hirschpark des Bhesakala Hains nahe dem Kokodiljagdrevier. Er setzte er sich auf einen vorgerichteten Sitz, und als er dort saß, richtete er sich an die Bhikkhus: „Bhikkhus, ich werde euch die acht Gedanken einer großartigen Person erklären. Hört zu und gebt gut acht. Sprechen werde ich.“

“Ja, Herr”, erwiederten die Bhikkhus.

Der Bhagavā sprach: „Nun, was sind die acht Gedanken einer großartigen Person? Dieses Dhamma ist für jemanden, der bescheiden ist, nicht für jemanden, der selbstverherrlichend ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der begnügsam ist, nicht für jemanden, der unbegnügsam ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der zurückgezogen ist, nicht für jemanden, der verstrickt ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Beharrlichkeit aufgekommen ist, nicht für jemanden der nachlässig ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Achtsamkeit fundiert ist, nicht für jemanden, dessen Achtsamkeit durcheinander ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Geist zentriert ist, nicht für jemanden, dessen Geist unzentriert ist. Dieses Dhamma ist für jemanden, der mit Einsicht ausgestattet ist, nicht für jemanden, dessen Einsicht gebrechlich ist. Dieses Dhamma ist für jemanden der Nicht-Versachlichung genießt, der sich an Nicht-Versachlichung erfreud, nicht für jemanden, der Versachlichung genießt und sich daran erfreut.’

“’Dieses Dhamma ist für jemanden, der bescheiden ist, nicht für jemanden, der selbstverherrlichend ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde dies gesagt? Da ist der Fall, wo ein Bhikkhu, bescheiden, nicht wünscht, daß man weiß: ‘Er ist bescheiden’. Benügsam wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Er ist genügsam’. Zurückgezogen wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Er ist zurückgezogen’. Seine Beharrlichkeit aufgekommen wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Seine Beharrlichkeit ist aufgekommen’. Seine Achtsamkeit fundiert wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Seine Achtsamkeit ist fundiert’. Seinen Geist zentriert wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Sein Geist ist zentriert’. Mit Einsicht ausgestattet wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Er ist mit Einsicht ausgestattet’. Nichtversachlichung genießend wünscht er nicht, daß man weiß: ‚Er genießt Nichtversachlichung’. ‚ Dieses Dhamma ist für jemanden, der bescheiden ist, nicht für jemanden, der selbstverherrlichend ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

“’Dieses Dhamma ist für jemanden, der begnügsam ist, nicht für jemanden, der nicht benügsam ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu mit jeglichem alten Robenstoff begnügt ist, jeglicher alter Bröckelspeise, und jeglicher alten Lagerstätte und jeglichen alten Medikamenten um Krankheiten einfach zu heilen. ‚ Dieses Dhamma ist für jemanden, der benügsam ist, nicht für jemanden, der unbegnügsam ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

“’Dieses Dhamma ist für jemanden, der zurückgezogen ist, nicht für jemanden, der verstrickt ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu, wenn er in Zurückgezogenheit lebt, von Bhikkhus, Bhikkhunis, Laienmännern, Laienfrauen, Königen, Staatsministern, Sektenführern und ihren Anhängern, aufgesucht wird. Mit seinem Geist der Zurückgezogenheit zugewandt, auf Zurückgezogenheit bestrebt, zur Zurückgezogenheit geneigt, mit Zurückgezogenheit als Ziel, Entsagung genießend, unterhält er sich mit ihnen nur soweit, daß es für sie zu einem Wiederaufbruch reicht. ’Dieses Dhamma ist für jemanden, der zurückgezogen ist, nicht für jemanden, der verstrickt ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

„’Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Beharrlichkeit aufgekommen ist, nicht für jemanden, der nachlässig ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu seine aufgekommene Beharrlichkeit, für das Abwerfen ungeschickter Geisteshaltung und Annehmen geschickter Geisteshaltungen, aufrecht hält. Er ist standfest, solide in seiner Anstrengung, schränkt seine Pflichten im Bezug auf geschickte Geisteshaltungen nicht ein. ’Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Beharrlichkeit aufgekommen ist, nicht für jemanden, der nachlässig ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

„’Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Achtsamkeit fundiert ist, nicht für jemanden, dessen Achtsamkeit durcheinander ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu achtsam ist, höchst minuziös, sich erinnernd und fähig sich Dinge in den Geist zu rufen, die vor langem getan und gesagt. ’Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Achtsamkeit fundiert ist, nicht für jemanden, dessen Achtsamkeit durcheinander ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

„’Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Geist zentriert ist, nicht für jemanden, dessen Geist unzentriert ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu völlig aus Sinnlichkeit zurückgezogen, aus ungeschickten Eigenschaften zurückzgezogen, in die erste Sammlung eintritt und verweilt: Entzücken und Wohl aus Rückzug geboren, begleitet von gerichtetem Gedanken und Abschätzung. Mit der Stillung von gerichtetem Gedanken und Abschätzung, er in die zweite Sammlung eintritt und verweilt: Entzücken und Wohl aus Gelassenheit geboren, vereintes Bewußtsein, frei von gerichteten Gedanken und Abschätzung – innerlicher Gewissheit. Mit dem Schwinden von Entzücken, er in Gleichmut verweilt, achtsam und geistesgegenwärtig, körperlich empfindlich für Wohl. Er in die dritte Sammlung eintritt und verweilt, von der die Noblen erklären: ‚Gleichmütig und achtsam, hat er wohlen Verbleib’ Mit dem Aufgeben von Wohl und Weh, wie mit dem vorhergehenden Verschwinden von Freude und Leid, er in die vierte Sammlung eintritt und verweilt: Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit, Weder-Wohl-noch-Weh. ’Dieses Dhamma ist für jemanden, dessen Geist zentriert ist, nicht für jemanden, dessen Geist unzentriert ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

„’Dieses Dhamma ist für jemanden, der mit Einsicht ausgestattet ist, nicht für jemanden, dessen Einsicht gebrechlich ist.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu einsichtig ist, ausgestattet mit Einsicht über das Aufkommen und Vergehen, nobel, durchdringend, zur rechten Beendigung von Streß führend. ’Dieses Dhamma ist für jemanden, der mit Einsicht ausgestattes ist, nicht für jemanden, dessen Einsicht gebrechlich ist.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

„’Dieses Dhamma ist für jemanden der Nichtversachlichung genießt, der sich an Nichtversachlichung erfreut, nicht für jemanden, der Versachlichung genießt und sich daran erfreut.’ So wurde es gesagt. Mit Bezug auf was, wurde es gesagt? Da ist der Fall, in dem eines Bhikkhus Geist aufspringt, Zuversicht wächst, standhaft undgefestigt im Beenden von Versachlichung ist. ’Dieses Dhamma ist für jemanden, der Nichtversachlichung genießt, der sich an Nichtversachlichung erfreud, nicht für jemanden, der Versachlichung genießt und sich daran erfreut.’ So wurde es gesagt. Und mit Bezug auf dieses, wurde es gesagt.

Nun, während der folgenden Regenrückzugszeit, blieb der ehrwürdige Anuruddha geradewegs dort, unter den Cetis im östlichen Bambuspark. Alleine lagernd, zurückgezogen, aufmerksam, begeistert und entschlossen, erreichte und verblieb er nach nicht langer Zeit im höchsten Ziel des heiligen Lebens, für welches Landmänner rechtschaffend aus dem Hause in die Hauslosigkeit ziehen, es für sich selbst, im Hier und Jetzt, wissend und wahrgenommen. Er weiß: „Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe getan. Da ist nichts weiter zum Wohle der Welt.“ Und damit wurde der ehrwürdige Anuruddha, ein weiterer unter den Arahants. Dann, mit dem erreichen der Arahantschaft, äußerte er diesen Vers:

Meine Gedanken kennend - der Lehrer, im Kosmos unerreicht - kam er zu mir aus seiner Kraft, in einem Körper gemacht aus Geist. Im Einklang mit meinen Gedanken lehrte er, und darüber hinaus. Der Buddha, entzückt in Nichtversachlichung, lehrte Nichtversachlichung. Sein Dhamma wissend, verblieb ich entzückt mit seiner Angebot. Die drei Kenntnisse wurden erlangt, des Buddhas Angebot, getan.

Siehe auch: SN 48.10; AN 4.28; AN 8.53.

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