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AN 3.69
PTS: A i 201
Mula Sutta: Wurzeln
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Käthi Pavoni
Alternative Übersetzung: jb für ZzE

"Mönche, gibt es diese drei Wurzeln des Ungeschickten. Welche drei? Gier ist eine Wurzel des Ungeschickten. Abneigung eine Wurzel des Ungeschickten. Verblendung ist eine Wurzel des Ungeschickten.

"Gier selbst ist ungeschickt. Was auch immer ein gieriger Mensch durch Körper, Sprache oder Geist bildet, das ist auch ungeschickt. Welches Leiden auch immer ein gieriger Mensch - mit Gier übermanntem und aufgezehrtem Geist - zu Unrecht einem anderen Menschen zufügt, indem er ihn schlägt oder einsperrt oder etwas beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht. Ich will Macht', das ist dann auch ungeschickt. In dieser Weise kommen viele schlechte, ungeschickte Eigenschaften/Ereignisse - die aus Gier geboren, durch Gier verursacht, durch Gier entstanden, durch Gier bedingt sind - ins Spiel.

"Abneigung selbst ist ungeschickt. Was auch immer ein widerwilliger Mensch durch Körper, Sprache oder Geist bildet, das ist auch ungeschickt. Welches Leiden auch immer ein widerwilliger Mensch - mit Abneigung übermanntem und aufgezehrtem Geist - zu Unrecht einem anderen Menschen zufügt, indem er ihn schlägt oder einsperrt oder etwas beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht. Ich will Macht', das ist dann auch ungeschickt. In dieser Weise kommen viele schlechte, ungeschickte Eigenschaften - die aus Abneigung geboren, durch Abneigung verursacht, durch Abneigung entstanden, durch Abneigung bedingt sind - ins Spiel.

"Verblendung selbst ist ungeschickt. Was auch immer ein verblendeter Mensch durch Körper, Sprache oder Geist bildet, das ist auch ungeschickt. Welches Leiden auch immer ein verblendeter Mensch - mit Verblendung übermanntem und aufgezehrtem Geist - zu Unrecht einem anderen Menschen zufügt, indem er ihn schlägt oder einsperrt oder beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt (mit dem Gedanken,) 'Ich habe Macht. Ich will Macht', das ist dann auch ungeschickt. In dieser Weise kommen viele schlechte, ungeschickte Eigenschaften - die aus Verblendung geboren, durch Verblendung verursacht, durch Verblendung entstanden, durch Verblendung bedingt sind - ins Spiel.

"Und von einem solchen Menschen heißt es, dass er zur der falschen Zeit redet, nicht den Tatsachen Entsprechendes spricht, bedeutungsloses Zeug redet, gegen das Dhamma und die Vinaya spricht. Warum? Weil er einem anderen Menschen zu Unrecht Leid zugefügt hat, indem er ihn geschlagen oder einsperrt oder etwas beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt hat (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht. Ich will Macht.' Wenn man ihm den Tatsachen entsprechende Dinge sagt, leugnet er sie und erkennt sie nicht an. Wenn man ihm nicht den Tatsachen entsprechende Dinge sagt, bemüht er sich nicht eifrig, sie zu entwirren (um zu sehen: ) 'Dies entspricht nicht den Tatsachen. Dies ist unbegründet.' Deshalb heißt es von einem solchen Menschen, dass er zur der falschen Zeit redet, nicht den Tatsachen Entsprechendes spricht, bedeutungsloses Zeug redet, gegen das Dhamma und die Vinaya spricht.

"Ein solcher Mensch - mit schlechten, ungeschickten, aus Gier entstandenen Eigenschaften, mit schlechten, ungeschickten, aus Abneigung entstandenen Eigenschaften,mit schlechten, ungeschickten aus Verblendung entstandenen Eigenschaften übermanntem und aufgezehrtem Geist - verweilt genau im Hier und Jetzt in Leid, sich bedroht, unruhig, fiebernd fühlend, und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, kann er einen schlechten Bestimmungsort erwarten.

"Gleichwie ein Sal Baum, eine Birke oder eine Espe, wenn sie von drei schädlichen Reben erdrückt und umgeben wäre, ins Unheil fallen, ins Unglück fallen, ins Unheil und Unglück fallen würde,die in der gleichen Weise verweilt ein solcher Mensch - mit schlechten, ungeschickten, aus Gier entstandenen Eigenschaften, mit schlechten, ungeschickten, aus Abneigung entstandenen Eigenschaften,mit schlechten, ungeschickten aus Verblendung entstandenen Eigenschaften übermanntem und aufgezehrtem Geist - genau im Hier und Jetzt in Leid, sich bedroht, unruhig, fiebernd fühlend, und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, kann er einen schlechten Bestimmungsort erwarten.

"Diese sind die drei Wurzeln des Ungeschickten.

"Nun gibt es diese drei Wurzeln des Geschickten. Welche drei? Nicht-Gier ist eine Wurzel des Geschickten. Nicht-Abneigung eine Wurzel des Geschickten. Nicht-Verblendung ist eine Wurzel des Geschickten.

"Nicht-Gier selbst ist geschickt. Was auch immer ein ungieriger Mensch durch Körper, Sprache oder Geist bildet, das ist auch geschickt. Welches Leiden auch immer ein ungieriger Mensch - ohne Gier übermanntem und aufgezehrtem Geist - zu Unrecht einem anderen Menschen nicht zufügt, indem er ihn nicht schlägt oder einsperrt oder etwas beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht. Ich will Macht', das ist dann auch geschickt. In dieser Weise kommen viele geschickte Eigenschaften - die aus Nicht-Gier geboren , durch Nicht-Gier verursacht, durch Nicht-Gier entstanden, durch Nicht-Gier bedingt sind - ins Spiel.

"Nicht-Abneigung selbst ist geschickt. Was auch immer ein widerwilliger Mensch durch Körper, Sprache oder Geist bildet, das ist auch geschickt. Welches Leiden auch immer ein widerwilliger Mensch - ohne Abneigung übermanntem und aufgezehrtem Geist a sein Geist nicht mit Abneigung übermannt ist, sein Geist nicht aufgezehrt ist - zu Unrecht einem anderen Menschen nicht zufügt, indem er ihn nicht schlägt oder einsperrt oder beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht. Ich will Macht', das ist dann auch geschickt. In dieser Weise kommen viele geschickte Eigenschaften - die aus Nicht-Abneigung geboren, durch Nicht-Abneigung verursacht, durch Nicht-Abneigung entstanden, durch Nicht-Abneigung bedingt sind - ins Spiel.

"Nicht-Verblendung selbst ist geschickt. Was auch immer ein unverblendeter Mensch durch Körper, Sprache oder Geist bildet, das ist auch geschickt. Welches Leiden auch immer ein unverblendeter Mensch - ohne Verblendung übermanntem und aufgezehrtem Geist - zu Unrecht einem anderen Menschen nicht zufügt, indem er ihn nicht schlägt oder einsperrt oder beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht. Ich will Macht', das ist dann auch geschickt. In dieser Weise kommen viele geschickte Eigenschaften — die aus Nicht-Verblendung geboren, durch Nicht-Verblendung verursacht, durch Nicht-Verblendung entstanden, durch Nicht-Verblendung bedingt sind - ins Spiel.

"Und von einem solchen Menschen heißt es, dass er zur der rechten Zeit redet, das den Tatsachen Entsprechendes spricht, Bedeutungsvolles redet, im Einklang mit dem Dhamma und der Vinaya spricht. Warum? Weil er einem anderen Menschen zu Unrecht kein Leid zugefügt hat, indem er ihn nicht geschlagen oder einsperrt oder etwas beschlagnahmt oder ihn beschuldigt oder verbannt hat (mit dem Gedanken:) 'Ich habe Macht . Ich will Macht.' Wenn man ihm den Tatsachen entsprechende Dinge sagt, kennt er sie an und leugnet sie nicht. Wenn man ihm nicht den Tatsachen entsprechende Dinge sagt, bemüht er sich eifrig, sie zu entwirren (um zu sehen: ) 'Dies entspricht nicht den Tatsachen. Dies ist unbegründet.' Deshalb heißt es von einem solchen Menschen, dass er zur der rechten Zeit redet, das den Tatsachen Entsprechendes spricht, Bedeutungsvolles redet, im Einklang mit dem Dhamma und mit der Vinaya spricht.

"In einem solchen Menschen wurden schlechte, ungeschickte, aus Gier entstandene Eigenschaften aufgegeben,wurden schlechte, ungeschickte, aus Abneigung entstandene Eigenschaften aufgegeben,wurden schlechte, ungeschickte, aus Verblendung entstandene Eigenschaften aufgegeben, ihre Wurzeln zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.Er verweilt genau im Hier und Jetzt in Wohlgefühl, sich unbedroht, ruhig und nicht fiebernd fühlend, und wird im Hier und Jetzt entfesselt.

"Gleichwie ein Sal Baum, eine Birke oder eine Espe von drei schädlichen Reben erdrückt und umgeben wäre. Ein Mann mit einem Spaten und einem Korb in der Hand würde vorbeikommen. Er würde die Reben an der Wurzel abschneiden und nachdem er sie an der Wurzel abgeschnitten hätte, würde er um sie umgraben. Nachdem er sie umgegraben hätte, würde er sie herausziehen bis hin zu den Würzelchen. Er würde die Rebenstängel abschneiden. Nachdem er sie abgeschnitten hätte, würde er sie in Stücke schneiden. Nachdem er sie in Stücke geschnitten hätte, würde er sie zu kleinen Stücke zerschlagen. Nachdem er sie zu kleinen Stücke zerschlagen hätte, würde er sie im Wind und in der Sonne trocknen. Nachdem er sie im Wind und in der Sonne getrocknet hätte, würde er sie in einem Feuer verbrennen. Nachdem er sie in einem Feuer verbrannt hätte, würde er sie zu pulverförmiger Asche reduzieren. Nachdem er sie zu pulverförmiger Asche reduziert hätte, würde er sie in einem starkem Wind verstreuen oder sie in einem schnell fließenden Bach wegspülen. In dieser Weise hätten die schädlichen Reben zerstörte Wurzeln, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, wären der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.

"In der gleichen Weise, in einem solchen Menschen wurden schlechte, ungeschickte, aus Gier entstandene Eigenschaften aufgegeben,wurden schlechte, ungeschickte, aus Abneigung entstandene Eigenschaften aufgegeben,wurden schlechte, ungeschickte, aus Verblendung entstandene Eigenschaften aufgegeben, ihre Wurzeln zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.Er verweilt genau im Hier und Jetzt in Wohlgefühl, sich unbedroht, ruhig und nicht fiebernd fühlend, und wird im Hier und Jetzt entfesselt.

"Diese sind die drei Wurzeln des Geschickten."

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