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Legenden über Somdet Toh
von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Somdet Toh, sein formaler Titel war Somdet Budhacariya (Toh Brahmaransi), war wahrscheinlich der berühmteste und weitläufig beliebteste Mönch des neunzehnten Jahrhunderts in Thailand. Als ein geübter Meditierender, nahe verbunden mit der königlichen Familie, war er aus vielen Gründen berühmt, aber seine weite Popularität beruhte auf zwei Dinge: Ungeachtet seines Ranges, war er leicht für Leute aller Stufen der Gesellschaft auzuwarten, und er machte Amulette, welche, wegen seiner meditativen Tapferkeit, angeblich sehr machtvoll waren. Er war auch berühmt für seine Weisheit und seinen Verstand. Seit seinem Tod im Jahre 1872, ist ein Kult um die Erinnerung an ihn gewachsen, mit zahlreichen Medien über ganz Thailand, die behaupten seinen Geist zu channeln.

Zur selben Zeit, waren viele Legenden um seinen Namen gewachsen. Hier sind ein paar meiner Favoriten. Ich kann mich nicht für deren Richtigkeit verbürgen, aber sie transportieren gute Lektionen, was der Grund ist, warum sie weitergegeben zu werden verdienen.

Somdet Toh war der uneheliche Sohn eines Edelmannes, der später König Rama der II wurde. Die Geschichte erzählt, daß eines Tages im Jahre 1787 oder 1788, als der Edelmann im nördlichen Thailand, nach eine burmesischen Invasion, aufräumte, es passierte, daß er von seinen Truppen getrennt wurde. Als er mit auf seinem Pferd einher ritt, kam er an ein Haus, mit einer jungen Frau, etwa sechzehn Jahre alt, davor stehend. Durstig, bat er sie um etwas Wasser. Sie ging zum Brunnen, und holte eine Schale Wasser (In Thailand, in früheren Tagen, trank man Wasser aus Schalen, Anstelle aus Gläsern), und zerdrückte eine Lotusblume über der Schale, die Staubblätter auf die Wasseroberfläche streuend. Dann händigte sie ihm die Schale aus, während er auf dem Pferd saß. Er warf einen langen Blick auf die Staubblätter auf dem Wasser, und trank das Wasser dann sehr vorsichtig, um sie nicht zu verschlucken. Als er ihr die Schale zurückreichte, fragte er sie: "War das ein Trick?"

"Nein", sagte sie, "Ich sah daß Sie so durstig sind, sodaß Sie das Wasser vielleicht verschlungen und sich daran verschluckt hätten. So dachte ich, daß dieses ein guter Weg ist, um sicher zu gehen, daß Sie langsam trinken."

Gut. Er fragte Sie: "Sind Deine Eltern in der Nähe?" So holte sie ihre Eltern. Sie wußten nicht wer er war, aber er war offensichtlich ein Edelmann, und so er ihnen sagte: "Ich möchte Ihre Tochter", gaben sie ihr Einverständnis. So begleitete sie den König in das Armeelager, aber als der Feldzug zu Ende war, sagte er zu ihr: "Ich fürchte ich kann Dich nicht mit mir in den Palast mitnehmen, aber für den Fall, daß du ein Kind von mir hast, ist hier mein Gürtel. Gib dem Kind den Gürtel, und ich werde wissen, daß es mein Kind ist. Ich werde mich um seine oder ihre Zukunft kümmern." So verließ er sie und zog hinunter nach Bangkok.

Ihre ganze Familie folgte bald hinunter nach Bangkok, als sie entdeckten, daß sie tatsächlich schwanger war. Sie zogen auf ein Hausboot, festgemacht am Ufer des Chao Phraya Fluß, vor einem Kloster, Wat In. Sie gab einem Sohn Geburt und nannte ihn Toh, was "groß" bedeutet. Als er alt genug war, wurde er als Novize eingeweiht. Ein paar Jahre später, als der Edelmann König Rama der II geworden war, brachte die Familie den Novizen Toh ins Wat Nibbanaram, gegenwärtig Wat Mahathaad, ein Tempel genau auf der anderen Straßenseite des Großen Palastes, und zeigte dem Abt den Gürtel. Der Abt nahm den Gürtel mit zum König, und der König sagte: "Ja, das ist mein Sohn." So finanzierte er später des Novizen Tohs Einweihung als Mönch.

Als Prinz Mongkut, später Rama IV, als Mönch eingeweiht wurde, war Prah Toh sein "älterer Mönchbruder", jener, der ihm sein anfängliches Training in Dhamma und Vinaya gab. Bald nach der Einweihung von Prinz Mongkut, starb sein Vater, und trotzdem Prinz Mongkut der nächste in der Linie für den Thron, aufgrund seiner Geburt, war, wählte das Einweihungskonzil, an seiner Stelle, einen seiner Halbbrüder als Rama der III zu regieren. Als dieses passierte, entschied Phra Toh, daß es weise wäre Bangkok zu verlassen, und zog in die Wälder. Prinz Mongkut blieb für 28 Jahre Mönch, bis Rama III verstarb. Ihm wurde dann der Thron angeboten, und so legte er die Robe ab, und wurde als König Rama der IV gekrönt.

Bald nach seiner Krönung, sendete er Botschaft aus, Prah Toh zu schnappen und zurück nach Bangkok zu bringen. Beamte zogen in die Wälder und schleppten jeden Mönch, den sie finden konnten, zurück und fragten: "Ist das der Mönch?" "Nein." "Ist das der Mönch?" "Nein." Letztlich erreichten Prah Toh die Worte, und er kam freiwillig. Der König gab ihm den Titel Somdet, was neben dem Höchsten Patriach, der höchste Titel, den ein Mönch halten könnte, war, und machte ihn für Wat Rakhang, das Kloster auf der anderen Seite des Flusses, gegenüber dem Palast, verantwortlich.

Rama dem IV erinnert man sich als ein weiser und humaner König. Somdet Tohs eigener Vergleich für ihn, in einem kurzen Gedicht, das er schrieb, die Geschichte, und die Prophezeiungen der Zukunft der Chakri (Bangkok) Dynastie aufzählend, war, daß er das Dhamma erhielt oder verkörperte. Und Rama IV's Begehren Somdet Toh nahe des Palastes zu haben, ist ein Anzeichen für seine Weisheit. Er wußte, als ein König, würde er es schwer haben Leute, angstlos und selbstlos genug, zu finden, die ihm ehrlich sagen würden, wenn er falsch liege, und so wollte er seinen früheren Lehrer in der Nähe haben, um diese Funktion zu erfüllen.

Aber selbst als des Königs früherer Lehrer, müßte Somdet Toh, im Kritisieren des Königs, Takt und Geschick anwenden.

Eine Geschichte erzählt, daß in den frühen Tagen seiner Regentschaft, der König, und man erinnere sich, er war ein Mönch für achtundzwanzig Jahre, auf einem Boot, direkt vor dem Palast saß, und mit seinen Höflingen trank. So kam Somdet Toh, in einem kleinen Boot, über den Fluß gepaddelnd. Der König, unerfreut, sagte zu ihm: "Ich habe Euch zum Somdet gemacht. Habt Ihr den keinen Respekt vor dem Titel? Wie könnt Ihr selbst ein Boot rudern?" Der Somdet erwiderte: "Wenn der König des Landes in der Öffentlichkeit trinkt, können Somdets deren Boote selber rudern." Sich umdrehend, ruderte er zurück ins Wat Rakhang. Das was das letzte Mal, daß der König in der Öffentlichkeit trank.

Ein anderes Mal, Rama der IV meinte, daß seitdem Thailand von den Burmesen verwüstet wurde, in Thailand viele der alten Bräuche verloren gegangen sind, und so sollten neue Gebräuche entwickelt werden, um sie zu ersetzen. So entschied er: "Wäre es nicht nett, wenn wir eine Bootparade, am Ende der Regenrückzugszeit hätten? Jedes Kloster in Bangkok soll verantwortlich dafür sein, ein Boot zu dekorieren, und wir werden einen Wettbewerb veranstalten, um das bestaussehenste Boot zu küren." So ging das königliche Dekret hinaus, daß jedes Kloster in Bangkok ein Boot für die Parade zu schmücken habe.

Als der Tag für die Parade kam, trieb eine lange Kette von wunderschön dekorierten Booten am königlichen Aussichtsstand vorbei, ausgenommen einem, ein kleines Kanu, einen Affen, festgebunden mit einer Leine, führend, mit einem Zeichen auf seinem Rücken. Des Königs unverzügliche Reaktion war Zorn: "Da erlaubt sich jemand einen Spaß mit mir." Er ließ die Beamten die Dienstliste prüfen, um zu sehen welches Kloster für dieses Boot verantwortlich war, und es war Wat Rakhang, Somdet Tohs Kloster.

So nahmen sie das Zeichen vom Affen, um zu sehen was es aussagt. Es sagte: "Gewillt Gesicht zu verlieren, um Kleidung zu sparen", was sich im der thailändischen Sprache reimt, aber nicht mehr Sinn im Thailändischen ergab, als es in Englisch tut. Ein paar Tage später, lud der König Somdet Toh in den Palast, für ein Mahl und eine Dhamma-Lehrrede, ein, nach der er ihn fragte: "Angenommen jemand protegiert ein Boot, mit einem Zeichen wie diesem auf dem Rücken eine Affen. Was denkt Ihr, daß es bedeuten könnte?" Und der Somdet sagte: "Nun, es mag bedeuten, daß die Mönche selbst keinerlei Mittel haben, um Boote zu dekorieren, und es ist mit Sicherheit nicht angebracht für sie, um Spenden von Laien zu bitten, um Boote zu dekorieren, so währe der einzige Weg der übrig ist, deren Roben ins Pfandhaus zu bringen. Doch sie waren gewillt Gesicht zu verlieren, um ihre Roben zu sichern." Das war das letzte Mal, daß diese Parade abgehalten wurde.

Eine andere Geschichte behandelt eine Totenfeier im königlichen Palast. Totenfeiern konnten für einhundert Tage andauern, bevor die Verbrennung statt fand. Jede Nacht luden Sie vier Mönche zum Rezitieren ein. Die berühmten und hochrangigen Mönche, würden zu Beginn der hundert Tage rezitieren, und mit dem Ende des Zeitraumes, ging es hinunter zu den Rängen der Jungmönche. Eine Nacht, gegen Ende dieser Totenfeier, luden sie vier junge Mönche ein, die den König noch nie zuvor in deren Leben gesehen hatten. Und das war in jenen Tagen, in denen, wenn der König sagte: "Runter mit deinem Kopf", es ihr Kopf war der viel. So waren sie nervös über denen Aufführung. Letztlich war der König für 28 Jahre ein Mönch gewesen. Er würde es wissen, wenn sie irgend einen Fehler in deren Rezitation machen würden.

Letztlich betrat der König den Raum, begleitet von seinem Gefolge. Nun hatte Rama der IV eine eher strenge und furchteinflösende Erscheinung, und sowie die Mönche eine Blick auf ihn warfen, gingen sie daran hinter einen Vorhang zu laufen. Dieses erboste des König. "Was ist das? Bin ich ein Monster? Ein Yakkha? Was ist das? Entweiht sie unverzüglich!" So wurde ein königliches Dekret aufgesetzt, und über den Fluß, zu Somdet Toh gesandt, um die Mönche die die Robe ablegen zu lassen. Es geschah, daß er an einem Schreibtisch saß, nahe einem kleinen Altar, an dem Räucherstäbchen brannten. Einen Blick auf das königliche Dekret werfend, platzierte er es über den Räucherstäbchen, brannte drei Löcher hinein, und sandte es zurück über den Fluß in den Palast. Der König, er hatte ja die buddhistische Lehrmeinung gelernt, wußte was die drei Feuer waren: das Feuer von Begierde, das Feuer von Zorn und das Feuer der Unwissenheit. Des Somdets Nachricht war: "Macht sie aus." So mußten die Mönche ihre Robe nicht ablegen. Diese ist wie man Könige kritisiert.

Einmal jedoch entkam Somdet Toh nicht, als er den König kritisierte. Da ist eine Tradition, aufgezeichnet in den Apadanas, daß des Buddhas Sippe, die Sakyan-Sippe, aus eine Zeit stammte, als die Sohne und Töchter eines bestimmten Königreiches deren Land verlassen mußten. Sie nahmen Residenz in Kapilavastu, das Gebiet, welches später Buddhas Heim wurde, ein. Nachdem sie deren Stadt errichtet hatten, und eingezogen waren, sahen sie sich in dem Gebiet um Ehepartner um, doch konnten niemanden finden, der genug hochgeboren war, um geheiratet zu werden. So endeten die Brüder damit, deren Schwestern zu heiraten. Das ist die Tradition, aufgezeichnet in den Apadanas, um den Namen der Sakyans "Für sich Selbst" - Sippe.

Eines Tages gab Somdet Toh eine Lehrrede über das Thema im königlichen Palast, und nach dem Besprechen dieses Punktes, fuhr er fort: "Seit diesem wurde es dann zu einem Brauch unter königlichen Familien. Onkels laufen ihren Nichten nach, Cousins ihren Cousinen..." Nun, Rama IV's Hauptkönigin war seine Cousine, so war er wieder erbost. "Ihr könnt nicht in diesem Land bleiben!", sagte er. So war Somdet Toh aus Thailand verbannt. Nun, in Thailand reicht das Bürgerrecht nicht in das Sima, der Bereich unmittelbar um die Einweihungshalle, hinein. Wenn zum Beispiel ein Dieb in ein Sima hinein läuft, würde die Polizei des Abts Erlaubnis benötigen, bevor sie ihm innerhalb des Sima nachfolgen könnten. So kehrte Somdet zurück ins Wat Rakhang, und siedelte in die Einweihungshalle. Für etwa drei Monate setzte er keinen Fuß aus dem Sima heraus.

In der Zwischenzeit, der König hatte alles über seine Verbannungsanweisung vergessen, sagte er eines Tages: "Wir hatten Somdet Toh schon lange nicht mehr für eine Lehrrede. Laßt ihn uns herüber einladen." So gelangte die Einladung über den Fluß, aber Worte kamen zurück, sagend: "Ich kann keinen Schritt in dieses Land setzen, erinnert Ihr Euch?" "Ohh", sagte der König, "ich habe vergessen." Und er hob die Verbandungsanweisung auf.

Es war keine leichte Sache, Könige in diese Tagen, zu kritisieren. Selbst wenn Sie sein persönlicher Lehrer waren, mußten Sie vorsichtig sein.

Sicherlich waren nicht alle von Somdet Tohs Bemerkungen über den König kritisch. Letztlich war es der Respekt, den er für den König fühlte, der in dazu anregte den Wald zu verlassen und an erster Stelle zu helfen.

Eine der berühmtsten Geschichten über deren Beziehung, betrifft eine Dhamma-Lehrrede die Somdet Toh im Palast gab. Dhamma-Lehrreden im Palast waren eine höchst rituelle Angelegenheit. Von der Lehrrede wurde erwartet, lange und literarisch zu sein, vorausgehend und gefolgt von vielen ausgefeilten Rezitationen und anderen Formalitäten. Einmal lud Rama der IV Somdet ein, solch eine Lehrrede zu geben, und hatte einen spezielle großen Stapel an Gabe hergerichtet, um sie dem Somdet, nach der Lehrrede, zu überreichen. Es war ein Zeichen, daß er eine besonders lange und gelehrte Abhandlung erwartete, um Somdets Wissen über das Dhamma zu testen. Nach den vorausgehenden Formalitäten, sagte Somdet Toh jedoch nur einen Satz: "Der König weiß bereits alles was zu wissen ist." Dann rezitierte er den Ritualabschnitt, um die Lehrrede anzuschließen und kehrte danach auf seinen Sitz auf dem Podium, ruhig und gelassen, zurück. Überaus erfreut, bot der König ihm die Gaben an, bemerkend, daß dieses die beste Dhamma-Lehrrede war, die er jemals hörte. (Ajahn Lee erzählte die Geschichte, daß später ein anderen Mönch den selben Trick versuchte, jedoch mit einem anderen Ergebnis: Der König fühlte sich so angegriffen, daß er dem Mönch alle seine religiösen Titel wegnehmen ließ.)

Zu einer anderen, ähnliche Begebenheit, begann Somdet Toh seinen abschließenden Segen mit einer Standardrezitation:

Yatha varivaha pura
Paripurenti sagaram
Evameva ito dinnam
Petanam upakappati...

Gerade so wie die Flüsse voller Wasser den Ozean füllen,
Eben so kommt das hier gegebene den hungrigen Geistern zu Gute...

Als er diesen Punkt der Rezitation erreichte, brach der König unüblich aus der buddhistischen Etikette aus, aussprechend: "Warum gebt Ihr all die Verdienste an die hungrigen Geister? Was taten diese um das zu verdienen?"

Somdet Toh, ohne den Rhythmus zu übersehen, holte aus, um die letzte Zeile zu ändern:

Evameva ito dinnam
Sabbam rañño upakappati...

Ebenso kommt alles hier dem König zu Gute...

Der König, welcher selbst fließend Pali beherrschte, war erfreut über des Somdets Fähigkeit schnell zu reagieren.

Da sind viele andere Legenden über Somdet Toh, die nicht den König betrafen. Ajahn Fuang, mein Lehrer, möchte es eine Geschichte über Somdet Toh zu erzählen, wie er mit hochrangigen Laien, welche das Kloster besuchten, und die Zeit der Mönche mit unnützen Unterhaltungen stahlen, umging.

Somdet Toh aß sein Mahl in einem offenen Pavillon vor seiner Unterkunft. Wenn immer ein streuender Hund vorbei kam, warf er dem Hund etwas Speise zu, was bedeutete, daß mit der Zeit ein ganzes Pack an Hunden regelmäßig kam, und sich während seiner Mahlzeit um ihn setzte. Das Bedeutete, daß jeder hochrangige Laie, der es wünschte ihm Respekt zu erweisen, und sich mit ihm, während er aß, unterhalten wollte, sich auch vor den Hunden verneigen mußte. Als Ergebnis sprachen nur Leute, die nicht zu stolz waren, sich vor den Hunden zu verneigen, während seiner Mahlzeit mit ihn.

Eine andere Geschichte betrifft einen wohlhabenden Laien, der Somdet Toh in sein Haus, für ein Mahl und eine Dhamma-Lehrrede, einladen wollte. Ereignis wie dieses waren weitgehend öffentlich, mit dem Spendern, viele Freunde und Verwandte einladend, an der Speisengabe und dem Hören von Dhamma, teilzunehmen. So sandte der Laie einen seiner Diener, um die Einladung Somdet Toh zu überbringen, aussagend, daß er von Somdet Toh eine Lehrrede über ein erhabenes Thema, die Vier Edlen Wahrheiten, haben wolle. Nun, wie es so passierte, war dem Diener der Begriff "Vier Edle Wahrheiten", welches im Thailändischen ariyasat genannt wird, nicht bekannt. Für ihn klang es wie naksat oder Sternzeichen. So sagte er Somdet Toh, daß sein Meister eine Dhamma-Lehrrede über die Sternzeichen hören wolle. Der Somdet wußte, daß dieses nicht richtig sein könne, doch des Dieners Fehler amüsierte ihn, und er entschloß es als eine Gelegenheit zu nutzen, dem Dhamma einen Ausdruck zu geben, und etwas Spaß zur selben Zeit zu haben.

Als der Tag für die Lehrrede gekommen war, ging er zum Haus des Laien, und nachdem Mahl, stand er auf, setzte sich auf den Zeremonienstuhl und begann die Lehrrede sagend: "Heute hat mich unser geschätzter Gastgeber dazu eingeladen, eine Lehrrede über Sternzeichen zu geben." Er führ dann damit fort, die zwölf Häuser der Sternzeichen, in einem großen Ausmaß, zu beschreiben. In der Zwischenzeit zerfleischte der Meister mit seinen Blicken den Diener. Nachdem Beenden seiner Beschreibung der Sternzeichen, ergänzte Somdet: "Aber unabhängig davon, in welchem Sternzeichen Leute geboren sind, sind sie alle Gegenstand des Todes." Damit wendete er sich den Vier Edlen Wahrheiten zu, und rettete wahrscheinlich des Dieners Arbeitsstelle.

Ein anderes Mal kamen ein paar christliche Missionare um den Somdet zu besuchen. Eine Missionarsstrategien dieser Tage war es, deren Wissen in Wissenschaft zu zeigen, um so Heiden zu blenden, deren Respekt zu gewinnen, und um sie damit vielleicht zu gewinnen überzulaufen. Mit Somdet Toh, so nahe mit dem König in Verbindung, haben sie vielleicht gedacht, daß wenn sie ihn zum Konvertieren bringen, der König auch überwechseln würde. So diskutierten Sie verschiedene wissenschaftliche Themen mit ihm, und berührten zuletzt das Thema, daß sie einen Beweis dafür hätten, daß die Erde rund sein. Der Somdet, Anstelle darüber erstaunt zu sein, sagte: "Ich weiß. Tatsächlich kann ich ihnen zeigen, wo der Mittelpunkt der Erde ist." Dieses überraschte die Missionare, und so baten sie ihn dies zu zeigen. Er stand auf, nahm seine Stock, ging vor seine Hütte, und pflanzte seine Stock fest in die Erde, sagend: "Genau hier."

"Aber wie kann das sein?", fragten sie ihn.

Er antwortete: "Wenn die Welt rund ist, ist sie eine Kugel, oder? Und jeder Punkt auf der Oberfläche einer Kugel, ist so zentral wie jeder andere Punkt, auf der Oberfläche."

Danach ließen ihn die Missionare alleine.

Am letzten Tag der Regenrückzugszeit, im Jahre 1868, schied Rama IV dahin. Sein ältester Sohn, Prinz Chulalongkorn, welcher als Rama V bekannt war, war erst fünfzehn Jahre alt. Aus diesem Grund würde die Ausübung der Regierung in die Hand von einem Regenten, Chao Phraya Sri Suriawong (Chuang Bunnag) gelegt, der sein Büro verwaltete, bis Rama V seine Reife erlangte. (In späteren Rückblicken sprach Rama V, daß er während dieser Zeit in steter Angst lebte, ermordet zu werden.) Kurz nachdem die Regentschaft eingerichtet war, erschien Somdet Toh, der nun achtzig Jahre Alt war, in dem Regenten Palastes, in Mitten eines sonnigen Tages, eine entfachte Fackel tragend, die er mit einer Hand hoch hielt, und ein langen zusammen geschnürten Dhamma-Text aus Palmblättern, den er nach hinten sich geschwenkt, in der anderen Hand trug. Nachdem er auf diese Weise durch die Hallen des Palastes gegangen war, erreichten Worte den Regenten. Der Regent wartete Somdet Toh respektvoll auf, und bat ihn sich niederzusetzen, und danach versicherte er ihm, daß er des Somdets Botschaft verstand: Er würde seiner Überlegenheit es nicht erlauben, von der Dunkelheit der Trübungen eingenommen zu werden, und er würde das Dhamma als ein Ruder halten, während er das Schiff des Staates steuern wird.

Vier Jahre später schied Somdet Toh dahin.