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AN 8.2
PTS: A iv 151
Pañña Sutta: Einsicht
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Laien für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
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"Bhikkhus, diese acht Ursachen, diese acht erforderlichen Bedingungen führen zum Erlangen der bislang unerlangten Einsicht, welche dem heiligen Leben zugrunde liegt, zu Wachstum, Fülle, Entwicklung und zum Höhepunkt dessen, was schon erlangt wurde. Welche acht?

"Da ist der Fall, wo ein Bhikkhu in Abhängigkeit vom Lehrer oder einem ehrwürdigen Kameraden im Heiligen Leben lebt, zu welchem er einen starken Sinn für Gewissen, Angst vor Schuld, Liebe und Respekt entwickelt hat. Dies, Bhikkhus, ist die erste Ursache, die erste erforderliche Bedingung, die zum Erlangen der bislang unerlangten Einsicht führt, welche dem heiligen Leben zugrunde liegt, zu Wachstum, Fülle, Entwicklung und zum Höhepunkt dessen, was schon erlangt wurde.

"Während er in Abhängigkeit vom Lehrer oder einem ehrwürdigen Kameraden im Heiligen Leben lebt, zu welchem er einen starken Sinn für Gewissen, Angst vor Schuld, Liebe und Respekt entwickelt hat, nähert er sich ihm zu angemessenen Zeiten, um ihn zu fragen und Rat zu suchen: 'Was, ehrwürdiger Herr, ist die Bedeutung dieser Aussage?' Er[1] legt offen, was verdeckt ist, macht klar, was unklar ist, und löst Verwirrung in vielerlei verwirrenden Dingen auf. Dies ist die zweite Ursache, die zweite erforderliche Bedingung...

"Nachdem er das Dhamma gehört hat, erlangt er[2] eine zweifache Zurückgezogenheit: Zurückgezogenheit im Körper und Zurückgezogenheit im Geist. Dies ist die dritte Ursache, die dritte erforderliche Bedingung...

"Er ist tugendhaft. Er verweilt gezügelt im Einklang mit der Patimokkha, vollendet in seinem Verhalten und seinem Bereich der Aktivität. Er trainiert sich selbst, nachdem er die Übungsregeln auf sich genommen hat, indem er Gefahr in den geringsten Fehlern sieht. Dies ist die vierte Ursache, die vierte erforderliche Bedingung...

"Er hat viel gehört, hat behalten, was er gehört hat, hat aufgespeichert, was er gehört hat. Was immer für Lehren bewundernswert am Anfang, bewundernswert in der Mitte, bewundernswert am Ende sind, die — in ihrer Bedeutung und ihrem Ausdruck — das heilige Leben verkünden, das gänzlich vollständig und rein ist: jenen hat er oft zugehört, sie behalten, diskutiert, gesammelt, mit seinem Geist untersucht und wohldurchdrungen im Einklang mit seinen eigenen Ansichten. Dies ist die fünfte Ursache, die fünfte erforderliche Bedingung...

"Er hält seine Beharrlichkeit aufrecht zum Ablegen ungeschickter Geistesqualitäten und zum Aufnehmen geschickter Geistesqualitäten. Er ist standfest, solide in seiner Anstrengung, sich nicht seiner Pflichten in Bezug auf geschickte Geistesqualitäten entziehend. Dies ist die sechste Ursache, die sechste erforderliche Bedingung...

"Wenn er inmitten der Sangha ist, redet er nicht ausschweifend über eine Vielzahl von Dingen. Entweder spricht er selbst Dhamma oder er lädt einen anderen dazu ein, dies zu tun, und er fühlt keine Verachtung für edle Stille.[3] Dies ist die siebte Ursache, die siebte erforderliche Bedingung...

"Er bleibt fokussiert auf das Aufkommen und Vergehen in Bezug auf die fünf Ansammlungen: 'So ist Form, so ist ihr Aufkommen, so ihr Verschwinden. So ist Gefühl... So ist Wahrnehmung... So sind Gestaltungen... So ist Bewusstsein, so dessen Entstehung, so dessen Verschwinden.' Dies, Bhikkhus, ist die achte Ursache, die achte erforderliche Bedingung, die zum Erlangen der bislang unerlangten Einsicht führt, welche dem heiligen Leben zugrunde liegt, zu Wachstum, Fülle, Entwicklung und zum Höhepunkt dessen, was schon erlangt wurde.

"Wenn dies der Fall ist, halten seine Kameraden im Heiligen Leben ihn in hohem Ansehen: 'Dieser Ehrwürdige lebt in Abhängigkeit vom Lehrer oder einem ehrwürdigen Kameraden im Heiligen Leben, in welchem er einen starken Sinn für Gewissen, Sinn für Gewissen, Angst vor Schuld, Liebe und Respekt entwickelt hat. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er.' Dies ist ein Faktor, der zu Harmonie, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung führt.[4]

"[Sie sagen:] 'Während er in Abhängigkeit vom Lehrer oder einem ehrwürdigen Kameraden im Heiligen Leben lebt, zu welchem er einen starken Sinn für Gewissen, Angst vor Schuld, Liebe und Respekt entwickelt hat, nähert er sich ihm zu angemessenen Zeiten, um ihn zu fragen und Rat zu suchen: 'Was, ehrwürdiger Herr, ist die Bedeutung dieser Aussage?' Er legt offen, was verdeckt ist, macht klar, was unklar ist, und löst Verwirrung in vielerlei verwirrenden Dingen auf. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er.' Dies ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"[Sie sagen:] 'Nachdem er das Dhamma gehört hat, erlangt er eine zweifache Zurückgezogenheit: Zurückgezogenheit im Körper und Zurückgezogenheit im Geist. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er. Dies ebenfalls ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"[Sie sagen:] 'Er ist tugendhaft. Er verweilt gezügelt im Einklang mit der Patimokkha, vollendet in seinem Verhalten und seinem Bereich der Aktivität. Er trainiert sich selbst, nachdem er die Übungsregeln auf sich genommen hat, indem er Gefahr in den geringsten Fehlern sieht. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er. Dies ebenfalls ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"[Sie sagen:] 'Er hat viel gehört, hat behalten, was er gehört hat, hat aufgespeichert, was er gehört hat. Was immer für Lehren bewundernswert am Anfang, bewundernswert in der Mitte, bewundernswert am Ende sind, die — in ihrer Bedeutung und ihrem Ausdruck — das heilige Leben verkünden, das gänzlich vollständig und rein ist: jenen hat er oft zugehört, sie behalten, diskutiert, gesammelt, mit seinem Geist untersucht und wohldurchdrungen im Einklang mit seinen eigenen Ansichten. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er. Dies ebenfalls ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"[Sie sagen:] 'Er hält seine Beharrlichkeit aufrecht zum Ablegen ungeschickter Geistesqualitäten und zum Aufnehmen geschickter Geistesqualitäten. Er ist standfest, solide in seiner Anstrengung, sich nicht seiner Pflichten in Bezug auf geschickte Geistesqualitäten entziehend. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er. Dies ebenfalls ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"[Sie sagen:] 'Wenn er inmitten der Sangha ist, redet er nicht ausschweifend über eine Vielzahl von Dingen. Entweder spricht er selbst Dhamma oder er lädt einen anderen dazu ein, dies zu tun, und er fühlt keine Verachtung für edle Stille. Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er. Dies ebenfalls ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"[Sie sagen:] 'Er bleibt fokussiert auf das Aufkommen und Vergehen in Bezug auf die fünf Ansammlungen: 'So ist Form, so ist ihr Aufkommen, so ihr Verschwinden. So ist Gefühl... So ist Wahrnehmung... So sind Gestaltungen... So ist Bewusstsein, so dessen Entstehung, so dessen Verschwinden.' Mit Sicherheit, wissend weiß er; sehend sieht er. Dies ebenfalls ist ein Faktor, der zu Harmonie führt, zu Respekt, zu Entwicklung, zu Einklang, zu Einigung.

"Dies, Bhikkhus, sind die acht Ursachen, die acht erforderlichen Bedingungen, die zum Erlangen der bislang unerlangten Einsicht führen, welche dem heiligen Leben zugrunde liegt, zu Wachstum, Fülle, Entwicklung und zum Höhepunkt dessen, was schon erlangt wurde."

Anmerkungen

1.
D.h., der Lehrer oder ein respektabler Kamerad im heiligen Leben.
2.
D.h., der Lehrer oder ein ehrwürdiger Kamerad im heiligen Leben
3.
D.h. das zweite Jhana
4.
D.h. Einigung des Geistes
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