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AN 3.60
PTS: A i 168
Thai 3.61
Sangarava Sutta: An Sangarava
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: Käthi Pavoni

Dann ging der Brahmane Sangarava zum Befreiten und, mit Ankunft,, tauschte er zuvorkommende Grüße mit ihm aus. Nach dem Austausch von freundschaftlichen Grüßen und Höflichkeiten, setzte er sich an die Seite. Als er dort saß, sagte er zum Befreiten: "Ich spreche, Meister Gotama. Wir Brahmanen vollführen Opfergaben und bringen andere dazu Opfergaben zu tun. Und wer immer Opfergaben vollbringt, wer immer andere zum Vollbringen von Opfergaben bringt, sie alle üben sich in der Übung von Verdiensten, dem Geschäft der Opfergaben, [zum Wohle] unzähliger Wesen. Aber wer auch immer, seine Familie verläßt, aus dem Hausleben in das Leben der Hauslosigkeit gezogen ist und einzig sein eigenes Selbst bändigt, sein eigenes Selbst in Einklang bring, sein alleiniges eigenes Selbst zur Ungebundenheit bringt: seine Übung in Verdiensten, dieses Geschäft des Fortschreitens, ist eines [zum Wohle] von nur einem Wesen."

"Gut so, Brahmane, in diesem Fall werde ich Euch eine Gegenfrage stellen. Antwortet in Eurem Ermessen. Was denkt Ihr? Da ist der Fall, in dem ein Tathagata in der Welt erscheint, ein Würdiger, rechtens-selbst-erwacht, Vollkommen in Wissensklarheit und Verhalten, einer, der den guten Weg gegangen ist, Kenner des Kosmos, unübertrefflicher Unterweiser, für jene, die belehrbar sind, Lehrer von Menschen und himmlischen Wesen, erwacht, befreit. Er sagt: 'Hier! Dies ist der Pfad, das ist die Übung, mit welcher geübt, ich das unübertreffliche Anlandkommen im heiligen Leben wissend gemacht habe, [1] es direkt wissend und verwirklicht für mich selbst. Komm! Auch Ihr, euch in solcher Weise übt, ihr in dem unübertreffliche Anlandkommen im heiligen Leben verbleiben werdet, es direkt wissend und verwirklicht für euch selbst.' So lehrt der Lehrer das Dhamma und andere üben darin, für Solchheit. Dieses der Fall, ist diese Übung in Verdiensten, dieses Geschäft des Fortschreitens, eines das unzähligen Wesen zum Wohle ist, oder nur einem Wesen?"

"Dies der Fall seiend, Meister Gotama, ist diese Übung in Verdiensten, dieses Geschäft des Fortschreitens, eines, das unzähligen Wesen zum Wohle ist."

Nachdem dies gesagt war, sprach der Ehrwürdige Ananda zu dem Brahmanen Sangarava: "Von diesen zwei Übungsarten, Brahmane, welche erscheint Euch als weniger kompliziert, weniger verletzend, als fruchtvoller und lohnender?"

Als dies gesagt war, sprach der Brahmane Sangarava zum Ehrwürdigen Ananda: "Gleich wie dem Meister Gotama und Meister Ananda gegenüber, ich verehre sie, ich lobe sie [beide]."

Ein zweites Mal, sprach der Ehrwürdige Ananda zu ihm: "Ich fragte nicht, wen Ihr verehrt und wen Ihr lobt. Ich frage Euch: 'Von diesen zwei Übungsarten, Brahmane, welche erscheint Euch als weniger kompliziert, weniger verletzend, als fruchtvoller und lohnender?'"

Ein zweites Mal, sprach der Brahmane Sangarava zum Ehrwürdigen Ananda: "Gleich wie dem Meister Gotama und Meister Ananda gegenüber, ich verehre sie, ich lobe sie [beide]."

Ein drittes Mal, sprach der Ehrwürdige Ananda zu ihm: "Ich fragte nicht, wen Ihr verehrt und wen Ihr lobt. Ich frage Euch: 'Von diesen zwei Übungsarten, Brahmane, welche erscheint Euch als weniger kompliziert, weniger verletzend, als fruchtvoller und lohnender?'"

Ein drittes Mal, sprach der Brahmane Sangarava zum Ehrwürdigen Ananda: "Gleich wie dem Meister Gotama und Meister Ananda gegenüber, ich verehre sie, ich lobe sie [beide]."

Dann kam der Gedanke im Befreiten auf: "Eine berechtigte Frage von Ananda gefragt, wiederholt das dritte Mal, weicht der Brahmane Sangarava ihm dieser aus und antwortet nicht auf sie. Was wäre, wenn ich ihm heraus hole [aus diesem Dilemma]."

So sprach der Befreite zu dem Brahmanen Sangarava: "Brahmane, was war das Thema der Unterhaltung, das aufkam, als heute der Königshof im Königspalast zu einer Versammlung zusammen saß?"

"Meister Gotama, dieses war das Thema der Unterhaltung, das aufkam, als heute der Königshof im Königspalast zu einer Versammlung zusammen saß: 'In der Vergangenheit waren da weniger Bhikkhus, aber mehr, die bestückt mit übermenschlichen Errungenschaften waren, die Wunder von Geisteskräften zeigten.' Dieses, Meister Gotama, war das Thema der Unterhaltung, daß aufkam, als heute der Königshof im Königspalast zu einer Versammlung zusammen saß.

"Brahmane, da sind diese drei Wunder. Welche drei? Das Wunder der Geisteskräfte, das Wunder des Gedankenlesens und das Wunder des Unterweisens.

"Und was ist das Wunder von Geisteskräften? Da ist der Fall, in dem eine bestimmte Person vieler verschiedener Geisteskräfte mächtig ist. Einer gewesen, wird er zu vielen. Viele gewesen, wird er zu einem. Er erscheint. Er verschwindet. Er geht ungehindert durch Wände, Bollwerk und Berge gleich wie durch Raum. Er taucht in die Erde und aus der Erde, gleich als wäre es Wasser. Er geht über Wasser ohne zu versinken, gleich als wäre es trockenes Land. Mit gekreuzten Beinen sitzend, fliegt er durch die Luft, wie ein geflügelter Vogel. Mit seiner Hand berührt und streicht er selbst Sonne und Mond, so machtvoll und voller Kraft. Er nimmt Einflüsse mit seinem Körper wahr, die selbst so weit entfernt wie die Brahma-Welten sind. Dies wird das Wunder von Geisteskräften genannt.

"Und was ist das Wunder von Gedankenlesen? Da ist der Fall, in dem eine bestimmte Person [anderer Leute Gedanken] mittels eines Zeichens (Vision) liest, [sagt]: 'So ist Ihr Denken, da ist, wo Ihre Gedanken sind, so ist Ihr Geist.' Und wie viel er auch lesen mag, ist es exakt so, wie es ist, und nicht auf andere Weise.

"Dann ist da der Fall, in dem eine bestimmte Person [andere Leute Gedanken] ohne einem Zeichen; aber mit Hören der Stimme eines menschlichen Wesens, nicht-menschlichen Wesens oder Deva, liest [sagt]: 'So ist Ihr Denken, da ist, wo Ihre Gedanken sind, so ist Ihr Geist.' Und wie viel er auch lesen mag, ist es exakt so, wie es ist, und nicht in andere Weise.

"Dann ist da der Fall, in dem eine bestimmte Person [andere Leute Gedanken] ohne einem Zeichen; ohne hören der Stimme eines menschlichen Wesens, nicht-menschlichen Wesens oder Deva; aber mit Hören des Klangs, eines gerichteten Gedankens und Erwägung, gerichtet gedacht und erwägt von einer bestimmten Person, liest [sagt]: 'So ist Ihr Denken, da ist, wo Ihre Gedanken sind, so ist Ihr Geist.' Und wie viel er auch lesen mag, ist es exakt so, wie es ist, und nicht auf andere Weise.

"Dann ist da der Fall, in dem eine bestimmte Person [andere Leute Gedanken] ohne einem Zeichen; ohne hören der Stimme eines menschlichen Wesens, nicht-menschlichen Wesens oder Deva; nicht mit Hören des Klangs eines gerichteten Gedankens und Erwägung, gerichtet gedacht und erwägt von einer bestimmten Person; aber mit dem Erreichen einer Konzentration, abwesend von gerichteten Gedanken und Erwägungen, das Wesen [von anderen] mit seinem Wesen umschlingend, bedenkt: 'Gegeben der Art der Neigung der mentalen Gestaltungen dieser ehrwürdigen Person, wird der gerichtete Gedanke seines Geistes sogleich dieses denken.' Und wie viel er auch lesen mag, ist es exakt so wie es ist, und nicht auf andere Weise.

"Dies, Brahmane, ist das Wunder von Gedankenlesen.

"Und was ist das Wunder des Unterweisens? Da ist der Fall, in dem eine bestimmte Person Unterweisung auf diese Weise gibt: 'Richte deinen Gedanken in jener Weise, richte ihn nicht in dieser Weise. Achte auf Dinge in dieser Weise, achte auf diese nicht in jener Weise. Las los von jenem, komm' und verbleibe in diesem.' Das wird das Wunder des Unterweisens genannt.

"Und dieses sind die drei Wunder.

"Nun, Brahmane, von diesen drei Wundern, welches erscheint Euch als das Höchste und Erhabenste?"

"Meister Gotama, von diesen drei Wundern, dieses Wunder der Geisteskräfte, in dem eine bestimmte Person vielerlei Geisteskräfte mächtig... (und) Einflüsse mit seinem Körper wahrnimmt, die selbst so weit entfernt wie die Brahma-Welten sind: dies ist ein Wunder, das nur von jenem erfahren wird, der es tut; es betrifft nur jenen, der es tut. Es erscheint mir von der Natur einer Illusion zu sein.

"Was das Wunder betrifft, in dem bestimmte Person mit einem Zeichen oder Vision... im Hören der Stimme eines menschlichen Wesens, nicht-menschlichen Wesens oder Deva... im Hören des Klangs eines gerichteten Gedankens und Erwägung, gerichtet gedacht und erwägt von einer bestimmten Person, liest [sagt]: 'So ist Ihr Denken, da ist, wo Ihre Gedanken sind, so ist Ihr Geist.'... [oder] der durch das Erreichen einer Konzentration abwesend von gerichteten Gedanken und Erwägungen, das Wesen [von anderen] mit seinem Wesen umschlingend, bedenkt: 'Gegeben der Art der Neigung der mentalen Gestaltungen dieser ehrwürdigen Person, wird der gerichtete Gedanke seines Geistes sogleich dieses Denken.' Und wie viel er auch lesen mag, ist es exakt so wie es ist, und nicht auf andere Weise: dies ist ein Wunder, daß nur von jenem erfahren wird, der es tut; es betrifft nur jenen, der es tut. Es erscheint mir von der Natur einer Illusion zu sein.

"Was das Wunder betrifft, in dem eine bestimmte Person Unterweisung auf diese Weise gibt: 'Richte Deinen Gedanken in jener Weise, richte ihn nicht in dieser Weise. Achte auf Dinge in dieser Weise, achte auf diese nicht in jener Weise. Las los von jenem, komm und verbleibe in diesem': dies ist das Wunder der drei, welches mir als das Höchste und Erhabenste erscheint."

"Es ist unglaublich, Meister Gotama. Es ist erstaunlich, wie gut dies vom Meister Gotama gesprochen wurde. Und wir halten daran, daß der Meister Gotama mit diesen drei Wundern bestückt ist: Meister Gotama ist vieler verschiedener Geisteskräfte mächtig... (und) nimmt Einflüsse mit seinem Körper, die selbst so weit entfernt wie die Brahma-Welten sind wahr. Eine Konzentration abwesend von gerichteten Gedanken und Erwägungen erreicht und das Wesen [von anderen] mit seinem Wesen umschlingend, bedenkt Meister Gotama: 'Gegeben der Art der Neigung der mentalen Gestaltungen dieser ehrwürdigen Person, wird der gerichtete Gedanke seines Geistes sogleich dieses denken.' Meister Gotama gibt Einweisung auf diese Weise: 'Richte Deinen Gedanken in jener Weise, richte ihn nicht in dieser Weise. Achte auf Dinge in dieser Weise, achte auf diese nicht in jener Weise. Las los von jenem, komm und verbleibe in diesem.'"

"Sicherlich, Brahmane, habt Ihr mir mit Euren persönlichen Bemerkungen getrotzt, aber dennoch werde ich eine Antwort geben. Ja, ich bin vielerlei Geisteskräfte mächtig... (und) nehme Einflüsse mit meinem Körper wahr, die selbst so weit entfernt wie die Brahma-Welten sind; Konzentration abwesend von gerichteten Gedanken und Erwägungen erreicht, und das Wesen [von anderen] mit meinem Wesen umschlingend, bedenkt ich: 'Gegeben der Art der Neigung der mentalen Gestaltungen dieser ehrwürdigen Person, wird der gerichtete Gedanke seines Geistes sogleich dieses denken.' Ich gebe Einweisung auf diese Weise: 'Richte Deinen Gedanken in jener Weise, richte ihn nicht in dieser. Achte auf Dinge in dieser Weise, achte auf diese nicht in jener Weise. Las los von jenem, komm und verbleibe in diesem.'"

"Nun abgesehen vom Meister Gotama, ist da ein anderer Bhikkhu, der mit diesen drei Wundern bestückt ist?"

"Brahmane, da sind nicht nur hundert andere Bhikkhus... zwei... drei... vier... fünfhundert andere Bhikkhus: die Bhikkhus, welche mit diesen drei Wunder bestückt sind, sind viel mehr als diese."

"Und, Meister Gotama, wo leben diese Bhikkhus nun?"

"In der selben Gemeinschaft von Bhikkhus."

"Hervorragend, Meister Gotama! Hervorragend! Es ist als ob Er etwas Verdrehtes aufrecht gedreht hätte, oder etwas freilegt, das versteckt war, oder jemanden den Weg zeigt, der verloren war, oder eine Lampe hält, um die Dunkelheit zu vertreiben, sodaß jene die Augen haben, sehen können, in selber Weise hat Meister Gotama, mit vielen Zeilen der Begründung, das Dhamma klar gemacht. Ich nehme Zuflucht zu Meister Gotama, zum Dhamma und zu der Gemeinschaft der Bhikkhus. Möge Meister Gotama, sich meiner als Laienanhänger, der vom heutigen Tag an, für sein Leben, Zuflucht genommen hat, erinnern."

Anmerkung

1.
Die Kommentare teilen diese Phrase in zwei Teile: das "unübertreffliche" bezieht sich auf Nibbana. Das Anlandkommen (ogadha) im heiligen Leben, bezieht sich auf den Pfad zur Arahantschaft. Das Gleichnis hier entspricht dem Queren eines Flusses: sobald man sich dem fernen Ufer nähert, erreicht man einen Punkt, an dem man den Boden berühren kann und Halt bekommt; auch wenn man noch nicht am Ufer ist, ist man sicher, nicht mehr weg geschwemmt zu werden. Im Kanon wird, wie auch immer, das Wort für "einen Halt (Auftritt) erreichen", oft auch in Verbindung mit der Ungebundenheit und der Todlosigkeit benutzt.

Siehe auch: DN 11; AN 4.95.

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