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AN 3.71
PTS: A i 215
Thai 3.72
Channa Sutta: An Channa, den Wanderer
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: Käthi Pavoni

Zu einem Anlaß verweilte der Befreite nahe Savatthi, in Jetas Hain, Anathapindikas Kloster. Dann ging Channa, der Wanderer,[1] zum Ehrw. Ananada und, mit Ankunft, tauschte er zuvorkommende Grüße mit ihm aus. Nach dem Austausch von freundlichen Grüßen und Höflichkeiten, setzt er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte er zu Ananda: "Empfehlt auch Ihr, Freund Ananda, das Ablegen von Begehren? Empfehlt auch Ihr das Ablegen von Abneigung? Empfehlt auch Ihr das Ablegen von Verwirrung?"

"Ja, Freund, auch wir empfehlen das Ablegen von Begehren, das Ablegen von Abneigung, das Ablegen von Verwirrung."

"Aber, Freund Ananda, welche Nachteile seht Ihr in Begehren, daß Ihr das Ablegen von Begehren empfehlt? Welche Nachteile seht Ihr in Abneigung, daß Ihr das Ablegen von Abneigung empfehlt? Welche Nachteile seht Ihr in Verwirrung, daß Ihr das Ablegen von Verwirrung empfehlt?"

"Eine Person, begehrlich, ihr Geist eingenommen, überkommen von Begehren, ist ihr Wollen zum eigenen Nachteil, ist ihr Wollen zum Nachteil von anderen, ist ihr Wollen zum Nachteil von beiden. Sie erfährt auch geistigen Streß und Kummer. Doch Begehren abgelegt, ist ihr Wollen nicht zum eigenen Nachteil, ist ihr Wollen nicht zum Nachteil von anderen, ist ihr Wollen nicht zum Nachteil von beiden. Sie erfährt keinen geistigen Streß oder Kummer.

"Eine Person, begehrlich, ihr Geist eingenommen, überkommen von Begehren, beteiligt sich an körperlichem Fehlverhalten, an sprachlichem Fehlverhalten, an geistigem Fehlverhalten. Doch Begehren abgelegt, beteiligt sie sich nicht an körperlichem Fehlverhalten, an sprachlichem Fehlverhalten, an geistigem Fehlverhalten.

"Eine Person, begehrlich, ihr Geist eingenommen, überkommen von Begehren, erkennt nicht, wie es wirklich ist, was zum Vorteil für sie ist, was zum Vorteil für andere ist, was zum Vorteil für beide ist. Doch Begehren abgelegt, erkennt sie, wie es wirklich ist, was zum Vorteil für sie ist, was zum Vorteil für andere ist, was zum Vorteil für beide ist.

"Begehren, mein Freund, macht Euch blind, macht Euch wahrnehmungslos, macht euch dumm. Es bringt die Beendigung von Einsicht mit sich, ist förderlich für Probleme und führt nicht zur Ungebundenheit.

"Eine Person, abgeneigt, ihr Geist eingenommen, überkommen von Abneigung, ist ihr Bestreben zum eigenen Nachteil, ist ihr Bestreben zum Nachteil von anderen, ist ihr Bestreben zum Nachteil von beiden. Sie erfährt auch geistigen Streß und Kummer. Doch Abneigung abgelegt, ist ihr Bestreben nicht zum eigenen Nachteil, ist ihr Bestreben nicht zum Nachteil von anderen, ist ihr Bestreben nicht zum Nachteil von beiden. Sie erfährt keinen geistigen Streß oder Kummer.

"Eine Person, abgeneigt, ihr Geist eingenommen, überkommen von Abneigung, beteiligt sich an körperlichem Fehlverhalten, an sprachlichem Fehlverhalten, an geistigem Fehlverhalten. Doch Abneigung abgelegt, beteiligt sie sich nicht an körperlichem Fehlverhalten, an sprachlichem Fehlverhalten, an geistigem Fehlverhalten.

"Eine Person, abgeneigt, ihr Geist eingenommen, überkommen von Abneigung, erkennt nicht, wie es wirklich ist, was zum Vorteil für sie ist, was zum Vorteil für andere ist, was zum Vorteil für beide ist. Doch Abneigung abgelegt, erkennt sie, wie es wirklich ist, was zum Vorteil für sie ist, was zum Vorteil für andere ist, was zum Vorteil für beide ist.

"Abneigung, mein Freund, macht Euch blind, macht Euch wahrnehmungslos, macht euch dumm. Sie bringt die Beendigung von Einsicht mit sich, ist förderlich für Probleme und führt nicht zur Ungebundenheit.

"Eine Person, verwirrt, ihr Geist eingenommen, überkommen von Verwirrung, ist ihr Bestreben zum eigenen Nachteil, ist ihr Bestreben zum Nachteil von anderen, ist ihr Bestreben zum Nachteil von beiden. Sie erfährt auch geistigen Streß und Kummer. Doch Verwirrung abgelegt, ist ihr Bestreben nicht zum eigenen Nachteil, ist ihr Bestreben nicht zum Nachteil von anderen, ist ihr Bestreben nicht zum Nachteil von beiden. Sie erfährt keinen geistigen Streß oder Kummer.

"Eine Person, verwirrt, ihr Geist eingenommen, überkommen von Verwirrung, beteiligt sich an körperlichem Fehlverhalten, an sprachlichem Fehlverhalten, an geistigem Fehlverhalten. Doch Verwirrung abgelegt, beteiligt sie sich nicht an körperlichem Fehlverhalten, an sprachlichem Fehlverhalten, an geistigem Fehlverhalten.

"Eine Person, verwirrt, ihr Geist eingenommen, überkommen von Verwirrung, erkennt nicht, wie es wirklich ist, was zum Vorteil für sie ist, was zum Vorteil für andere ist, was zum Vorteil für beide ist. Doch Verwirrung abgelegt, erkennt sie, wie es wirklich ist, was zum Vorteil für sie ist, was zum Vorteil für andere ist, was zum Vorteil für beide ist.

"Verwirrung, mein Freund, macht Euch blind, macht Euch wahrnehmungslos, macht euch dumm. Sie bringt die Beendigung von Einsicht mit sich, ist förderlich für Probleme und führt nicht zur Ungebundenheit.

"Diese Nachteile in Begheren sehend, empfehlen wir das Ablegen von Begehren. Diese Nachteile in Abneigung sehend, empfehlen wir das Ablegen von Abneigung. Diese Nachteile sehend, empfehlen wir das Ablegen von Verwirrung."

"Aber ist da, mein Freund, ein Pfad, ist da ein Weg zum Ablegen von Begehren, Abneigung und Verwirrung?"

"Ja, mein Freund, da ist ein Pfad, da ist ein Weg zum Ablegen von Begehren, Abneigung und Verwirrung."

"Und was ist der Pfad, mein Freund, was ist der Weg zum Ablegen von Begehren, Abneigung und Verwirrung?"

"Eben dieser Noble Achtfache Pfad: Rechte Ansicht, rechte Entschlossenheit, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensweise, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Konzentration. Dies ist der Pfad, dies ist der Weg zum Ablegen von diesem Begehren, dieser Abneigung und dieser Verwirrung."

"Es ist ein glücklich Pfad, mein Freund Ananda, es ist ein glücklich Weg zum Ablegen von Begehren, Abneigung und Verwirrung, ausreichend zum Zwecke der Gewissenhaftigkeit."

Anmerkung

1.
Dies ist nicht der selbe Channa, der in der Erzählung in DN 16 oder in der Geschichte der Ursprungsgeschichte zu Sanghadisesa 12 erwähnt wird.
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