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AN 8.6
PTS: A iv 157
Lokavipatti Sutta: Die Mängel der Welt
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Laien für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

"Bhikkhus, diese acht weltlichen Bedingungen drehen sich nach der Welt, und die Welt dreht sich nach diesen acht weltlichen Bedingungen. Welche acht? Gewinn, Verlust, Ansehen, Schande, Tadel, Lob, Wohl und Wehe. Dies sind die acht weltlichen Bedingungen, die sich nach der Welt drehen, und die Welt dreht sich nach diesen acht weltlichen Bedingungen.

"Für einen ununterrichteten Allerweltsmenschen kommen da Gewinn, Verlust, Ansehen, Schande, Tadel, Lob, Wohl und Wehe auf. Für einen wohlunterrichteten Schüler der Edlen kommen da ebenso Gewinn, Verlust, Ansehen, Schande, Tadel, Lob, Wohl und Wehe auf. Was also ist der Unterschied, was die Unterscheidung, was der unterscheidende Faktor zwischen dem wohlunterrichteten Schüler der Edlen und der ununterrichteten Allerweltsmenschen?"

"Für uns, Herr, haben die Lehren den Befreiten als ihre Wurzel, ihren Anleiter und Schlichter. Es wäre gut, wenn der Befreite selbst die Bedeutung dieser Aussage erklären könnte. Nachdem sie es vom Befreiten gehört haben, werden die Bhikkhus sich daran erinnern."

"In diesem Fall, Bhikkhus, hört zu und schenkt genaue Aufmerksamkeit. Ich werde sprechen."

"Wie ihr sagt, Herr", antworteten die Bhikkhus.

Der Befreite sagte: "Gewinn kommt auf für einen ununterrichteten Allerweltsmenschen. Er reflektiert nicht: 'Gewinn ist für mich aufgekommen. Dies ist unbeständig, stressvoll, dem Wandel unterworfen.' Er erkennt dies nicht, wie es wirklich ist.

"Verlust kommt auf... Ansehen kommt auf... Schande kommt auf... Tadel kommt auf... Lob kommt auf... Wohl kommt auf...

"Verlust kommt auf... Ansehen kommt auf... Schande kommt auf... Tadel kommt auf... Lob kommt auf... Wohl kommt auf...

"Sein Geist verbleibt eingenommen vom Gewinn. Sein Geist verbleibt eingenommen vom Verlust... vom Ansehen... der Schande... vom Tadel... vom Lob... vom Wohl. Sein Geist verbleibt eingenommen vom Wehe.

"Er heißt den aufgekommenen Gewinn willkommen und rebelliert gegen den aufgekommenen Verlust. Er heißt das aufgekommene Ansehen willkommen und rebelliert gegen die Schande. Er heißt das aufgekommene Lob willkommen und rebelliert gegen den aufgekommenen Tadel. Er heißt das aufgekommene Wohl willkommen und rebelliert gegen den Wehe. Während er so Willkommenheißen und Rebellieren verfangen ist, ist er nicht befreit von Geburt, Altern oder Tod; von Sorgen, Wehklagen, Wehe, Bedrängnis oder Verzweiflung. Er ist nicht befreit, so sage ich euch, von Leid und Stress.

"Nun kommt Gewinn auf für einen wohlunterrichteten Schüler der Edlen. Er reflektiert: 'Gewinn ist für mich aufgekommen. Dies ist unbeständigg, stressvoll und dem Wandel unterworfen.' Er erkennt es, wie es wirklich ist.

"Verlust kommt auf... Ansehen kommt auf... Schande kommt auf... Tadel kommt auf... Lob kommt auf... Wohl kommt auf...

"Wehe kommt auf. Er reflektiert, 'Wehe ist für mich aufgekommen. Dies ist unbeständigg, stressvoll und dem Wandel unterworfen.' Er erkennt es, wie es wirklich ist.

"Sein Geist verbleibt nicht eingenommen vom Gewinn. Sein Geist verbleibt nicht eingenommen vom Verlust... vom Status... der Schande... dem Tadel... dem Lob... dem Wohl. Sein Geist verbleibt nicht eingenommen vom Wehe.

"Er heißt den aufgekommenen Gewinn nicht willkommen oder rebelliert gegen den aufgekommenen Verlust. Er heißt das aufgekommene Ansehen nicht willkommen oder rebelliert gegen die aufgekommene Schande. Er heißt das aufgekommene Lob nicht willkommen oder rebelliert gegen den aufgekommenen Tadel. Er heißt das aufgekommene Wohl nicht willkommen oder rebelliert gegen den aufgekommenen Wehe. Während er in solcher Weise das Willkommenheißen und Rebellieren aufgibt, ist er befreit von Geburt, Altern oder Tod; von Sorgen, Wehklagen, Wehe, Bedrängnis und Verzweiflung. Er ist nicht befreit, so sage ich euch, von Leid und Stress.

"Dies ist der Unterschied, dies die Unterscheidung, dies der unterscheidende Faktor zwischen dem wohlunterrichteten Schüler der Edlen und dem ununterrichteten Allerweltsmenschen."

Gewinn/Verlust, Ansehen/Schande, Tadel/Lob, Wohl/Wehe: diese Bedingungen unter Menschen sind inkonstant, unbeständig, dem Wandel unterworfen. Dies wissend erwägt die weise Person achtsam diese sich wandelnden Bedingungen. Begehrenswerte Dinge verlocken nicht den Geist, nicht-begehrenswerte Dinge rufen kein Widerstreben hervor. Ihr Willkommenheißen und Rebellieren sind zerstreut, zu ihrem Ende gelangt, existieren nicht. Den staublosen, sorgenlosen Zustand kennend, erkennt er richtig, ist über das Werden hinaus gelangt, zum fernen Ufer.
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